Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2391
Umfragewerte katastrophal – ist das Rennen schon gelaufen?

Joe Bidens Agenda bis zur nächsten Wahl

Der US-Präsident Joe Biden unterzeichnet eine Urkunde. © Official White House Photo by Erin Scott
Die Zustimmungswerte zum US-Präsidenten Joe Biden sind schlecht. In einer Umfrage überholt ihn inzwischen selbst der nun wegen sexuellen Missbrauchs verurteilte Donald Trump. Noch ist Zeit bis zur nächsten Wahl. Viele seiner Amtsvorgänger schafften es, aus ähnlich schlechten Positionen wieder emporzukommen. Was könnte Biden tun?

Joe Bidens Umfragewerte sind schlecht – und folgen damit einem bereits oft gesehenen Muster. Wenige Wochen nach Bekanntgabe seiner erneuten Kandidatur erreichen seine Zustimmungswerte mit 36% ein Allzeittief. Das geht aus einer Umfrage von ABC News / Washington Post hervor. 

Andere Umfragen sehen ihn etwas besser bei 40%. Diese Zustimmungswerte entsprechen damit in etwa den Werten von fünf seiner sieben Amtsvorgänger zu gleichen Zeitpunkten während ihrer Legislatur (Jimmy Carter, Ronald Reagan, Bill Clinton, Barack Obama, Donald Trump). Drei dieser fünf (Reagan, Clinton, Obama) schafften trotz schlechter Werte die Wiederwahl. Lediglich George H.W. Bush 1990 und sein Sohn George W. Bush 2002 konnten Zustimmungswerte von 73% und 67% erzielen - und schafften ebenfalls die Wiederwahl.

Trump statt Biden?

In der Umfrage liegt Biden hinter seinen wahrscheinlichsten republikanischen Herausforderern. So würden sich 44% der Wähler für den inzwischen wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Ex-Präsidenten Donald Trump entscheiden (ggü. 38% für Biden). Sollte Trump nicht nominiert werden und stattdessen der Gouverneur Floridas Ron DeSantis ins Rennen gehen, würde der Republikaner den greisen Demokraten mit 42% zu 37% schlagen.

Frühere Wege aus dem Umfragetief

Daraus abzuleiten, dass Joe Biden die Wahlen 2024 mit Sicherheit verlieren wird, wäre verfrüht. Das zeigt ein Blick auf seine Vorgänger, die sich aus ähnlichen Situationen hervorgekämpft haben.

  • Im Jahr 1983 kämpfte der damalige Präsident Ronald Reagan gegen eine hohe Arbeitslosigkeit und einem wachsenden Haushaltsdefizit. Um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen, startete er eine Image-Kampagne in der er aggressiv seine außenpolitischen erfolge betonte.
  • 1995 befand sich Bill Clinton im Umfragetief, nachdem die Republikaner die Kontrolle über den Kongress übernommen hatten. Clinton verfolgte daraufhin eine Wirtschaftsförderungsstrategie, indem er Steuersenkungen und Investitionen in Infrastrukturprojekte ankündigte.
  • Barack Obama geriet 2011 durch die hohe Arbeitslosigkeit und die umstrittene Gesundheitsreform unter Druck. Auch er entschloss sich zu einer Image-Kampagne, absolvierte vermehrt öffentliche Auftritte und verlegte sich mehr auf die Außenpolitik (Iran-Abkommen, IS-Allianz).

Die weitere innenpolitische Agenda

Bidens weitere Strategie wird darauf abzielen, bis zur Wahl Erfolge vorzeigen zu können. Die Umsetzung des Inflation Reduction Act wird im Fokus stehen (FB vom 09.01.2023). Gleichzeitig wird er in den vielfältigen innenpolitischen gesellschaftlichen Debatten (Abtreibung, Trans-Rechte, Waffengewalt) zur Mäßigung aufrufen, wenig kontroverse Positionen beziehen, um so als Kandidat der Mitte wahrgenommen zu werden.

Wille zur außenpolitischen Stärke

Außenpolitisch wird Biden alles unternehmen, um den Vorwürfen, er hätte die USA international geschwächt, etwas entgegenzusetzen. Wichtig ist dabei die Aufrechterhaltung enger Beziehungen zu den westlichen Partnern. Darum ist sein Reiseplaner 2023 voller als im Vorjahr. Auch die Unterstützung der Ukraine wird darum nicht nachlassen.

Zudem werden sich die USA stärker China zuwenden. 61% der Amerikaner sind wegen China besorgt, Tendenz steigend. 53% sind über den Einfluss Russlands besorgt, Tendenz fallend.

Fazit: Joe Biden muss sich profilieren und Erfolge vorweisen. Er wird nach innen gemäßigt auftreten und die Umsetzung des Inflation Reduction Act vorantreiben. Außenpolitisch wird er ein Auseinanderbrechen des Westens zu verhindern suchen, die Ukraine auf unbestimmte Zeit unterstützen und den Ton gegenüber China verschärfen.
Meist gelesene Artikel
  • Ohne Mut, ohne Führung: Wie Merz die CDU schwächt

Friedrich Merz: Ein Kanzlerkandidat ohne Kanzlerformat

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Friedrich Merz, einst gefeiert als konservativer Hoffnungsträger und scharfsinniger Redner, entpuppt sich in der Realität als das Gegenteil dessen, was Deutschland in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Zeit braucht: einen starken Kanzler, kommentiert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Rechnung nutzen

Gehackte PDF-Rechnung ist Risiko der Firma

Ein brisantes Urteil sollte Firmen sensibilisieren: Wer Rechnungen per Email verschickt, steht im Risiko, wenn diese von Hackern abgefangen und manipuliert werden. Das musste jetzt ein Unternehmer verdauen, der eine Schlussrechnung über 15.000 Euro als PDF-Datei verschickte, das Geld aber nie bekam.
  • Fuchs plus
  • BAG-Urteil: Catch-all-Klausel unwirksam

Schutz von Geschäftsgeheimnissen regeln

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat eine weitreichende Regelung zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen aus dem Verkehr gezogen. Seit fünf Jahren gibt es den besonderen Schutz von Geschäftsgeheimnissen bei Firmen. Trotzdem gibt es immer noch viel Unsicherheit in der Praxis, wie eine entsprechende Klausel in Arbeitsverträgen zu formulieren ist.
  • Fuchs plus
  • Attraktive Dividendenrendite nach Kursrutsch

Chance nach Gewinnwarnung bei mobilezone holdings AG

Hauptsitz Rotkreuz © mobilezone holding AG
Mobilezone ist ein führender Spezialist für Smartphones und Telekommunikation in der Schweiz. Daneben ist das Unternehmen als Serviceprovider in der Schweiz und in Österreich tätig. Ist die Aktie nach der Gewinnwarnung und dem Kursrutsch für Anleger aussichtsreich?
Zum Seitenanfang