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Donner & Reuschel Bank, TOPS 2020: Beratungsgespräch

Langstreckenlauf mit Hindernissen

Das hat nicht gereicht: Donner und Reuschel konnten sich im Beratungsgespräch nicht für die zweite Auswertungsrunde qualifizieren. Grafik: Verlag FUCHSBRIEFE
Donner & Reuschel geht mit zwei Beratern „ins Rennen". Aber nicht immer gilt: doppelt gemoppelt hält besser. Wir erhoffen uns eine klare Antwort auf die Frage, wo der Mehrwert der Bank gegenüber einem Robo-Advisor liegen könnte. Doch überrascht werden wir vor allem mit Binsenwahrheiten.

Wir sind 33 Jahre jung, wohnen in Berlin. Unsere Großmutter hat ohne unser Wissen eine Lebensversicherung für uns abgeschlossen, nice! Die Lebensversicherung wurde nun ausbezahlt und 750.000 Euro liegen auf einem Girokonto bei der Sparkasse. In drei Jahren erhalten wir noch einmal dieselbe Summe. Wir benötigen das Geld nicht, sondern möchten es langfristig anlegen, um finanziell auf eigenen Füßen zu stehen. Unsere Kenntnisse des Kapitalmarktes sind bislang eher begrenzt. Wir haben uns mit Hilfe eines Robo-Advisors ein ETF-Portfolio zusammengebastelt.

Doch das Schlussquartal 2018 hat uns Mores gelehrt. Dass es an den Börsen mit solcher Schnelligkeit nach unten gehen kann, das hat uns schon weiche Knie verursacht. Und wir haben uns gefragt: Benötigen wir vielleicht doch einen Profi, der uns weiter hilft? Dabei sind wir auf die traditionsreiche Donner & Reuschel-Bank aufmerksam geworden. Und wir rufen kurz entschlossen an. Probieren geht schließlich über studieren.

Die telefonisch Kontaktanbahnung bei der Privatbank verläuft problemlos. Eine Dame bittet um etwas Geduld und meint, im Laufe des Tages würde ein Berater zurückrufen. Der freundliche Mann ruft tatsächlich kurz darauf an; wir vereinbaren einen Termin und erhalten prompt per E-Mail eine Terminbestätigung sowie eine Anfahrtskizze.

Mobiliar ist vom alten Schlag

Als wir zum vereinbarten Termin die Bank besuchen, werden wir in einen Raum im 5. Stockwerk geführt. In der Mitte ein runder Kaffeetisch mit 3 Holzstühlen, Gedeck und Kaffee. Die Wände sind schlicht in Weiß gehalten, ein blaugrüner Teppich sowie 3 weitere Ledersessel runden das Mobiliar ab. Ein etwas verblichenes Gemälde hängt an der Wand, wir nehmen an, dass hier einer der Firmengründer abgebildet ist. Das alles wirkt etwas häuslich, aber eben auch sehr altmodisch. Für eine junge, eher internetaffine Kundschaft kein ansprechendes Ambiente.

Zwei Berater treten ein, stellen sich vor und wir sprechen zuerst – wie soll es auch anders sein – über das Wetter. Schließlich biegt einer der Berater ab und leitet zum Grund unseres Besuches über.

Die zwei stellen sich vor und erläutern die Kompetenzen der Bank. Alles klingt glaubwürdig und sachlich stimmig, trotzdem erscheint die Gesprächsatmosphäre doch leicht angespannt – aber das kann auch im Auge des Betrachters liegen. Es springt jedenfalls kein Funke über. Die beiden Berater finden nicht den richtigen Unterhaltungston.

Unser leichtes Unbehagen wächst, als einer der beiden Berater zu einem historischen Abriss über die Bank seit der Gründung im Jahre 1798 ansetzt. Diese Erzählung gerät ihm viel zu lang. In aller Ausführlichkeit schildert er das Wachstum der Bank, die Entwicklung des Private Bankings, den Einstieg der Signal Iduna Versicherungsgruppe sowie den Zusammenschluss mit dem Bankhaus Reuschel aus München. Diese Heldentaten der Bankvorstände hätten wir im Internet schneller und übersichtlicher erfahren können.

Über die Risiken des Aktienmarktes

Als wir schließlich über unseren Anlagewunsch sprechen, verliert sich der andere Berater ebenfalls schnell in Gemeinplätzen. Er meint, es sei sehr vernünftig, das Geld verwalten zu lassen, denn nur mit der Professionalität eines erfahrenen Partners könne man am Kapitalmarkt Geld verdienen. Es seien derart viele Spiele am Markt unterwegs, dass Privatpersonen kaum mehr eine Chance hätten.

Unseren Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren nimmt er sehr positiv auf und betont, dass es das Ziel der Bank sei, langfristig das Vermögen sicher und risikoarm anzulegen. Allerdings zeigt er keinerlei Interesse an unserem ETF-Portfolio, das wir bereits bei einem Internet-Berater (Robo-Advisor) selbst zusammengestellt haben.

Er schildert die derzeitigen Probleme am Kapitalmarkt und dass es aufgrund der niedrigen Zinsen keinen risikolosen Zins mehr gäbe. Als Grund führt er an, dass das Risiko am Rentenmarkt viel zu hoch sei, allenfalls bei Emerging Markets Anleihen aus Brasilien und Argentinien könne man noch eine kleine Rendite erzielen, aber auch ein solches Engagement sei sehr risikoreich.

Wir werfen ein, dass eine Investition, die nur auf Aktien beruht, doch auch riskant ist, was der Berater mit der Bemerkung wegwischt, bei starken Rückgängen am Markt dürfe man eben nicht am Markt investiert sein. Er macht jetzt wieder Werbung in eigener Sache und erwähnt, dass gerade das Beispiel der stark rückläufigen Aktienkurse im Herbst 2018 zeigen würde, dass man solche Rücksetzer nur mit einer professionellen Vermögensverwaltung vermeiden könne.

Anlageklassen wie Edelmetallen stehen die Donner-Strategen skeptisch gegenüber. Damit könne kaum eine Rendite erzielt werden und er hätte seinen Kunden noch nie Edelmetalle empfohlen. All dies, so führt der Berater aus, seien lediglich Spekulationen auf eine große Krise, die in der Regel kaum einen Ertrag abwerfen.

Auch die Charttechnik immer im Blick

Nach diesen Ausführungen wissen wir, was wir nicht machen sollen, aber eine nachvollziehbare Anlagestrategie haben wir bislang noch nicht vernommen. Die Strategie der Donner & Reuschel Strategen besteht offensichtlich darin, dem Kunden wiederholt zu versichern, dass die Wahl einer mandatierten Vermögensverwaltung der Garant für richtige Anlageentscheidungen sei.

Wir wissen jetzt, dass die Berater Aktien gerade wegen ihrer langfristigen Rentabilität bevorzugen. In den letzten Jahren sei in der Vermögensverwaltung der Aktionärsnutzen immer stärker in den Vordergrund getreten. Der Berater betont, dass die Vermögensanlage bei Donner völlig transparent sei. Seit 17 Jahren arbeitet er bei der Bank und sollte es deshalb wissen. Die langfristige Rendite von Aktien beziffert er mit jährlich 7,9% vor Kosten, eine ordentliche Zahl.

Die Berater erwähnen, dass auch die Charttechnik bei ihnen eine gewisse Rolle spielen würde. Die langfristige Erfahrung zeige, dass vor allem die 200-Tagelinie Aussagekraft für den weiteren Verlauf der Aktien habe. Genauso wichtig sei es aber auch, in stürmischen Zeiten den Kurs zu halten. Längerfristig sei es richtig, zwei Drittel des angedachten Betrags in Europa zu investieren, ein weiteres Drittel in den USA. Wer diese Kernanlagemärkte abdeckt, profitiere auch von den Entwicklungen in China, was einer der Berater mit dem Beispiel BMW verdeutlichen will. BMW sei langfristig einer der größten Profiteure vom Aufschwung der chinesischen Volkswirtschaft.

