Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2634
Die Fed in Siebenmeilenstiefeln

US-Notenbank hält sich Hintertürchen offen

Fed-Chef Jerome Powell. (c) picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Brendan Smialowski
Die Fed hat die Siebenmeilenstiefel angezogen. Aber wie weit wird sie damit gehen? Fed-Chef Jerome Powell hat sich festgelegt, dass die Realzinsen über die gesamte Renditekurve hinweg in den positiven Bereich steigen sollen. Und das zusätzlich zu einer Verschärfung der Finanzbedingungen. 4,75% für die Fed Fund Rate heißt die Zielmarke für 2023. Doch reicht das?

Die Inflationsraten geben vor, wohin die Fed Funds Rate steigt. Damit verschiebt Powell den Fokus der Fed. Denn sie hat den Auftrag, für solides Geld und einen soliden Arbeitsmarkt zu sorgen. Bislang schien Ziel Nummer 2 im Vordergrund zu stehen. Nun verlagert sich der Fokus auf Ziel Nummer 1.

Aus der Zwickmühle ist die Fed damit nicht raus. Denn die Inflationsraten haben sich längst in den US-Dienstleistungssektor „hineingefressen“. So schnell lassen sich von da erfahrungsgemäß nicht vertreiben. Auch am Wohnungsmarkt entspannt sich die Lage bestenfalls langsam.

Hintertür geöffnet

Ändern könnte sich die Zinsperspektive nur dann, wenn das BIP deutlich unter die Erwartungen der Fed fällt (+1,2% für 2023 und +1,7% für 2024) und der Arbeitsmarkt schnell (nach unten) reagiert. Hier liegt auch der Glaubwürdigkeitsknick in der ansonsten so falkenhaften und konsequent erscheinenden Rhetorik der Fed: Sie hat sich mit ihren eher optimistischen Konjunkturprognose eine Hintertür geöffnet. Darauf setzen auch die Märkte. „Im kommenden Jahr wird die Fed vermutlich deutlich sanfter agieren und sogar pausieren. An den Finanzmärkten werden solche Botschaften wohlwollend aufgenommen“, heißt es etwa von VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gritzel.

Diese Erwartung werden die Währungs- und Anleihemärkte (und auch die Aktienbörsen) einpreisen. FUCHS-Devisen gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen noch bis zum Jahresende steil hochziehen wird. Noch zwei weitere große Zinsschritte, also Erhöhungen um insgesamt 1,5 Prozentpunkte halten wir auf sicher. Im ersten Quartal 2023 dürfte es dann eine neue Perspektive geben.

Wann dreht die Fed wieder bei?

Der Dollar wird seine Klettertour gegenüber dem Euro im Trend also noch mindestens bis zum Jahreswechsel fortsetzen. Die Fed dürfte den Leitzins flott in Richtung 5% anheben. Frühestens dann kann sich ein neues Szenario ausbilden. Wird sichtbar, dass die Fed beginnt, das Zinsruder neu zu justieren und wider neutraler auf "Geradeausfahrt" zu stellen, lässt der Aufwertungsdruck des Dollar nach.  

Fazit: Das Motto der Fed heißt „Lieber ein Ende (der Inflation) mit Schrecken als Schrecken ohne Ende“. Die Märkte freuen sich zu früh auf eine Zins-Wende. Der Dollar behält seinen Auftrieb in den nächsten Monaten, die Aktienmärkte bleiben unter Druck, die Zinsstrukturkurven schieben sich weiter nach oben.

Mehr dazu und zu den daraus entstehenden Chancen an den Anleihemärkten lesen Sie im kommenden FUCHS-Geldanlagebuch "Anlagechancen 2023: Den Anlagewinter überstehen". Ordern Sie noch mit 10% Rabatt für Vorbesteller: https://www.fuchsbriefe.de/shop/geldanlage/business/anlagechancen-2023#pricebox

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang