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Versagen der EZB bleibt ohne politische Folgen

EZB muss in die Abschwächung hinein straffen

Fuchs Herausgeber Ralf Vielhaber. (c) Verlag
Die europäische Zentralbank (EZB) hat mit ihrer Zinspolitik versagt. Der Grund dafür ist politischer, nicht geldpolitischer Natur. Darum tragen die "Währungshüter" einen großen Teil der Verantwortung daran, dass in Europa massiv Wohlstand umverteilt wird. Ein Kommentar von FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihre Zinswende voll in die wirtschaftliche Abschwächung hinein umsetzen. Sie wird – wenn auch viel zu langsam – die Leitzinsen weiter anheben. Geldpolitik und Wirtschaft laufen nun zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt in unterschiedliche Richtungen. 

OECD und Weltbank malen gerade für Europa eine konjunkturelle Perspektive in düsteren Farben. Im Januar dieses Jahres hatte die Weltbank ein Plus von 4,1% für die Weltwirtschaft erwartet. Das hat sie in Folge des Krieges jetzt auf 2,9% gesenkt. Die OECD taxt ähnlich auf 3,0% in diesem und dem kommenden Jahr. Euro-Europa muss sich mit einem Wachstumsrückgang von 4,62% (Dezember-Projektion) auf jetzt 2,62% zurechtfinden. Im September erwarten wir einen Schritt von 50 Basispunkten. Aber auch das wird die Inflation noch nicht bremsen. 

Zu viel Rücksicht auf die Politik

Die EZB hat viel zu lange Rücksicht auf die Haushalte wichtiger Mitgliedsländer genommen. Darum hat sie die inflationären (absehbaren) Tatsachen fast schon geleugnet. Sie hat aus politischen, nicht aus geldpolitischen Gründen, gehandelt. Damit wird sie ihrem auf Stabilität gerichteten Mandat nicht gerecht. Eine EZB-Chefin wie Christine Lagarde allerdings ficht das nicht an. Sie ist für acht Jahre inthronisiert und kann zusammen mit ihren von den Länderregierungen ausgewählten Kompagnons im Direktorium die Geschicke von Europas Geld und damit auch Wohlstand und Wohlstandsumverteilung weiterbestimmen, bis ihre Amtszeit Ende 2027 ausläuft.

Das hat Folgen für den Wohlstand, die bei einem beherzteren und weniger von politischem Kalkül getragenen Eingreifen vermeidbar gewesen wären. Aber Europas Geldpolitik ist endgültig in die Fänge von Politikern geraten, die das „Mindset“ der EZB umgekrempelt haben. Die Folgen spürt nicht nur der Euro, dessen Schwäche die Inflation deutlich verstärkt. Die EZB hat mit ihrer Politik auch für Umverteilung zwischen den Ländern und innerhalb der sozialen Schichten der Länder gesorgt.

Fazit: Wenn ein Unternehmen schlecht geführt wird und gravierende Fehlentscheidungen trifft, wird über den Verbleib des Konzernchefs und vielleicht sogar des Aufsichtsrats diskutiert. Nicht so bei staatlichen oder suprastaatlichen Institutionen wie der EZB. Dort muss man schon selbst den Hut nehmen, wenn einem die Sache nicht (mehr gefällt) – leider ist das von Frau Lagarde nicht zu erwarten, bedauert Ihr Ralf Vielhaber.
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