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Separationsbestrebungen in Nordirland, Schottland und Wales gewinnen an Fahrt

The Divided Kingdom

Werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr: Boris Johnson und die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon. Copyright: Picture Alliance
Was häufig übersehen wird: Großbritannien besteht aus mehreren Landesteilen mit eigenen historischen und auch kulturellen Wurzeln: Die Brexit-Debatte hat die Menschen in Schottland, Nordirland und Wales vom wichtigsten und reichsten Landesteil England entfremdet. Die Unterhauswahlen am 12. Dezember werden auch darüber entscheiden, wie viel vom United Kingdom übrig bleibt.

Das Vereinigte Königreich befindet sich im Auflösungsprozess. England sucht den Exit aus der EU. Schottland und jetzt sogar Wales wollen raus aus dem United Kingdom.

Schottland will innerhalb eines Jahres die Selbständigkeit erzwingen. Dazu will das Land ein zweites Referendum abhalten, um danach als eigenständiges Land in die EU eintreten zu können.

Nordirland setzt sich politisch in Bewegung

Auch in Nordirland gewinnt die Debatte über ein Referendum zur Angliederung an die Republik Irland an Fahrt. Das würde die EU-Mitgliedschaft sichern.

Nun hat die walisische Nationalpartei, die im Parlament von Wales zu den großen Parteien zählt, die Vorbereitung eines Referendums zur Ablösung von Großbritannien beschlossen.

Übrig bliebe dann vom Vereinigten Königreich nur noch England. Das ist allerdings der mit Abstand bevölkerungsreichste und wohlhabendste Landesteil.

2014 vorerst gescheitert

Auflösungserscheinungen im Vereinigten Königreich sind nichts Neues. 2014 endete bereits ein Referendum in Schottland mit einer knappen Niederlage für die Verfechter der Selbständigkeit. Fünf Jahre danach stehen im Zuge des Brexits die Chancen der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon deutlich besser.

Ein Zeichen für die Stimmung in der Bevölkerung ist das Wiederaufleben der keltischen Sprachen in allen drei Landesteilen Großbritanniens. Es ist einerseits Folklore – kaum ein Ire beherrscht Gälisch, noch nutzt er es im Alltag, auch wenn beispielsweise Straßennamen auch stets in Gälisch ausgeschildert sind. Andererseits ist es ein Zeichen des wachsenden Ablösungswillens von London. Auch Schottland hat eine alte, wenn auch nur beschränkt verbreitete selbständige Sprache, Alba, in der es sogar Fernsehsendungen der BBC gibt.

Gespanntes Warten auf den Wahlausgang

Der Wille zur Selbständigkeit könnte aber durchaus schnell wieder erlahmen. Dazu muss Premier Boris Johnson mit den Tories die Wahl im Dezember verlieren und es müsste in der Folge zu einem neuen Referendum kommen.

Siegt Johnson bei der Wahl mit deutlicher Mehrheit, würde Schottland binnen Monaten ein neues Referendum ansetzen. Unser Londoner Korrespondent geht davon aus, dass diesmal die Abstimmung zugunsten der Abtrennung mit anschließendem Aufnahmeantrag in die EU ausfällt.

Bei unklaren Verhältnissen gewinnen lokale Referenden an Wahrscheinlichkeit. Denn dann wird es ein Gerangel zwischen den Parteien – Torys, Labour, Liberals – geben, bei dem Zusagen zur Selbständigkeit der einzelnen Landesteile einschließlich Referenden eine große Rolle spielen dürften.

Fazit: Schottland, Wales und Nordirland könnten in wenigen Jahren zum Commonwealth of Nations statt zum United Kingdom gehören.

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