Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3359
Omikron ist ein Gamechanger

Rückzugsgefechte der Politik beim Corona-Exit

Bundeskanzler Olaf Scholz. © Kay Nietfeld / dpa / picture alliance
Die Omikron-Variante macht Corona zu einer Endemie. Das zwingt auch die Politik dazu, ihre Maßnahmen anzupassen. Viele Einzelentwicklungen zeigen, dass die deutsche Regierung nur noch Rückzugsgefechte kämpft. Ihr Ziel: Beim Exit aus ihrer Corona-Politik das Gesicht zu wahren.
Die deutsche Politik führt inzwischen nur noch Rückzugsgefechte in der Corona-Politik durch. Ab dem zweiten Quartal wird sich das Thema aller Voraussicht nach "in Luft auflösen". Zahlreiche Entwicklungen sprechen dafür. 
  • Der Widerstand wächst: Spanien hat die EU aufgefordert, Corona als "normale Grippe zu behandeln." Die Regierung in Madrid arbeitet derzeit  an einem Plan, schon bald mit der Corona-Pandemie wie mit einer gewöhnlichen Grippe umzugehen. Dazu soll eine Debatte auf EU-Ebene eröffnet werden. Auch die Londoner Regierung plant Corona-Lockerungen. In Deutschland an vorderster Lockerungs-Front: Bayerns Landesvater Markus Söder.
  • In der EU rücken die ersten intern davon ab, aktiv "gegen Omikron zu impfen." Ein hoher Diplomat, der ungenannt bleiben wollte, erklärte gegenüber dem Informationsnetzwerk EURACTIV, dass eine "Impfung gegen Omikron nicht nötig sei."
  • Impf-Pflicht: In Deutschland wird über die Impf-Pflicht debattiert, im Bundestag steht das am 26. Januar an. Das Gesetz könnte auch kommen, dürfte aber ein Placebo bleiben. Im derzeit diskutierten Gesetzentwurf gelten zwei Impfungen als ausreichend, um die Impf-Pflicht zu erfüllen. Das trifft für die überwiegende Mehrheit der Deutschen längst zu. 
  • Die Zweifel der Politik gegen die Impf-Pflicht wachsen, befeuert auch durch den Ethikrat. In ihm gibt es scharfen Widerspruch zur Impf-Pflicht, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Impfungen weder vor einer Ansteckung noch einer Verbreitung des Virus schützen. Das belegen immer mehr Daten aus anderen Ländern. Die zeigen, dass die Verläufe deutlich harmloser sind als bei Delta, sogar bei Ungeimpften. Auch in Deutschland ist die Hospitalisierungsrate (aktuell 3,14, vorige Woche 3,37) trotz vieler Ansteckungen konstant gering. Darum zögert die Politik die Einführung der Impf-Pflicht hinaus.
  • Personalprobleme: Gegen die Impf-Pflicht spricht auch ein sich abzeichnendes Personalproblem. Aus Personalabteilungen beim Öffentlichen Dienst, Feuerwehren, Polizei, Krankenhäuser und Pflegeheimen gibt es zahlreiche Hinweise auf Mitarbeiter, die bei Einführung einer Impf-Pflicht kündigen würden. Das kann sich die Politik nicht leisten.
  • Finanzierung: Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat bereits angekündigt, dass nicht dauerhaft etliche Ausgaben für Unternehmen übernommen werden können. Die Politik kommt somit unter Zugzwang, normales Wirtschaften wieder verlässlich möglich zu machen. 
  • Handel: Der Handel fordert Lockerungen der 2G-Regel. Laut Handelsverband HDE werden Mitarbeiter bei Kontrollen immer öfter bedroht oder körperlich angegriffen. Der Handel will Stichproben einführen, wie sie bereits im Nahverkehr gelten.
  • Stimmungsumschwung: Die zunehmenden Proteste gegen die Corona-Politik mit inzwischen regelmäßig zehntausenden Teilnehmern in ganz Deutschland verdeutlichen ein wachsendes Akzeptanzproblem der andauernden Corona-Politik. Wie bei den Montagsdemos in der DDR ist die Büchse der Pandora geöffnet. Diese Bewegung lässt sich nicht mehr einfangen. Viel größer ist die Wahrscheinlichkeit eines exponentiellen Wachstums, insbesondere mit der schnell zunehmenden Erfahrung in der Bevölkerung, dass Omikron kein großes Gesundheitsrisiko mehr darstellt. Das Risiko wächst, dass die Stimmung auf der Straße sichtbar kippt, dann lenkt die Politik ein.
  • Medikamente: Bei dieser Argumentation wird helfen, dass es neben den vielen Impfungen inzwischen auch Medikamente gegen schwere Verläufe gibt. 

