Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2883
Auswertung Vermögensstrategie TOPS 2018

Bei Julius Bär glänzt (nur) das Portfolio

Bank Julius Bär zeigte im Markttest TOPS 2018 eine insgesamt gesehen gute Leistung.
Die Bank Julius Bär in der Schweiz denkt ganzheitlich und zeigt dies auch im Anlagevorschlag. So weit, so gut. Dennoch ist die Vermögensstrategie unvollständig.

Bank Julius Bär & Co. AG hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

Was sollen wir weiter sagen als „Danke für diese Beratung". Sie hat uns bis auf wenige kleine Irritationen komplett überzeugt. Natürlich gibt es immer eine Steigerungsmöglichkeit. Doch sowohl die Zusammenarbeit der Berater untereinander, als auch ihr Eingehen auf uns und unsere Bedürfnisse sind vorbildlich. Und das alles in einer entspannten Umgebung und einer freundlichen Atmosphäre.

Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Damit hatte sich Bank Julius Bär & Co. AG für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.

Die Bank Julius Bär denkt ganzheitlich. Wir erhalten Informationen über die reine Kapitalanlage hinaus. Ein „Factsheet" (Datenblatt) zur Vorsorgevollmacht für deutsche Kunden ist beigefügt.

Gut zu sehen, wie stark die Bank und ihr Geschäft „legal-geprägt" sind. 1,5 Seiten handeln von der Vorsorgevollmacht, weitere 2 Seiten – eng beschrieben – sind der Haftungsausschluss.

Auf ein Gesprächsprotokoll verzichtet die Bank. Sie integriert die Daten gleich ins Anlagekonzept, verzichtet so auf eine gesonderte Qualitätssicherung.

Unklar, wie hier Risiko definiert ist

Die Risikobeschreibung ist unklar: „Ihre Risikotoleranz beträgt 30 %". Was meint das?

Die maximale Aktienquote ist dokumentiert. Auch, dass wir maximal 25 % Euro-Anlagen wollen.

So erhalten wir diese Vermögensstruktur als Vorschlag: 60% Aktien, 38% Anleihen, 2% Liquidität, 10% Aktien, Rest 1% Liquidität.

6% Anleihen Euro, 14% Anleihen US-Dollar, 7% Hochzinsanleihen, 7% Schwellenländeranleihen USD, 5% Schwellenländer Lokal
25% Aktien Europa, 25% Aktien USA
42% USD, 21% EUR, 17% CHF, 10% Schwellenländer, 3% AUD und 5% Andere

5,8% Bruttoertrag erwartet

5,8 % Brutto-Ertrag erwartet die Bank. Davon sind dann Steuern, Inflation (Bank rechnet mit 1,6 %) und Verwaltungsgebühren (1,2 % p.a.) abzuziehen. Verbleiben 1,45 %. Bei der aktuellen Inflationsrate zum Zeitpunkt der Beratung von 0,7 % kommen damit real 2,15 % heraus. Eine attraktive Rendite, die unseren Wünschen entspricht.

Die Bank setzt viele Einzelwerte und ETFs ein. Vereinzelt sehen wir auch aktiv gemanagte Fonds, z. B. im Hochzins-Anleihen-Bereich.

Einen Stresstest oder eine historische Betrachtung des Vorschlags finden wir nicht. Dafür konzentriert sich die Bank auf „Erhalt der Handlungsfähigkeit" und beschreibt die Besonderheiten, die bei Gemeinschaftskonten in der Schweiz zu beachten sind. U. a. wird empfohlen, die Tochter als dritte Kontoinhaberin aufzunehmen, ohne dass sie wirtschaftlich berechtigt wäre. So wäre das Problem der Verfügungsbeschränkungen zu lösen. Hier zeigt die Bank, dass sie sich mit dem Thema ausführlich auseinandergesetzt hat.

Fazit: In der Portfolioqualität ein rundum gelungener Vorschlag, dem es jedoch in der Darstellung an Reife fehlt. Dafür werden unsere Ziele recht gut abbildet. Gut ist auch der ganzheitliche Ansatz. Eine Qualitätssicherung mittels Protokoll fehlt leider. Die Kosten liegen mit 1,2 % p. a. (All-In-Fee 0,90% als Vermögensverwaltungsgebühr plus 0,30% Depotgebühr) im oberen Bereich. Zu Kickbacks – Provisionszahlungen und wie damit umgegangen wird – erhalten wir keine Angaben.

WISSENSWERTES

Bank Julius Bär & Co. AG, Bahnhofstr. 36, Postfach 8010 Zürich, www.juliusbaer.ch


Mehr aus Rating

Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!

Mehr erfahren zum Rating TOPs 2018

Gesamtfazit: Julius Bär brilliert mit einem sehr guten Portfolio.Die übrigen Teile der Beratung sprechen uns ebenfalls an. Die Vermögensstrategie hätte noch Ergänzungen vertragen.

Mit insgesamt 72,6 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die Bank Julius Bär & Co. AG ein Gut und Platz 21 in der Gesamtwertung.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang