Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2247
Deutschland bleibt in der Rezession

Gewinnwarnungen machen Anleger nervös

Abwärtsgerichteter Börsenkurs. © enjoynz / Getty Images / iStock
Es deutet immer mehr darauf hin, dass die konjunkturelle Lage - auch in Deutschland - nicht so gut ist, wie viele Beobachter bisher angenommen haben. Unser skeptischer Blick wurde gerade vom ifo-Institut bestätigt. Die Konjunkturforschern gehen nun auch davon aus, dass Deutschland in einer Rezession gefangen bleibt. Passend dazu nimmt die Zahl der Gewinnwarnungen zu - und das ausgerechnet in einem frühzyklischen Sektor. FUCHS-Kapital analysieren, was die Börse daraus machen könnte.
Die Börsen lassen etwas Dampf ab. Den Grund dafür lieferte der Chef der US-Notenbank. Fed-Chef Jerome Powell hatte auch in seiner jüngsten Rede keine definitive Klarheit über die weitere Zinspolitik der US-Geldhüter geschaffen. Somit bleibt es vorerst bei der Zinspause im Juni - mit Aussicht auf zwei weitere Zinserhöhungen noch in diesem Jahr. 

Dass die Inflation sich nicht so einfach bändigen lässt, ist auch gerade wieder mit Blick auf Norwegen und die Schweiz zu sehen. Die Norges Bank hat den Leitzins stärker als vom Markt erwartet angehoben. Es ging von 3,25% auf 3,75% hinauf (FD vom 16.6.). Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins zwar wie erwartet angehoben (akt. 1,75%). Die SNB hat aber im Statement klar gemacht, dass weitere Zinsanhebungen im Jahresverlauf nicht ausgeschlossen werden sollten, weil der Inflationsdruck nur allmählich nachlässt.

Deutschland bleibt in der Rezession

Parallel dazu wird immer sichtbarer, dass die Konjunktur an Fahrt verliert. Das ifo-Institut hat nun seine Konjunkturprogose für Deutschland auf -0,4% für das Jahr 2023 gesenkt. Deutschland droht in diesem Jahr eine größere Rezession als bisher (von den Konjunkturforschern) erwartet. FUCHSBRIEFE hatten diese Entwicklung schon klar prognostiziert (FB vom 25.05.). 

Auch die Hoffnung auf eine zügige Erholung der Wirtschaft im nächsten Jahr schrauben die Konjunkturforscher nun langsam zurück. Im nächsten Jahr erwartet ifo nur noch einen BIP-Zuwachs von 1,5% (bisher 1,7%). Die deutsche Wirtschaft werde sich nur "ganz langsam aus der Rezession herausarbeiten", so ifo. Dennoch wird die Inflationsrate nur langsam sinken. Für dieses Jahr rechnet ifo mit einem Rückgang von 6,9% auf 5,8%. Im Jahr 2024 soll die Inflationsrate dann wieder auf 2,1% sinken. Wie das aber zu weiter hohen Energiepreisen und der Erwartung einer wieder anziehenden Wirtschaftsdynamik passt, bleibt uns wie bisher auch rätselhaft.

Gewinnwarnungen werden zahlreicher

Passend zur pessimistischeren Perspektive der Wirtschaftswissenschaftler nehmen wir in Deutschland eine wachsende Zahl von Gewinnwarnungen wahr. Lanxess hat sich dazu gerade zu Wort gemeldet und damit auch den gesamten Chemie-Sektor mit nach unten gezogen. Da die Chemie-Industrie ein konjunktureller Frühzykliker ist und in Deutschland stark betroffen von den hohen Energiepreisen sind die Gewinnwarnungen eine ernst zu nehmende Konjunktur-Warnung.
Fazit: Wir fühlen uns mit unserer Skepsis gegenüber der aktuellen Börseneuphorie und neuen Kursrekorden (DAX) bestätigt. In den Sommermonaten sehen wir kein signifikantes Kurspotenzial. Wir erwarten eine fortgesetzte Bewegung in dem breiten Seitwärtsband. Anleger können taktieren und an den unteren Kanalbegrenzungen einkaufen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang