Erneuerbare Energien verdrängen Kohle bald
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass Erneuerbare Energien (EE) in den kommenden fünf Jahren weltweit so stark ausgebaut wie in den vergangenen 20 Jahren insgesamt. Kommt es so, wäre der Anstieg um 30% höher als noch in den vergangenen Jahren erwartet.
Insgesamt werden bis 2027 EE-Anlagen mit einer Kapazität von 2.400 GW gebaut, so die Erwartung der IEA. Dieses Neubau-Volumen entspricht der gesamten derzeitigen Stromerzeugungskapazität Chinas. Solar-Energie soll bis 2027 um knapp 1.500 GW Erzeugungskapazität, Wind an Land um 570 GW ausgebaut werden. Die restlichen Zuwächse kommen vor allem von neuen Wasserkraftwerken und Wind auf See.
Wind- und Solarenergie dominieren
Zusammen werden Wind- und Solarenergie über 90% der in den nächsten fünf Jahren zugebauten Kapazität an erneuerbarer Energie ausmachen. Schon 2025 werden die Erneuerbaren dann zur wichtigsten Stromquelle vor Kohle, so die Erwartung der IEA. Windkraft- und Solaranlagen werden 2027 einen Anteil von 38% an der weltweiten Stromerzeugung erreichen.
Ursache des starken Ausbaus soll der von Russland angefangene Krieg gegen die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise sein. Das deckt sich mit der Prognose eines besonders dynamischen Ausbaus der EE in der EU. Aber auch in China und den USA und Indien erwartet die IEA einen massiven Ausbau, der durch hohe staatliche Subventionen getrieben wird. Allerdings will China diese Subventionen nun verringern. Auch viele weitere Länder – darunter Indonesien, die Philippinen und Australien – haben Auktionen zur Förderung der Erneuerbaren eingeführt. In Brasilien und Afrika sind die sehr niedrigen Kosten für Solarenergie ein großer Treiber des Ausbaus.