Finanzierungsumfeld in Großbritannien noch immer locker
So liegt der "Schattenzins" gerade im Nullbereich - also weit unter dem offiziellen Leitzinssatz der BoE. Als Schattenzins wird der vom Markt gefühlte effektive Zins bezeichnet. Die quantitativen Lockerungen der zurückliegenden Jahre haben diesen stark nach unten geschraubt. Daher seien die monetären Bedingungen in Großbritannien weitaus entspannter, als der BoE-Leitzins suggeriere.
Drosselung des Zinstempos riskiert Wohlstandsverluste
Wenn die BoE in der kommenden Woche ihre Zinsen anheben wird, wird das nur ein Tropfen auf dem heißen Inflations-Stein sein. Die Märkte rechnen nur noch mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte und auch aus dem BoE-Committee mehren sich die Stimmen, die erstmal die Auswirkungen der bisherigen Schritte abwarten wollen.
Für Großbritannien dürfte dieser "taubenhafte" Pfad noch zu früh sein. Und er wird weiter Wohlstand kosten. Innerhalb der kommenden zwei Jahre wird der Pro-Kopf-Wohlstand in Großbritannien um 5,7% sinken, so eine Schätzung des Office for Budget Responsibility. Dabei geht das Office sogar davon aus, dass die Inflation am Jahresende bei 2,9% liegen wird. Das dürfte viel zu optimistisch sein.
Günstige Kaufchancen bei Briten-Banken
Für das britische Pfund und GBP-Anleihen trüben sich die Aussichten damit weiter ein. Einen Blick wert ist aber der britische Aktienmarkt. Britische Banken können nach den vergangenen Tagen mit einigem Rabatt eingesammelt werden. Unverhältnismäßig tief gefallen sind unserer Ansicht nach zuletzt die Papiere von Barclays (ISIN: GB 003 134 865 8), HSBC (ISIN: GB 000 540 528 6) und Lloyds (ISIN: GB 000 870 612 8).