Zucker-Export könnte von Indien beschränkt werden
Zucker handelt mit aktuell rund 20,15 US-Cent je Pfund am oberen Ende seiner Handelsspanne. Die hat nun schon fast einen Monat Gültigkeit. Aus charttechnischer Sicht steigen die Chancen für einen Ausbruch nach oben. Auch fundamental spricht vieles für weiter steigende Zuckerpreise.
Die Vereinigung der indischen Zuckermühlen (ISMA) erwartet für das bis Ende September laufende Marketingjahr 2021/22 einen Nachfrageanstieg um 3% gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage könnte auf rekordhohe 27,2 Millionen Tonnen steigen. Die Zuckerexporte Indiens dürften ebenfalls auf ein Rekordniveau steigen. Die Zuckermühlen haben laut ISMA schon 7,2 Millionen Tonnen an Exportaufträgen unterzeichnet.
Wird Indien den Zuckerexport beschränken?
Falls die Regierung eine Exportquote von acht Millionen Tonnen einführt, würde es für zusätzliche Exporte in den kommenden Monaten kaum noch Raum geben. Dieser Schritt scheint indes unvermeidlich, weil die Regierung verhindern will, dass die Zuckerbestände bis zum Ende des laufenden Marketingjahres auf ein zu niedriges Niveau absinken. Ein lokaler Händler schätzt, dass die Lagerbestände ansonsten zu Beginn des neuen Marketingjahres bei rund sechs Millionen Tonnen liegen könnten, was einem Fünfjahrestief entsprechen würde.
Mehr Zuckerangebot könnte indes aus Thailand an den Markt kommen. Der nach Brasilien und Indien drittgrößte Zuckerexporteur dürfte im laufenden Jahr 2021/22 laut der lokalen Zuckermühlenvereinigung zehn Millionen Tonnen Zucker produzieren. Das wäre ein Drittel mehr als im Vorjahr. Für den Weltmarkt werde auch von großer Bedeutung sein, wie die Verarbeitungssaison in Brasilien verlaufen werde.