KI-Anwendungen, Service-Roboter und All-Aktivitäten
Technologische Neuerungen entwickeln sich rasant. Vor gut einem Jahr startete ChatGPT von OpenAI und verbreitete sich rasant. Das war ein Durchbruch und Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. In schneller Folge werden neue Anwendungsbereiche getestet und Unternehmen integrieren KI in ihre Geschäfte.
Auch 2024 wird interessante Innovationen hervorbringen. FUCHSBRIEFE haben für Sie wesentliche Trends zusammengetragen:
Chips werden leistungsstärker und bleiben knapp
Im Bereich KI-Chips verschärft sich der Wettbewerb. 2024 setzt das US-Unternehmen AMD zum KI-Angriff an. Schon seit 2022 setzt AMD erfolgreich den Marktführer Intel bei PC- und Serverchips unter Druck. Die 2024 auf den Markt kommenden MI300X-Chips für KI sind sehr leistungsstark und somit direkte Konkurrenten des bisherigen Quasi-Monopolisten NVIDIA. Trotz des steigenden Wettbewerbs bleibt die Hardware im Jahr 2024 aber noch teuer. Denn das Angebot kann die steigende Nachfrage kaum bedienen. Langfristig werden KI-Hardware und in der Folge branchenspezifische KI-Anwendungen aber günstiger.
Mehr Batteriespeicher, weniger Gaskraftwerke
Strom mit Batterien zu speichern ist inzwischen billiger als die Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Vor dem Hintergrund ist der Bau eines riesigen Batteriespeichers durch Eco Stor in Rheinland-Pfalz zu sehen. Er wird eine Leistung von 600 MWh haben. Das deckt den Energieverbrauch von 390.000 Haushalten im Jahr. Die Planung und der Neubau von Speichern wird 2024 weiter stark zunehmen.
Neue Serviceroboter für unterschiedliche Tätigkeiten
Roboter werden 2024 erstmals im größeren Stil im Servicebereich genutzt. Kochroboter (z.B. von Goodbytz oder Circus Kitchens, beide aus Hamburg) beherrschen die komplette Zubereitung ganzer Menüs inklusive Abwasch. Sie können bis zu 150 Gerichte in einer Stunde kochen. Das macht sie für Restaurants mit vielen Gästen interessant. Im Haushalt werden Roboter weitere Arbeiten übernehmen. Neura Robotics aus Metzingen wird 2024 den Roboter Mipa auf den Markt bringen. Der kann für unterschiedliche einfachere Arbeiten programmiert werden, wie etwa Spülmaschinen ausräumen. Auch im Bereich Pflege werden sich Serviceroboter in den nächsten Jahren durchsetzen. Japan mit seiner "Silver Society" ist hier Vorbild.
Verschiedene Arten von Kunststoff in einem Zug drucken
Der 3D-Druck von Kunststoffen kommt voran. Das US-Startup Inkbit will 2024 einen 3D-Drucker auf den Markt bringen, der verschiedene Arten von Kunststoffen (feste und elastische) in einem Druckvorgang drucken kann. Damit können sehr komplexe Bauteile in einem Produktionsschritt gefertigt werden. Die neue Technik kann den Bau von Prototypen und damit die Neuentwicklung von komplexen Kunststoffteilen generell stark beschleunigen. Außerdem wird die Produktion sehr komplexer Kunststoffteile möglich, die vorher wegen ihrer Struktur nicht hergestellt werden konnten.
Ariane 6 startet
Für Schlagzeilen wird Europas neue Rakete Ariane 6 sorgen, die Mitte 2024 ihren Erstflug absolvieren wird (mit vier Jahren Verzögerung). Der Start an sich wird vermutlich ein Erfolg, er wird aber auch zeigen, wie weit abgeschlagen die staatliche Weltraumfahrt gegenüber privaten All-Aktivitäten ist. Denn gegen die Raketen von Space-X, einem Unternehmen im Besitz von Elon Musk, wird sie trotz hoher Nutzlasten von bis zu 21,65 t nicht konkurrenzfähig sein. Denn ihre Raketenstufen können nicht mehrfach verwendet werden. Das bedeutet höhere Kosten pro Start als bei den Falcon-Raketen. Die Esa-Staaten, allen voran Deutschland, müssen die Ariane-Starts dauerhaft subventionieren. Für New-Space-Unternehmen entstehen in diesem Umfeld Chancen.
Super- und Quantencomupter nähern sich der Marktreife
Daneben werden Super- und Quantencomputer ab der zweiten Hälfte der 20ere Jahre ihre Marktreife erlangen (FB vom 07.12.2023). Zudem schreiten die Entwicklungen im Bereich Stromerzeugung aus Kernfusion stetig voran. Kommt es hier zum Durchbruch, stünde der Menschheit eine neue Ära der Energiegewinnung bevor.