Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2265
Banken halten mehrheitlich am stärker werdenden Euro fest

Der Euro ist nur ausgerutscht

EUR|USD bei 1,15 – für die Prognostiker in den volkswirtschaftlichen Abteilungen der meisten Banken ist dieser Wechselkurs nicht von Dauer. Sie halten an ihrem Big Picture fest. Dabei wird immer wieder ein bestimmtes Argument gegen den Dollar und pro Euro ins Feld geführt.

Bis auf die Canadian Imperial Bank of Commerce (CIBC) gehen gerade alle in unserem Tableau abgebildeten Geldhäuser davon aus, dass der Euro wieder die Kurve kriegt. Der aktuelle Kurs um 1,155 ist demnach nicht von Dauer. Berenberg, Commerzbank und Citibank „plädieren“ zu Jahresbeginn 2022 auf 1,20. LBBW und Pictet setzen auf 1,18. Nur die CIBC hat den 3-Monatsausblick für das Währungspaar weiter auf 1,15 stehen. Die Kanadier hatten Anfang September eine kräftige Revision von 1,21 auf 1,15 vorgenommen.

Dabei bewegen sich die Prognosen für EUR|USD schon eine Weile abwärts. Vor drei Monaten (Anfang Juli) lautete die Vorhersage von Berenberg für Anfang Oktober auf 1,23, ebenso bei der Citibank. Zu Anfang Juli war Pictet mit 1,17 am nächsten an der jetzt gültigen Marke. Die CIBC hatte ebenfalls noch 1,21 angenommen.

Das große Bild bleibt unverändert

Das große Bild in den Ökonomenstuben der Banken hat sich bisher nicht grundlegend verändert. Die Prognosen bleiben weitestgehend unangetastet. Die LBBW zieht EUR|USD von 1,19 auf 1,18 und Dollar-Yen von 128,5 auf 129,8. Berenberg taxt nur den 3-Monatszins USA auf 12 Monate von 0,20% auf 0,40%. Mit dem Ausgang der Bundestagswahl sei der Risikofaktor Rot-Rot-Grün vom Tisch, der den Euro hätte belasten können. Es blieben allerdings ein paar Risiken für die Herbst-Konjunktur (Inflation, Angebotsengpässe, China…), die aktuell zur Dollarstärke beitrügen.

Auch aus der Sicht von Pictet würden zunehmende Sorgen über die globale Wachstumsdynamik und eine weniger entgegenkommende Fed den sicheren Hafen des US-Dollars stützen. Allerdings werde die Normalisierung der Fed jetzt vom Markt gut eingepreist. Das deute darauf hin, dass die US-Geldpolitik kurzfristig weniger Einfluss auf die Wertentwicklung des Dollars haben könnte. Insbesondere die robusten Wachstumsaussichten für den Euroraum deuteten immer noch darauf hin, dass der überbewertete US-Dollar gegenüber der Einheitswährung nachlässt.

Markt pessimistisch gegenüber dem Yen

Die Commerzbank rechnet dagegen mit einer deutlichen konjunkturellen Verlangsamung schon vor dem 4. Quartal. Daraus leitet sie rückläufige Inflationsraten ab. Aber auch sie meint, der Dollar sei mittelfristig angreifbar, weil er gemessen an der Kaufkraftparität gegenüber dem Euro überbewertet sei.

Beim Yen habe sich laut Pictet die Zahlungsbilanzdynamik deutlich zugunsten der japanischen Devise gewendet. Die erhöhte Netto-Short-Position beim Yen am Terminmarkt deute allerdings darauf hin, dass die Marktstimmung in Bezug auf die Währung bereits pessimistisch sei. Folglich sieht die Bank EUR|JPY in einem Jahr bei 135.

Fazit: Die Bank-Prognostiker werten die augenblicklichen Ausschläge zugunsten des Dollar als Ausrutscher.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang