Börsen hängen am Hoch fest
Die Börsen legen einen zittrigen Start ins neue Jahr hin. Aus Sicht von FUCHS-Kapital mahnt das zur Vorsicht. Erfreulichere Nachrichten gibt es hingegen vom Bitcoin. Und auch Japan-Anleger haben Grund zur Freude.
Die Börsen haben sich vor den jüngsten Höchstständen festgefahren und erscheinen uns reif für einen ordentlichen Rücksetzer. Der DAX zaudert vor der Marke von 17.000 Punkten, der Dow Jones vor 38.000. Die Nasdaq wird weiter von KI.-Phantasien getrieben, hat bis zum jüngsten Hoch noch etwas Luft und profitiert am stärksten von der Hoffnung auf sinkende Zinsen.
Für uns gibt es derzeit keine guten Gründe dafür, dass die Börsen zügig weiter steigen und neue Rekorde machen werden. Der Kursturbo der vergangenen Jahresendrally-Wochen war die Phantasie für bald sinkende Zinsen in den USA. Die heute (Donnerstag) publizierten Verbraucherpreisdaten werden in den USA neues Futter für diese Spekulation liefern. Die entscheidende Frage ist aber, was die Börse daraus macht - und das sollten Anleger versuchen, zu antizipieren.
Was, wenn die Fed nicht liefert?
Wir sehen erhebliches Enttäuschungs-Potenzial bei den Börsianern. Denn 65% von ihnen rechnen inzwischen fest mit einer Zinssenkung der US-Notenbank im März. Diese Erwartung ist im Markt also eingepreist. Das bedeutet für uns: Liefert die Notenbank, wird die eingepreiste Erwartung erfüllt. Dann wird sofort die Frage auftauchen, ob auch bereits die nächste Zinssenkung der Fed absehbar ist. Dazu wird sich die Notenbank aber bedeckt halten, also alle Optionen offen halten. Wir rechnen ohnehin mit im Jahresverlauf verzögerten Zinssenkungen durch die Fed.
Liefert die US-Notenbank im März nicht, dann werden die Börsianer herb enttäuscht sein. Dieses Risiko ist nicht auszuschließen und könnte schon in den kommenden Wochen im Zuge der beginnenden Berichtssaison an den Märkten thematisiert werden. Angesichts der derzeit geringen Volatilität halten wir die Wahrscheinlichkeit für Rücksetzer von 5% bis 10% für recht hoch. Ein Trendbruch wäre das auch noch lange nicht.
Bitcoin: Spot-ETF zugelassen
Derweil haben Bitcoin-Spot-ETF von der US-Börsenaufsicht grünes Licht bekommen. Die SEC hat diese ETF-Produkte zugelassen, die auf die Entwicklung des Spot-Preises der Kryptowährung setzen. Das dürfte den Bitcoin-Kurs strukturell stützen. Denn die ETF werden künftig auch Anlegern ein Investment in Bitcoin ermöglichen, die ein solches bisher aufgrund technischer Hürden (Stichwort Wallet) vermieden haben. Im Laufe der Zeit könnte das eine erhebliche Nachfrage nach der Kryptowährung zur Folge haben. (Regelmäßige Krypto-Analysen und Anlageempfehlungen lesen Sie in FUCHS-Devisen).
Nikkei auf dem höchsten Stand seit 34 Jahren
Mit Blick auf die großen Märkte fällt Japan auf. Der Nikkei hat einen kräftigen Schub nach oben gemacht. Der Index hat - getrieben von der Aussicht auf längere Zeit billiges Notenbankgeld bei über 35.000 Punkten ein 34-Jahreshoch erreicht. In diesem Umfeld dürften Aktien aus Nippon weiter gut laufen (FK vom 12.9.).
Fazit: Die Hängepartie am Hoch geht weiter und die Glaskugel ist trübe. Es spricht viel dafür, dass die Börsen ihren steilen Anstieg ein Stück korrigieren werden. Begründungen dafür lassen sich viele finden, es fehlt nur ein kleiner Auslösen. Daher sichern wir Positionen ab oder verkaufen aktiv im FUCHS-Depot. Neue Käufe haben noch etwas Zeit.