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Der Stand in den Performance-Projekten nach dem 2. Quartal 2023

Starke Frühlings-Performance der aktiven Vermögensmanager

© lovelyday12 / Getty Images / iStock
Im 2. Quartal 2023 schieben sich zahlreiche Banken und Vermögensverwalter in den Performance-Projekten vor die ETF-Benchmark. Ein Projekt tanzt allerdings vollkommen aus der Reihe. Die FUCHS | Richter Prüfinstanz stellt die Ergebnisse vor und erkundet die Ursachen.

In beinahe allen Performance-Projekten schaffen es die Banken und Vermögensverwalter im 2. Quartal 2023 die Benchmark zurückzudrängen. In einer Phase, die geprägt ist von nur langsam zurückgehenden Inflationsraten, je nach Region anziehender oder gleichbleibender Zinsen und in der Breite des Marktes seitwärts laufenden Börsen, spielen die aktiven Vermögensmanager offenbar ihre Trümpfe gegenüber einem ETF-Portfolio aus.

Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die wir seit dem 2. Halbjahr 2022 beobachten können. Immer mehr Baken und Vermögensverwalter performen besser als die ETF-Benchmark. Auf die Gründe gehen wir ausführlicher im aktuellen kostenlosen Report "Besser als die Benchmark 2023" ein. Im 1. Quartal 2023 schienen sich die ETF-Portfolios etwas berappeln zu können (siehe Auswertung). Dieser Effekt scheint aber nur kurzweilig gewesen zu sein.

Performance-Projekt V: Wieder sechs Teilnehmer besser als die Benchmark

Im Performance-Projekt V (vermögensverwaltende Fonds) schlagen wieder sechs der 74 Teilnehmer (8,1%) die Benchmark. Das sind zwei mehr als noch vor einem Quartal und so viele wie seit dem 3. Quartal 2021 nicht mehr. Das Projekt läuft seit Januar 2017 und bietet damit den bisher längsten Vergleichszeitraum in den Performance-Projekten.

Unangefochten auf Platz 1 liegt die Volksbank Vorarlberg. Ihr folgen ODDO BHF und Raiffeisen Capital Management. Die Geneon Vermögensmanagement AG hat es nach einer kleineren Durstrecke erneut vor die Benchmark geschafft - vor einem Jahr sie vorübergehend aus dem Spitzenfeld ausgeschert, hat sich aber wieder nach oben gekämpft. Gleiches gilt für die Zürcher Kantonalbank. Die Berliner Sparkasse liegt seit einem halben Jahr vor der Benchmark.

Performance-Projekt VI: Stabilität im Spitzenfeld

Auch im Performance-Projekt VI (Stiftungsportfolio) rutscht die Benchmark um zwei Plätze nach unten. 24 der 38 Teilnehmer (63,2%) performen damit nach dreieinhalb Jahren Projektlaufzeit besser als das ETF-Portfolio.

Im Spitzenfeld hat sich im Vergleich zum Vorquartal nichts geändert. Unverändert auf den Plätzen eins bis drei liegen die FIS Privatbank, die Neue Bank und die FV Frankfurter Vermögen. Die Deka Vermögensmanagement rutscht von Platz vier auf Platz sechs. Zugute kommt das der DGK & Co. Vermögensverwaltung und der Hamburger Sparkasse, die jeweils einen Platz nach vorn rücken. Neu vor der Benchmark liegen auch hier wieder die Zürcher Kantonalbank Österreich, sowie die Kathrein Privatbank.

Performance-Projekt VII: Fünf Teilnehmer schlagen erstmals die Benchmark

Im Performance-Projekt VII (Private Banking Kunde) lässt die Benchmark ordentlich Federn. Sie rutscht um vier Plätze ab. 17 der 44 Teilnehmer (38,6%) performen inzwischen besser als das ETF-Portfolio. Das Projekt startete im Oktober 2021.

Auch hier gibt es in den Top 3 keine Veränderung im Quartalsvergleich. Die beiden Spitzenplätze belegen ebenfalls die FIS Privatbank und die Neue Bank. Bronze geht aktuell an die Value Experts Vermögensverwaltung. Die FV Frankfurter Vermögensverwaltung landet in diesem Projekt "nur" auf Platz neun und damit einen Platz hinter der DRH Vermögensverwaltung. Erstmals sind in diesem Projekt vorn mit dabei die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung, Volksbank Vorarlberg (Platz 1 im Performance-Projekt V), Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG, Family Office Volksbank Kraichgau und die Minveo AG. Die Deka Vermögensmanagement ist auch hier abgerutscht und führt das Teilnehmerfeld hinter der Benchmark an.

Performance-Projekt VIII: Das erste Jahr ist geschafft

Gänzlich aus der Reihe tanzt hingegen das Performance-Projekt VIII (vermögensverwaltende Fonds). Im jüngsten Projekt der Reihe macht die Benchmark im Quartalsvergleich einen großen Sprung um 26 Plätze nach vorn. Damit schlagen nur noch 36 von 98 Teilnehmern (36,7%) die Benchmark. Vor drei Monaten waren es noch mehr als die Hälfte. 

Das Spitzenfeld beginnt sich allmählich zu sortieren. Den ersten Platz belegt aktuell die FRÜH & PARTNER Vermögensverwaltung. Sie klettert um vier Plätze im Vergleich zur vorigen Quartalsauswertung. Den zweiten Platz belegt die FV Frankfurter Vermögen - es ist das dritte laufende Projekt, in dem sie vor der Benchmark liegt. Die Wallrich Asset Management belegt den dritten Platz. Einen großen Satz nach vorn auf Platz vier machen Reichmuth & Co. Privatbankiers (+11 Plätze). Um ganze 14 Plätze verbessert sich die Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung. Auch die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG liegt weiterhin vor der Benchmark.

Warum tanzt das Performance-Projekt VIII so deutlich aus der Reihe?

Über die Ursachen dieses deutlichen Unterschieds können wir nur spekulieren. Es scheint eine leichte Tendenz dazu zu geben, dass vor allem kleine Vermögensverwalter aktuell ihre vermögensverwaltenden Fonds erfolgreicher managen als große Banken. So belegen die ersten acht Plätze im Performance-Projekt VIII allesamt Vermögensverwalter. Die Ehrrettung der großen Anbieter kommt durch die Commerzbank, die es weiterhin schafft vor der Benchmark zu liegen.

Im hinteren Teilnehmerfeld des Performance-Projekts VIII sehen wir vor allem Großbanken, Privatbanken und genossenschaftliche Institute. Wie sehen ebenfalls Vermögensverwalter (z.B. die FIVV AG, die hinter die Benchmark gerutscht ist), aber in kleinerem Ausmaß. Wie lässt sich dieser Performance-Unterschied erklären? Unsere Vermutung: Womöglich sind die kleineren Anbieter risikofreudiger und handeln aktiver als größere Häuser. Möglicherweise hat die Benchmark im Projekt VIII aber auch das Glück, besser zur gegenwärtigen Marktsituation zu passen als in den anderen Projekten.

Fazit: Seit dem zweiten Halbjahr 2022 beobachten wir, dass die Banken und Vermögensverwalter gegenüber den ETF-Benchmarks mehr und mehr an Stärke gewinnen. Diese Entwicklung setzt sich im 2. Quartal 2023 fort.
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