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Franken baut seine Überbewertung ab

Schweiz vor dem nächsten Zinsschritt

Aufgemalte Schweizer Flagge auf einer Mauer. © picture alliance / Zoonar
Vor dem Schweizer Zinsentscheid der kommenden Woche sind die Märkte sich noch uneins darüber, wie weit die SNB den Leitzinssatz wohl anheben wird. FUCHS-Devisen hat dafür eine klare Prognose.
Vor dem Schweizer Zinsentscheid in der kommenden Woche (22.09.2022) steigt die Spannung. Wird die Schweizer Nationalbank (SNB) dem Beispiel der EZB folgen und ihre Zinsen um 0,75 Prozentpunkte erhöhen? Oder werden es wieder 0,50 Prozentpunkte oder gar nur 0,25? FUCHS-Devisen rechnen mit einem 0,50er Zinsschritt. Dafür spricht die eidgenössische Inflationsrate von 3,5%, die weit unterhalb der Eurozonen-Werte (9,1%) liegt.

SNB kann es sich leisten, moderat die Zinsen zu erhöhen

Zudem ist es zwar die neue Doktrin der SNB, der Inflationsbekämpfung Vorrang vor der Abschwächung des Franken einzuräumen (FD vom 12.08.2022). Doch erhöht sie den Zinssatz nur um 0,50 Prozentpunkte statt 0,75 Prozentpunkte, kann sie dadurch der Aufwertung des Franken etwas Wind aus den Segeln nehmen. Das schützt die Schweizer Exporteure bei gleichzeitiger Beibehaltung der kontinuierlichen Inflationsbekämpfung.

Fraglich ist, ob der übernächste Zinsschritt dann nochmal höher ausfallen wird. In einer Erhebung gestehen 60% der Unternehmen ein, dass sie nicht auf eine Gas- und Strommangellage eingestellt sind. Ein starker Franken würde bei den Energieimporten etwas Druck herausnehmen. Dass der Schweizer Leitzinssatz im kommenden Sommer bei mindestens 1,00% liegen wird, ist unter Volkswirten daher ausgemachte Sache. Aktuell liegt er noch immer im negativen Bereich (-0,25%).

Gute Argumente für den Franken

Wegen der hohen Inflationsdifferenz zwischen der Eurozone und der Schweiz sei der Franken kaum mehr überbewertet, meint Volkswirt Alessandro Bee von der UBS. Da die SNB wohl die Politik der "ruhigen Hand" fortsetzen dürfte, weitet sich vermutlich die Zinsdifferenz zur Eurozone aus. Der Euroraum liefert die schlechteren Konjunkturdaten und kämpft mit größeren Inflationsproblemen. Zudem stehen bald in Italien Wahlen an, die politisch an der Stabilität der Gemeinschaftswährung rütteln dürften. Die Zeichen stehen damit weiterhin auf Franken-Stärke.

Fazit: Der Franken gehört als Sicherheitswährung ins Portfolio. Aktien aus der Schweiz sind weiterhin attraktiv, anders Schweiz-Anleihen, bei denen sich maximal auf Währungsgewinne spekulieren lässt.
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