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Fachkräftemangel verschärft sich immer weiter

Revolution für die Steuerverwaltung?

© rogerphoto / Stock.adobe.com
Die Steuerverwaltung hat ein Demografieproblem. Viele Beamte werden in den kommenden Jahren aus dem Dienst ausscheiden. Schon jetzt versinken die Ämter in Bergen von Steuererklärungen. Der Vorsitzende der Steuergewerkschaft fordert darum eine Revolution. Kann er sie auch entfachen?
Die Steuerverwaltung wird sich verändern müssen. Der Fachkräftemangel in der Verwaltung und bei den Steuerberatern (FB vom 13.02.2023) wird es immer schwerer machen, die hohen Bearbeitungszahlen zu halten. Das zeigt sich unter dem Brennglas bei der Grundsteuer. Um die Steuerverwaltung zu entlasten, wurde Verantwortung auf die Bürgerinnen und Bürger übertragen. Nun ist von "Wäschekörben unbearbeiteter Erklärungen" die Rede. 3 Mio. Einsprüche seien zudem inzwischen bei der Verwaltung eingegangen.

Vereinfachung und Digitalisierung als Auswege

Ein "Weiter so" kann es darum bei der Finanzverwaltung nicht geben. Das meint Florian Köbler, Bundesvorsitzender der deutschen Steuergewerkschaft. Die Verwaltung müsse sich vom Anspruch lösen "perfektionistische Einzelfallgerechtigkeit zu gewährleisten." Stattdessen müsste eine Vereinfachung durch "höhere Pauschalen oder ein Quellensteuerabzug für Renteneinkünfte eingeführt werden, um die Anzahl der Steuererklärungen drastisch zu reduzieren."

Neben der Vereinfachung müsse auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz fortentwickelt werden. Schon heute werden wenig komplexe Steuererklärungen nach einer raschen Plausibilitätsprüfung durchgewunken. Derartige Anwendungen müssten in Zukunft noch stärker als "Co-Pilot" unterstützen, so Köbler.

Die Politik kennt das Problem, traut sich aber nicht an den großen Aufschlag

Die Politik hat die Notwendigkeit zur Vereinfachung bislang nur auf dem Papier erkannt. So ist im Ampel-Koalitionsvertrag von einer spürbaren Verringerung der Steuerbürokratie zwar die Rede. Passiert ist bislang aber defacto nichts. Fachpolitiker verweisen im Gespräch stets auf die Potenziale der Digitalisierung. Das Flaggschiff-Projekt ELSTER ist ein nicht zu leugnender Erfolg. 2021 wurden über 41 Mio. Steuererklärungen elektronisch abgegeben. Seit diesem Jahr gibt es die ELSTER-App. An eine "Revolution" wie sie Köbler fordert, traut sich allerdings niemand.

Fazit: In der deutschen Politik wagt bislang niemand die Steuer-Revolution. Dem Anschein nach wird sie das Thema weiter köcheln lassen, bis sie schließlich nicht um eine Reform drumherum kommt.
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