Fazit: Die Regierung kämpft Rückzugsgefechte. Es geht um die Gesichtswahrung beim Exit aus der Corona-Politik, weil sich niemand traut, einfach zu sagen: „Die Pandemie ist vorbei, die Krankheit ist nicht mehr so gefährlich und die meisten sind geimpft.“ Es spricht täglich mehr dafür, dass Corona bald endemisch ist und die Corona-Politik ausläuft.

Meist gelesene Artikel
  • Immer eine Spur schlauer

Die FUCHSBRIEFE feiern 75. Geburtstag

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Am 23. September 1949 – genau heute vor 75 Jahren – erschien die erste Ausgabe der „Bonner Privat-Informationen“ – Ihnen besser bekannt als FUCHSBRIEFE. Der Verlag befand sich damals in der Kölner Straße 90 in Bonn. Wenig später zog Gründer Dr. Hans Fuchs in die Koblenzer Straße nach Bonn Bad Godesberg. Zu Ostern 1960 gab er den FUCHSBRIEFEN ihren heutigen Namen. Unser Brief ist also so alt wie die Republik. Ein Rückblick aus Anlass des Jubiläums „erdet“, findet Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Fuchs plus
  • Umgehung von Sanktionen weitet sich aus

Russland 2025: Steigende Ölpreise und sinkende Defizite

Russland steht 2025 vor einer bemerkenswerten Stabilisierung seiner öffentlichen Finanzen. Dank steigender Ölpreise und sinkender Haushaltsdefizite wird das Land voraussichtlich in der Lage sein, seine Fiskalausgaben auszugleichen. Eine Analyse des Instituts für internationale Finanzen (IIF) zeigt auf, dass Russland seine ökonomische Abhängigkeit vom Öl geschickt nutzt, um das Budget trotz anhaltender Sanktionen zu stabilisieren.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde UBS Europe SE

UBS Europe spielt in der obersten Liga

Den Ruhestand planen und sichern. Darum geht es im diesjährigen Markttest Private Banking der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz. © Mottobild entworfen und erstellt von Redaktion FUCHSBIREFE mit KI (DALL*E)
„Es reicht nicht, nur Ihr Portfolio zu verstehen. Die wahre Kunst besteht darin, Ihre Welt zu verstehen.“ Mit diesem wirklich treffenden Satz auf der Website von UBS in Deutschland und der Bemerkung „Banking ist unser Handwerk“ fühlt sich der potenzielle Kunde, der 1,75 Millionen Euro aus einer Lebensversicherung gut für seinen Ruhestand anlegen will, herzlich willkommen – und verstanden. Schön, wenn es so weitergeht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Der Immobilien-Superzyklus: Der Aufwärtstrend geht weltweit weiter

Immobilien trotzen der Krise: Warum der Markt weiter boomt

Der Markt für Wohnimmobilien zeigt sich widerstandsfähig gegenüber Krisen, Zinserhöhungen und Konjunkturschwankungen. Obwohl in einigen Ländern die Preise eingebrochen sind, erholt sich der Markt weltweit schnell. Langfristige Faktoren wie Demografie, Urbanisierung und Infrastruktur verstärken diesen Trend. Investoren sollten jetzt aufmerksam hinschauen, denn die Nachfrage nach Wohnraum wird in den kommenden Jahrzehnten weltweit weiter steigen. Doch es gibt auch Gegenanzeigen.
  • Fuchs plus
  • Ernte-Revisionen in Brasilien und Vietnam

Kaffee-Preis lockt zum Einstieg

Der Kaffeepreis zieht seit einem Jahr nach oben. Doch gerade wird die braune Bohne etwas günstiger. Ist der Aufwärtstrend nun vorbei? Wohl eher nicht: Es deutet einiges darauf hin, dass der Rücksetzer eine gute Kaufgelegenheit ist
  • Fuchs plus
  • Ölpreise reagieren auf Nahost-Spannungen

Öl: Unterschätzte Preis-Risiken

Die Ölpreise reagieren auf die wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Allerdings sind sich viele Marktexperten einig, dass es kein Potenzial für steigende Öl-Preise gibt. FUCHS-Devisen sehen das anders - aus gutem Grund.
Zum Seitenanfang