Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1915
Börseneinschätzung vom 09. Januar 2020

Allzeithoch in Schlagdistanz

Gerade einmal um sieben Punkte verpasste der DAX sein Allzeithoch. Davor gab es jedoch einige heftige Ausschläge. Die Gier ist groß an den Börsen, die Risiken sind allerdings auch hoch. Die Fallhöhe ist hoch wie sonst nur selten.

Der DAX tastet sich an sein Allzeithoch heran. Heute Morgen (Donnerstag) haben nur 7 Pünktchen zum Gipfel gefehlt. Die US-Märkte sind schon einen Schritt weiter. S&P 500 und Nasdaq haben schon neue Hochs erklommen. Der Dow steht ebenfalls kurz davor.

Schnurgerade war der Weg zum DAX-Gipfel aber nicht. Ganz im Gegenteil – die ersten Handelstage hatten es in sich. Parallel zur Eskalation zwischen den USA und dem Iran ging es steil bergab, wenn auch nicht weit. Immerhin ist der DAX sogar kurz unter 13.000 Punkte abgetaucht. Mit den Entspannungssignalen nach der Trump-Rede kam schon fast Kaufpanik auf und die Märkte schossen senkrecht nach oben.

Die Gier ist groß

Das zeigt uns: Die grundsätzliche Bewertung wird als hoch empfunden und als Risiko gesehen. Allerdings bleiben Aktien langfristig alternativlos, und wenn keine neuen Probleme auftauchen (Krieg, Handelskonflikt o.ä.) fließt sofort Geld in die Märkte.

Bedenklich ist für uns momentan die Euphorie. In den USA notiert der Angst-und-Gier-Indikator weit im Gier-Bereich. Der aktuelle Stand ist 93 von maximal 100 Punkten. Das ist angesichts der akuten Probleme viel. Denn die US-Notenbank Fed muss weiter am Geldmarkt intervenieren, zuletzt mit 62 Mrd. US-Dollar. Wie lange kann das gut gehen? Vor der Zuspitzung der Lehman-Pleite gab es einige Monate lang Warnzeichen.

Konjunkturelle Warnlampen leuchten

Konjunkturell sehen wir neue Warnlampen blinken. In China ging der Autoabsatz im Jahr 2019 erneut zurück. Das Minus lag bei gewaltigen 7,5% und ist der zweite Jahresrückgang in Folge. Hinzu kommt ein globaler Anstieg der Insolvenzen. Laut Euler-Hermes ist mit einem Zuwachs von 6% zu rechnen. In immerhin vier von fünf Ländern wird mit einem Anstieg der Ausfälle gerechnet (Ausnahme z. B. Brasilien). Auch in den USA (+4%) und Kanada (5%) sollen die Insolvenzen zulegen. In Deutschland dürfte der Zuwachs bei 3% liegen. Das alles findet bei noch immer sehr niedrigen Zinsen statt.

Die Auftragseingänge schwächeln. Sie gehen in den USA zurück, weltweit auch. In der deutschen Industrie ist der Auftragseingang im Monatsvergleich um 1,3% gesunken. Im Jahresvergleich sanken die Aufträge um 6,5%. Dem stehen als Hoffnungsschimmer zwar aktuelle Zahlen aus der deutschen Autoindustrie gegenüber. Demnach ist der Absatz deutlich gestiegen. Die durchschnittlichen Erlöse je Auto liegen auf einem Rekordniveau. Das könnte sich aber auch noch als Eintagsfliege herausstellen. Die Weltkonjunktur wackelt weiter.

Wenn das mal kein böses Erwachen gibt ...

Börsenentwicklung und fundamentale Entwicklung passen für uns weiter nicht zusammen. Auch wenn es gerade vermutlich niemand hören will: Uns sind die aktuellen Börsen zu heiß. Auch wenn die Notenbanken weiter fleißig Geld ins System pumpen. Es reicht ein kleiner Funke und die ganze Stimmung kann schnell umschlagen. Die Fallhöhe ist groß.

Fazit: Lassen Sie sich von der jüngsten Euphorie nicht anstecken. Warten Sie mit neuen Käufen geduldig ab. Das Chance-Risiko-Verhältnis für neue Aktienengagements ist kurzfristig nicht gut – auch wenn die Märkte neue Rekorde anpeilen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang