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Der Währungs- und Zinsausblick auf 3 und 12 Monate

Angepasste Erwartungen

Bankenviertel. Copyright: Pexels
Inzwischen können auch die Volkswirte in den Banken nicht mehr ignorieren, dass die Inflation stärker und länger durchschlägt als erwartet. Und dass die Notenbanken – voran die Fed – unter Druck stehen, ihre Geldpolitiken anzupassen. Das zeigt sich jetzt in den Kurserwartungen.

Die Erwartungen für Euro-Dollar haben sich im Monatsverlauf kräftig verschoben. Und das sowohl auf Sicht von 3 wie auf 12 Monate. Der Dollar wird nun eindeutig auf längere Sicht als stärker angesehen als bisher. Lag die Bandbreite der Prognosen auf 3 Monate Ende Oktober noch zwischen 1,15 und 1,22, so ist sie jetzt zwischen 1,11 (Citi) und 1,18 (LBBW) angesiedelt. Auf ein Jahr hat sie sich von 1,12 bis 1,26 auf jetzt 1,10 (CIBC) bis 1,20 (Commerzbank) verschoben. Der Median für EUR|USD auf 3 Monate liegt aktuell bei 1,14 auf 3 Monate und bei 1,16 auf 12 Monate. Auch zwischen Dollar und Yen haben sich die Bandbreiten zugunsten des Dollar verschoben.

Interessanterweise spiegelt sich das kaum in den 3-Monatszinsen oder Treasuries. Bei den US-Treasuries hat Berenberg mit einer Erwartung von 2,30 auf 12 Monate die Bandbreite nach oben verschoben. Am unteren Ende taxt die Commerzbank weiterhin auf 1,60%.

Dollar-Bullen haben Oberwasser

Die Prognostiker folgen damit der Realität. Die Dollar-Bullen haben Oberwasser (und bisher recht behalten). Neu bewertet werden die Inflationsperspektiven („hartnäckiger als erwartet“) und daraus folgend die US-Zinspolitik, während sich die EZB in ihrer Position einigelt.

Die deutschen Häuser Berenberg, Commerzbank, LBBW bleiben aber im Grundsatz Euro-Optimisten. Denn der Dollar sei überbewertet (Commerzbank), mittel- und langfristig bleibe man „gemessen am jetzigen Niveau relativ optimistisch für den Eurokurs“ (Berenberg). Und die schweizerische Pictet sekundiert: „Was den Euro betrifft, so sollten die kurzfristigen negativen Faktoren, die die Währung belastet haben (hohe Energieimporte und ein Anstieg der Covid-Fälle in einigen Ländern des Euroraums), in den nächsten Monaten nachlassen“. Und: Da sich die US-Wirtschaftsaktivität abschwächt und eine restriktivere Fed vom Markt zunehmend gut eingepreist werde, könnte die Unterstützung für den Greenback in Zukunft begrenzter sein.

Grundsätzlicher Positionswandel bei Commerzbank

Bei der Commerzbank zeichnet sich im neusten Research allerdings ein grundsätzlicher Positionswandel ab. „Die von uns weiterhin erwartete Phase niedriger Inflation ist nicht länger als USD-negativ zu bewerten“, heißt es im Währungsausblick vom 25.11. Wenn gleichzeitig die Fed an Zinserhöhungen festhalte, werde klar werden, dass die Fed durch die Phase niedriger Inflation hindurchschaut. Niedrige Inflation und absehbare Zinserhöhungen dürften in 2022 ein ideales Umfeld für den Greenback sein. Daraus leitet die Co-Bank bereits ein EUR|USD-Prognose von 1,10 im März 2022 und 1,08 im Dezember nächsten Jahres ab, die wir aus Gründen der Datenkonsistenz aber noch nicht in unsere Tabelle aufgenommen haben.

Die angelsächsisch geprägten Häuser CIBC und Citi halten an ihrem Dollar-optimistischen Kurs fest. Sie verschieben die Bandbreiten nur leicht zugunsten des Dollar. Der Yen sei wiederum, wie der Euro „nach klassischen Bewertungskennzahlen deutlich unterbewertet“. Das gibt ihm nach Meinung von Pictet Aufwertungspotential vor allem auch zum USD.

Fazit: Auf mittlere Sicht erwarten die Prognostiker, dass sich die Koordinaten zugunsten des Euro und zuungunsten des Dollar wieder verschieben und die Kurse der bisher erwarteten Richtung mit einem stärkeren Euro folgen.

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