Große Unsicherheit im Außenhandel
Unternehmen im Außenhandel strategisch unsicher
Die Unsicherheit der Mittelständler ist aufgrund hoher Kostensteigerungen, einer abgekühlten Weltkonjunktur und geopolitischen Risiken sehr hoch. Insbesondere das Risiko geopolitischer Krisen beschäftigen die Unternehmer und bremst strategische Entscheidungen zu Verlagerungen aus. Das bestätigt die DIHK auf Anfrage von FUCHSBRIEFE.
Die Notwendigkeit, große Abhängigkeiten von wenigen Partnern im Außenhandel zu reduzieren, sei erkannt. Aufgrund der multiplen Krisen tun sich Unternehmen schwer, die Risiken einzuschätzen. Darum halten sich die Unternehmen derzeit mit strategischen Entscheidungen zu Auslandsinvestitionen zurück. Auch als nötig erkannte Investitionen (z.B. in neue Produktionsstandorte) werden verschoben. Darauf deuten auch die Investitionen der Industrieunternehmen hin, die auf dem tiefsten Stand seit 2009 liegen. Denn Auslandsinvestitionen und die Verlagerung/Diversifikation von Wertschöpfungsketten ist aufwändig. Solche Schritte können weitreichende Konsequenzen haben, Fehltritte können teuer werden. Darum tendieren derzeit mehr Unternehmen dazu, Entscheidungen aufzuschieben.
Außenhandelskammern spüren Verschiebungen
Ganz praktische Probleme kommen noch dazu. So ist die Suche nach passenden neuen Partnern sehr schwierig. Das sagt fast jedes zweite Unternehmen (47%). Auch Rechtsprobleme (z.B. Lieferkettengesetzt) hemmen die Diversifizierung (34% der Unternehmen). Die Identifikation geeigneter Märkte stellt 29% der Unternehmen vor Herausforderungen, hohe betriebswirtschaftliche Kosten (27%) und Handelshemmnisse (24%) bremsen ebenfalls.
Im Trend spüren die Außenhandelskammern aber, dass die Unternehmen aktiv ihre Fühler in Richtung anderer Märkte ausstrecken. Die wichtigsten Auslandsmärkte seien zwar weiterhin die Eurozone, Nordamerika und China. Die Anfragen von Unternehmen an die AHKs zeigen aber, dass Unternehmen weitere Standbeine insbesondere neben China suchen (FB vom 15.06.). Die Bedeutung der Asien-Pazifik-Region (ohne China) wächst.