Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2396
Vorsicht bei illiquiden Anlageklassen

Risiken bei Private Equity und Immobilien steigen rasant

Private Equity Symbolbild. © picture alliance / Shotshop | wsf-sh
Private Equity und Immobilien sind überaus beliebte Anlageklassen. Das ist auch kein Wunder - die Wertentwicklung in den vorigen Jahren weckt Begehrlichkeiten. Doch dabei werden die Risiken - vor allem bei Private Equity - noch vielfach übersehen. Das ist vor allem für eine Anlegergruppe relevant.
Bei Private Equity und am Immobilienmarkt droht ein akuter Wertverfall. Ursache ist die Zinswende, die bei den illiquiden Anlagen aber nicht (wie etwa bei Aktien oder Anleihen) sofort sichtbar wird, sondern erst, wen ein Investor verkauft. Immobilienbesitzern dämmert das bereits, am Markt für Private Equity wird dieses Risiko noch vielfach ausgeblendet. 

Beide Vermögensklassen gewannen in den vorigen Jahren stetig an Wert. Bei Private Equity waren es im Schnitt der letzten Jahre 15% p.a. Bei Immobilien waren es ca. 9% p.a. Das liegt vor allem daran, dass die Kapitalzuflüsse beständig höher waren als die Abflüsse und am Markt so wenig gehandelt wurde, dass es dadurch kaum zu Schwankungen kam.

Family Offices blenden Risiken vielfach aus

Vor allem für Mandanten von Family Offices kann das zu einem Problem werden. Diese investieren durchschnittlich zu 26% in Private Equity und zu 9% in Immobilien, so der Family Office Report von Goldman Sachs. 41% der befragten Family Offices wollen ihre Investments in Private Equity in diesem Jahr aber sogar erhöhen. 27% wollen auch ihre Immo-Investments steigern. 

Doch dieses Geschäft droht zu einer Mogelpackung zu werden. In beiden Märkten - Immobilien und Private Equity - könnte bald viel Luft aus der Blase austreten. Einerseits steigt bei Investoren der Verkaufsdruck in unsicheren Phasen (Konjunktur, Inflation, Politik). Zudem kommt struktureller Druck von Seiten der Demografie: Bei Immobilien entsteht Verkaufsdruck durch die anstehende Erbschaftswelle. Auch bei Private Equity werden die immer mehr werdenden Ruheständler das Kapital aus ihrer Anlage ziehen wollen. Werden die Direktbeteiligungen aber verkauft oder an die Börse gebracht, dürfte ihre tatsächliche Bewertung zutage treten, die angesichts von Zinswende und Rezession niedriger ist, als derzeit suggeriert.

Vergleich zur Wertentwicklung bei Aktien zeigt, was noch droht

Wie tief diese Anlagen fallen können, zeigt ein Vergleich zu den liquide handelbaren Aktien aus den Branchen. Der Häuserpreisindex sank im 4. Quartal 2022 (aktuellste Daten) um 3,6%. Hingegen verloren Aktien der Immobilienkonzerne Vonovia und TAG Immobilien innerhalb eines Jahres knapp 50% an Wert. Beim iShares Developed Markets Property ETF (ISIN: IE 00B 1FZ S35 0) sind es 17% Verlust. Der Aktienmarkt dürfte die Wertentwicklung des Immobilienmarktes damit wesentlich transparenter abbilden.

Spiegelbildlich zeigt sich das auch für den Private Equity Markt. Die Aktien des größten Private Equity Unternehmens Blackstone verloren innerhalb des zurückliegenden Jahres 30% an Wert. Bei der Partners Group Holding sind es 22%. Der iShares Private Equity ETF (ISIN: IE 00B 1TX HL6 0) gab um 11% nach. Transparente Daten über die Rendite direkter Private Equity Investments sind hingegen kaum zu erhalten. Insgesamt dürfte es 2022 aber maximal zu leichten Rückgängen gekommen sein.

Fazit: Aktien bilden die Märkte weitaus transparenter ab als die illiquiden Immobilien (auch über geschlossene Immo-Fonds) und Private Equity Investments. Prüfen Sie, inwieweit Ihre Vermögensallokation von solchen Risiken betroffen ist. Erwägen Sie ggf. (nach Beratung mit Ihrem Vermögensverwalter) umzuschichten.
Meist gelesene Artikel
  • Deutschland debattiert über Faulheit

Weniger arbeiten, trotzdem kassieren?

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat zusammen mit dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) eine Arbeitszeitdebatte angestoßen, die Wellen schlägt. "Ich arbeite um zu leben, nicht umgekehrt", haben viele Menschen in Deutschland als Lebenseinstellung gewählt. Das ist völlig in Ordnung. Aber nicht auf Kosten des Sozialstaats. Und genau da liegt das eigentliche Problem, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Fuchs plus
  • Ranking Stiftungsvermögen 2025

Zwei Banken an der Spitze – starke Konkurrenz folgt

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Zehn Banken haben sich im Wettbewerb um das beste Stiftungsangebot 2025 der Endauswahl gestellt. Bewertet wurden unter anderem Anlagevorschläge, Transparenz, Service und Investmentkompetenz. Zwei Institute stechen besonders hervor, doch auch die Verfolger zeigen solide Leistungen. Eine differenzierte Analyse zeigt, worauf Anleger achten sollten.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025 - Wie wir werten

Stiftung Denkmalpflege Hamburg sucht Partner für 12 Millionen Euro: So läuft das Auswahlverfahren

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Unser Bewertungssystem besteht aus fünf Kategorien. 1. Im Zentrum steht der eigentliche Anlagevorschlag als Kern des Angebots. Er gibt den Ausschlag, ob sich ein Kandidat für die Endauswahl qualifiziert. 2. Die Investmentkompetenz eines Anbieters. 3. Die Transparenz, gemessen an der Beantwortung eines redaktionellen Fragebogens. 4. Das Angebot an Stiftungsservices und 5. Der Beauty Contest, die mündliche Prüfung zur Endauswahl durch die Fachjury und Vertreter der Stiftung.
Neueste Artikel
  • Fondsmanager und Private-Banking-Depots im Wochentest: Wer gewinnt, wer verliert?

Projekt 7 in KW 24 – ICFB siegt, FiNet verliert

Illustriert mit ChatGPT und CANVA
In der KW 24 zeigt sich das Private-Banking-Depot-Projekt der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz mit klaren Ausschlägen: Während die ICFB GmbH mit einem sauberen Wochengewinn überzeugt, verliert FiNet Asset Management deutlich. Beim Risiko glänzt das Bankhaus Carl Spängler mit einer spürbaren Verbesserung des Drawdowns.
  • Fondsmanager und Private-Banking-Depots im Wochentest: Wer gewinnt, wer verliert?

Projekt 8 in KW 24 – Triodos überzeugt, Commerzbank verliert

Illustriert mit ChatGPT und CANVA
Im Fondsprojekt der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz zeigen sich in Kalenderwoche 24 klare Bewegungen: Die Triodos Bank setzt sich mit dem höchsten Wochenzuwachs an die Spitze, während die Commerzbank deutliche Verluste hinnehmen muss. Auch beim Risiko gab es Bewegung – mit der BW-Bank als positivem Ausreißer.
  • Fondsmanager und Private-Banking-Depots im Wochentest: Wer gewinnt, wer verliert?

Wochenbericht für Kalenderwoche 24: Projekt 5 – Hypo Vorarlberg glänzt, Plutos strauchelt

Illustriert mit ChatGPT und CANVA
Während die Hypo Vorarlberg Bank AG in Kalenderwoche 24 einen deutlichen Vermögenszuwachs erzielt, muss die Volksbank Vorarlberg Federn lassen. Auch beim Risiko zeigt sich Bewegung: Dr. Kohlhase reduziert den Drawdown merklich, Plutos verzeichnet dagegen ein kräftiges Plus beim Risiko. Ein Blick auf die Entwicklung im Projekt 5 der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz.
Zum Seitenanfang