Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2086
Börseneinschätzung vom 23.08.2018

Viele politische Impulsgeber

Der Handelskrieg zwischen den USA und China, das Notenbanktreffen in Jackson Hole und die Ankündigungen Angela Merkels zur Nachfolge Jean-Claude Junckers und Mario Draghis schlagen sich aktuell an den Börsen nieder.

Seit heute (Donnerstag) sind neue Strafzölle für 279 chinesische Waren in Kraft getreten. Das davon betroffene Handelsvolumen (z.B. für Motorräder, Plastik und Chemikalien) wird auf 16 Mrd. Dollar p.a. geschätzt.

China reagierte prompt auf die neuen Strafzölle. Der Renminbi ist sofort wieder auf Tauchstation gegangen. Das kompensiert die Wirkung der Zölle über die Währungssseite ein Stück weit. Zusätzlich erhebt auch das Reich der Mitte neue Strafzölle auf US-Waren.

Anfang September könnte sich der Zoll-Konflikt verschärfen. Zuvor wollen die USA und China aber in Gesprächen noch einen Kompromiss suchen. Finden Sie keinen, könnten in einer Woche weitere Zölle für chinesische Waren in Höhe von 200 Mrd. Dollar in Kraft treten.

Notenbanktreffen soll Impulse geben

Das Notenbanktreffen in Jackson Hole am Wochenende dürfte Impulse bringen. Traditionell lassen sich nach dem Treffen der weltweit wichtigsten Notenbanker aus deren Statements gute Schlüsse über die künftige Geldpolitik ziehen. Auf der Tagesordnung stehen auch die Schwierigkeiten einiger Schwellenländer, die hohe Dollarschulden aufgehäuft haben. Außerdem werden der Zollkonflikt und die Türkei-Krise debattiert.

In den USA hat US-Präsident Donald Trump erneut die Unabhängigkeit der Notenbank infrage gestellt. Die US-Währungshüter halten aber voll gegen Trumps Kritik an den Zinserhöhungen. Aus den Sitzungs-Protokollen ist ablesbar, dass sie ihren Zinserhöhungspfad weiter konsequent verfolgen werden. Zwei weitere Zinschritte sind für 2018 wahrscheinlich.

Von der Leyen als nächste Kommissionspräsidentin?

In Europa hat Bundeskanzlerin Angela Merkel Überraschung ausgelöst. Sie soll sich jetzt dafür stark gemacht haben, den Chefposten der EU-Kommission im Jahr 2019 mit einem Deutschen zu besetzen. Dem Vernehmen nach favorisiert sie Ursula von der Leyen als Kandidat für die Nachfolge von Jean-Claude Juncker.

Merkel wird keinen Anspruch mehr auf den Posten des EZB-Präsidenten geltend machen. Der Bundesbanker Jens Weidmann dürfte daher sehr geringe Chancen haben, die Nachfolge des Italieners Mario Draghi Ende 2019 anzutreten. Der nächste EZB-Präsident wird also jemand sein, der die Zügel der Geldpolitik nicht so scharf anziehen will wie Weidmann.

Merkel sendet ein Euro-Signal. Sie räumt den deutschen Anspruch auf eine Forcierung der Einhaltung der Stabilitätspolitik ab. Sie tauscht diesen gegen die Hoffnung, die EU politisch relevant beeinflussen und ihr Schicksal bestimmen zu können.
Die Märkte stehen angesichts dieser vielen Unsicherheitsfaktoren auf der Bremse. Vor allem die politischen Impulsgeber, die Signale von hoher Tragweite und langfristiger Wirkungsdauer senden können, fördern aktuell Zurückhaltung.

Fazit: Der DAX tänzelt in einem engen Kursband auf und ab im Seitwärtstrend. Der Dow liegt knapp unter einem Widerstand, der Aufwärtstrend ist intakt. Wir rechnen mit höheren kurzfristigen Kursschwankungen aufgrund politischer News und warten ab.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang