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Banken halten mehrheitlich am stärker werdenden Euro fest

Der Euro ist nur ausgerutscht

EUR|USD bei 1,15 – für die Prognostiker in den volkswirtschaftlichen Abteilungen der meisten Banken ist dieser Wechselkurs nicht von Dauer. Sie halten an ihrem Big Picture fest. Dabei wird immer wieder ein bestimmtes Argument gegen den Dollar und pro Euro ins Feld geführt.

Bis auf die Canadian Imperial Bank of Commerce (CIBC) gehen gerade alle in unserem Tableau abgebildeten Geldhäuser davon aus, dass der Euro wieder die Kurve kriegt. Der aktuelle Kurs um 1,155 ist demnach nicht von Dauer. Berenberg, Commerzbank und Citibank „plädieren“ zu Jahresbeginn 2022 auf 1,20. LBBW und Pictet setzen auf 1,18. Nur die CIBC hat den 3-Monatsausblick für das Währungspaar weiter auf 1,15 stehen. Die Kanadier hatten Anfang September eine kräftige Revision von 1,21 auf 1,15 vorgenommen.

Dabei bewegen sich die Prognosen für EUR|USD schon eine Weile abwärts. Vor drei Monaten (Anfang Juli) lautete die Vorhersage von Berenberg für Anfang Oktober auf 1,23, ebenso bei der Citibank. Zu Anfang Juli war Pictet mit 1,17 am nächsten an der jetzt gültigen Marke. Die CIBC hatte ebenfalls noch 1,21 angenommen.

Das große Bild bleibt unverändert

Das große Bild in den Ökonomenstuben der Banken hat sich bisher nicht grundlegend verändert. Die Prognosen bleiben weitestgehend unangetastet. Die LBBW zieht EUR|USD von 1,19 auf 1,18 und Dollar-Yen von 128,5 auf 129,8. Berenberg taxt nur den 3-Monatszins USA auf 12 Monate von 0,20% auf 0,40%. Mit dem Ausgang der Bundestagswahl sei der Risikofaktor Rot-Rot-Grün vom Tisch, der den Euro hätte belasten können. Es blieben allerdings ein paar Risiken für die Herbst-Konjunktur (Inflation, Angebotsengpässe, China…), die aktuell zur Dollarstärke beitrügen.

Auch aus der Sicht von Pictet würden zunehmende Sorgen über die globale Wachstumsdynamik und eine weniger entgegenkommende Fed den sicheren Hafen des US-Dollars stützen. Allerdings werde die Normalisierung der Fed jetzt vom Markt gut eingepreist. Das deute darauf hin, dass die US-Geldpolitik kurzfristig weniger Einfluss auf die Wertentwicklung des Dollars haben könnte. Insbesondere die robusten Wachstumsaussichten für den Euroraum deuteten immer noch darauf hin, dass der überbewertete US-Dollar gegenüber der Einheitswährung nachlässt.

Markt pessimistisch gegenüber dem Yen

Die Commerzbank rechnet dagegen mit einer deutlichen konjunkturellen Verlangsamung schon vor dem 4. Quartal. Daraus leitet sie rückläufige Inflationsraten ab. Aber auch sie meint, der Dollar sei mittelfristig angreifbar, weil er gemessen an der Kaufkraftparität gegenüber dem Euro überbewertet sei.

Beim Yen habe sich laut Pictet die Zahlungsbilanzdynamik deutlich zugunsten der japanischen Devise gewendet. Die erhöhte Netto-Short-Position beim Yen am Terminmarkt deute allerdings darauf hin, dass die Marktstimmung in Bezug auf die Währung bereits pessimistisch sei. Folglich sieht die Bank EUR|JPY in einem Jahr bei 135.

Fazit: Die Bank-Prognostiker werten die augenblicklichen Ausschläge zugunsten des Dollar als Ausrutscher.

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