Ungünstiges Preis-Leistungs-Verhältnis

Wir reden über die Kosten. Der Berater meint, der Standard seien 1,5% per anno zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Er würde sagen, dass man bei unserer Anlagesumme von 750.000 Euro bei einer All-in-Fee von 1,3% landen würde. Transaktionskosten und Ausgabeaufschläge seien da bereits enthalten.

Dies ist nun wirklich kein Sonderangebot, da die Kosten von Donner hier doch 30% höher ausfallen als die der meisten Konkurrenten, bei denen wir vorstellig werden, von einem Robo-Advisor ganz zu schweigen. Die höheren Kosten können auch nicht mit höheren Auslagen oder speziellen Leistungen der Bank gerechtfertigt werden.

Unser Gespräch dauert 75 Minuten, dann werden wir freundlich in die Hamburger Innenstadt entlassen. Ein Gesprächsprotokoll erhalten wir zwar nicht, dafür aber schon nach einer Woche eine ausführliche Unternehmenspräsentation sowie einen ausgearbeiteten Anlagevorschlag. Dieser immerhin gefällt aus Laiensicht: Er ist recht ausführlich und alles wirkt detailiert erfasst. Auch Nachhaltigkeitsthemen wurden aktiv mit berücksichtigt.

Als wir der Bank wiederum eine Woche später absagen, reagieren die Berater professionell. Sie bedauern zwar unsere Absage, bieten aber an, dass man sich bei Fragen jederzeit melden könne.

 

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ADRESSE und Zusatzinfos

Donner & Reuschel Bank
Ballindamm 27
20095 Hamburg

www.donner-reuschel.de

 

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2020

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die Donner & Reuschel Bank nimmt aktiv am vierten (vermögender Privatkunde) und fünften (vermögendsverwaltende Fonds) der Performance-Projekte der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ   teil.

Ein Projekt hat die Betreuung über 5 Jahre eines klassischen Private Banking Portfolios mit 3 Mio. EUR Anlagesumme zur Grundlage, das andere ist ein Portfolio aus vermögensverwaltenden Fonds des Hauses mit 1 Mio. Euro Anlagesumme. Die Kursdaten und das Portfoliomanagement-System werden von vwd zur Verfügung gestellt.

Die Projekte können von angemeldeten Besuchern der Webseite jederzeit eingesehen werden. Die Teilnahme an den Projekten ist kostenfrei. Es stehen 73 bzw. 74 Anbieter in den genannten Projekten im Wettbewerb zu einem Benchmark-Depot auf ETF.

Stand: Juli 2020

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Donner & Reuschel blieb von Auseinandersetzungen mit Kunden nicht verschont. Die Bank gibt darüber transparent Auskunft und hat ihre internen Beratungsprozesse soweit angepasst, dass gleichartige Probleme in Zukunft nicht mehr auftreten sollten.


Hier finden Sie WISSENSWERTES über die Donner & Reuschel Bank.


Mehr aus Rating

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Fazit:

Die Berater bei Donner & Reuschel spulen routiniert ihr Programm ab. Sie verfügen über Sachkenntnis und strahlen auch Kompetenz aus, aber Höhepunkte bietet die Beratung der Donner-Strategen eben auch nicht. Eine durchdachte Strategie ist nur in Ansätzen zu erkennen, vieles, was die Berater sagen und denken, ist zwar richtig und wird auch glaubwürdig vermittelt. Aber zu vieles bleibt am Ende Stückwerk, der Kunde gerät ins Grübeln, ob die Donner & Reuschel Privatbank bei der Geldanlage wirklich der erste Ansprechpartner sein soll. Insbesondere erschließt sich der Mehrwert gegenüber einer automatisierten Geldanlage über einen Robo-Advisor bestenfalls in Ansätzen. Dass man bei starken Marktrückgängen am besten nicht investiert sein soll, ist ja schön und gut. Wie Donner & Reuschel das schaffen und wie sie dann investiert sind, wenn es wieder aufwärts geht, das bleibt dem Kunden unklar. Am Ende ist es das Preis-Leistungs-Verhältnis, das uns von einem "Daumen hoch" abhält.

 


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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