Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2832
Börseneinschätzung vom 27. September 2018

Bankenfusion noch 2018?

Die Fed hat die Zinsen angehoben. An den Börsen ist davon bisher wenig zu spüren. Derweil verdichten sich die Gerüchte, dass die Deutsche Bank und die Commerzbank noch in diesem Jahr fusionieren könnten.

Die US-Notenbank hat wie erwartet gehandelt – und doch kommen die Märkte langsam ins Grübeln. Die Fed hat den Leitzins um 0,25% angehoben und vier weitere Zinsschritte bis Ende 2019 in Aussicht gestellt. Damit gehen die US-Währungshüter ihren Straffungskurs konsequent weiter. An den Märkten wird nun diskutiert, wann sich das steigende Zinsniveau bremsend auf die Konjunktur und die Börsen auswirken wird.

Italiens Haushaltsdebatte steht bevor

In Europa rückt Italien mit seiner Haushaltsdebatte in den Fokus. Fest steht, dass das Defizit deutlich höher als geplant ausfallen wird. Inzwischen ist von locker 2% die Rede, um die Versprechungen für das italienische Volk einzuhalten. Wir sind gespannt, zu welchen Konditionen die Anleihenmärkte bereit sind, den Italienern ihr Leben auf Pump zu finanzieren. Die Renditen sind jedenfalls schon kräftig auf 2,92% angezogen.

Die EZB kommt ebenfalls stärker unter Druck. Denn die Inflationsrate in der Eurozone ist auf dem Vormarsch. Für das Schwergewicht Deutschland wurde gerade eine Rate von 2,25% im September gemeldet. Der Druck auf die EZB, ihre geldpolitische Verantwortung wahrzunehmen, steigt kontinuierlich.

Fusion noch 2018?

In Deutschland machen Deutsche Bank und Commerzbank mit Dementis zu den schon länger kursierenden Fusionsgerüchten Schlagzeilen. Die Spekulation über ein Zusammengehen der Blauen mit der UBS sind darüber hinaus ein willkommenes Ablenkungsmanöver im Hinblick auf die Commerzbank. Denn es ist klar, dass kein ausländisches Haus hier zum Zuge kommen wird. Wirtschaftspolitisch ist eine „deutsche" Bank gewünscht.

Noch im Jahr 2018 soll angeblich die Entscheidung zur Fusion von Deutscher und Commerzbank fallen. Das wird uns aus gut informierten Kreisen zugetragen. Insbesondere von politischer Seite ist der Druck zu diesem Befreiungsschlag hoch. Finanzminister Olaf Scholz will die Soffin-Beteiligung des Bundes elegant abstoßen und in das neue Institut einbringen. Das wäre ein Weg, den milliardenschweren Verlust elegant zu entsorgen. Immerhin hat der Bund 18 Mrd. Euro in die CoBa eingebracht. Derzeit ist die Beteilung etwa 3 Mrd. wert. Zugleich könnte die Politik die Botschaft verkaufen, endlich eine „große, starke und solide deutsche Mittelstandsbank" geschaffen zu haben. Zudem fürchtet man, dass weder die Blaue noch die Gelbe eine nötige Kapitalerhöhung schaffen, wenn es zu höheren Kapitalanforderungen im Zuge von Basel IV kommt.

Die beiden Banken passen strukturell gut zusammen. Privatkundengeschäft haben beide, die Deutsche bringt das internationale Investmentbanking ein, die CoBa das Mittelstandsgeschäft. Unter den Sonderkündigungsregeln einer Fusion gibt es die Möglichkeit zu zahlreichen Einsparungen. Im Markt gibt es Schätzungen, dass bis zu 30% aller Stellen und zahlreiche regionale Stellen geschlossen werden könnten. Schon das würde das neue fusionierte Institut strukturell enorm stärken.

Fazit: Die Börsen arbeiten sich an der Zinserhöhung ab. Mittelfristig wird die Börsenluft dünner. Die Jahresendrally wird gefahren, aber die Risiken wachsen und die Volatilität wird zunehmen. Absichern.

Meist gelesene Artikel
  • Die verschneiten Pfade zur Weisheit

Das Christkind, der Nikolaus und der verborgene Schatz in der Fuchsburg

Grafik erstellt mit DALL*E
In einem Land, wo die Winter neuerdings wieder kälter waren und die Nächte länger dauerten, lebte die Legende von der Fuchsburg, einem Ort voller Weisheit und Geheimnisse. Nur alle 75 Jahre öffnete sie ihre Tore für einen einzigen Tag, und jenen, die den Weg fanden, versprach sie kostbares Wissen und kluge Ratschläge – zu einem unschlagbaren Preis.
  • Fuchs plus
  • Die Top 10 in TOPS 2025 - Die besten Vermögensmanager

Zweimal Nummer eins im deutschsprachigen Raum

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Acht Banken finden sich in diesem Jahr auf einem Goldrang: die Alpen Privatbank, die Globalance Bank, die Kaiser Partner Privatbank, Merck Finck – A Quintet Private Bank, die Liechtensteinische Landesbank, die Schelhammer Capital Bank, die Bank Vontobel Europe und die Weberbank. Sie alle haben 90 % der Bestleistung im Test erreicht.
  • Der Ukraine-Krieg geht zu Ende

Kalter Krieg 2.0? Europa braucht neue Antworten

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Der Krieg in der Ukraine geht in die Endphase. Politische und wirtschaftliche Themen benötigen schon in Kürze Antworten. Wie sieht die Zukunft der Ukraine aus? Und wie kann Europa langfristig Stabilität schaffen, ohne in die Logik des Kalten Krieges zurückzufallen? Visionen sind gefragt, und Brüssel ist dabei gefordert, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Umstrukturierung der Krankenhaus-Landschaft

Krankenhausreform konzentriert Spezialisierung

Die Krankenhausreform wird zu einer forcierten Spezialisierung der Krankenhäuser führen. Das wird die Grundversorgung kaum negativ betreffen, aber dazu führen, dass nicht mehr "jedes Haus alles anbietet", so Kliniken im Gespräch mit FUCHSBRIEFE. Wir erläutern, wie sich die Krankenhauslandschaft ändern wird.
  • Fuchs plus
  • Vermögensanlage auf dem gedeckten Tisch

Von Tischkultur und Tafelsilber

Um köstliche Speisen angemessen zu präsentieren, eignen sich Tafelaufsätze. Zumeist aus Glas, Silber, Porzellan oder Keramik gefertigt, sind sie ein Spiegel ihrer kunsthistorischen Entstehungszeit. Gleichzeitig sind es auch interessante Anlageobjekte. Namhafte Designer waren häufig mit der Gestaltung betraut. Je nach Bekanntheitsgrad des Künstlers und der verwendeten Materialien differieren auch die Preise.
  • Fuchs plus
  • Kleinteilige Angebote in Auktionshäusern

Auktionshäuser mit trüben Aussichten

Auffällig in den deutschen Auktionshäusern dieses Jahr ist die zunehmende Entzerrung des umfangreichen Angebots. Diese werden in vielfach kleinteiligere Formate gewandelt. Zusätzlich sind die gedämpften Zukunftserwartungen auch auf dem Kunstmarkt zu spüren.
Zum Seitenanfang