Windschatteneffekte des Biden-Pakets
Europa profitiert überproportional stark vom US-Konjunkturpaket. Und zwar stärker noch als einer der Hauptlieferanten für die USA, China. Das gigantische US-Konjunkturpaket über 1,9 Billionen USD wird die US-Importe stark ankurbeln – und so generell exportstarke Volkswirtschaften stärken. Damit rechnen Allianz Research und Euler Hermes. Um 360 Mrd. USD zusätzlich sollen die US-Importe in den kommenden zwei Jahren ansteigen.
Laut Analyse kann sich Westeuropa insgesamt über ein Exportplus von 97 Mrd. USD freuen. Auf Platz zwei folgt Asien ex China mit 75 Mrd. USD, wiederum gefolgt von China und Lateinamerika, die beide über je 60 Mrd. USD erwarten können. Relative steigert der Zusatzschub den chinesischen Export um 34%. Japans prognostizierte zusätzliche US-Exporte summieren sich auf ein Plus von 35%; Südkoreas Exporte legen um 34%, diejenigen Taiwans um 33% zu. Das Plus Brasiliens beträgt 31%.
Europäischer Export profitiert überproportional stark
Hintergrund der hohen europäischen Export-Zuwächse ist die erwartete Struktur der US-Importe. Von den zusätzlichen Milliarden gehen 30 Mrd. USD in Automobil-Importe, 17 Mrd. USD geben die Amerikaner zusätzlich für Fahrzeugzubehör aus. Davon profitiert die deutsche Exportwirtschaft überproportional. Ähnliches gilt für die starken Zuwächse in den Bereichen Maschinenbau und Chemie. Die deutsche Exportwirtschaft kann sich in den Jahren 2021/22 so über ein Zusatzbudget von 22 Mrd. USD freuen.
Fazit: Gerade Europa kann sich über die Windschatteneffekte des US-Konjunkturprogramms freuen. Asien einschließlich China und Lateinamerika profitieren ebenfalls, wenn auch nicht so stark wie die Europäer.