Der Prinz vor der Webcam
Gerade (16.11.20202 um 16 Uhr) ist der 17. Private Banking Gipfel zu Ende gegangen. Erstmalig fand der Event der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ online statt. Corona setzte also den Rahmen. Es war eine tempo- und abwechslungsreiche Stunde mit viel Information und Unterhaltung.
263 Top-Banker und ihre Kunden hatten sich zum Online-Event registriert. Die Vorstände und Bereichsleiter Private Banking saßen diesmal vor dem Bildschirm im Büro oder Home Office. Von dort folgten sie der Präsentation von Ralf Vielhaber, Geschäftsführer Fuchsbriefe und Dr. Jörg Richter, geschäftsführender Gesellschafter des IQF und beide Partner der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ.
Beratung in Corona-Zeiten zum Schwerpunkt nachhaltige Geldanlage
Das Duo Vielhaber/Richter präsentierte den Fall, mit dem die Testkunden unterwegs waren. Sie wollten Beratung zu einem nachhaltig ausgerichteten Anlagedepot über 1 Mio. Euro. Besondere Anforderung: Die Beratungen mussten zu einem Gutteil online stattfinden. Die Häuser mussten zeigen, wie weit sie technisch auf der Höhe der Zeit sind. Flexibilität war Trumpf. Fazit: Alles in allem ganz ordentlich.
Im Zentrum standen aber die Kenntnisse auf dem Gebiet der nachhaltigen Kapitalanlage. Ergebnis: Nur eine „Sahneschicht“ von Banken und Vermögensverwaltern ist wirklich tief im Thema, das gerade erst in der Privatkundschaft Fuß fasst.
Zahlreiche Interviewgäste
Außerdem zeigte die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ ihre Wertungskriterien auf nach denen die Punkte vergeben werden. Vielhaber/Richter eröffneten, dass seit diesem Markttest ein Beauty Contest, eine mündliche Präsentation des Anlagevorschlags, vor einem vierköpfigen Fachgremium Teil der Bewertung ist.
Um der Präsenation Tempo zu verleihen, war diese von vorneherein auf 1 Stunde „Sendezeit“ begrenzt. Zu Wort kamen zahlreiche Gäste, darunter Wolfgang Klose, Vizepräsident im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Ralf Vielhaber befragte ihn zu den Ausschlusskriterien der katholischen Bischofskonferenz. Sie wurden 2005 erstellt und sind seitdem grundlegend für zahlreiche Nachhaltigkeitsfilter in Banken. Klose eröffnete: Die Kriterien werden gerade überarbeitet, die Grundausrichtung wird modifiziert. Die Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2021 geplant.
Corona als Katalysator für die Branche
Rede und Antwort stand auch Johann Horch, Chef des börsennotierten FinTec Unternehmens niiiio und einer der Sponsoren des Gipfels. Niiio bietet Software as a Service für Wealth Manager. Horch: Corona hat die Branche massiv beeinflusst, wirkt auf technischem Gebiet als Katalysator.
In eine ähnliche Richtung gingen die Aussage von Tilo Stolzenburg, Vertrieschef (buyside) für die Region DACH von infront, einem Datenprovider aus Norwegen. Er hat das deutsche Unternehmen vwd – Kooperationspartner der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ – vor Kurzem übernommen. Stolzenburg bestätigte eine wachsende Nachfrage insbesondere nach Daten zu Nachhaltigkeitsanlagen. Die Redaktion FUCHSBRIEFE hatte zudem eine Straßenumfrage gemacht, um das Breitenwissen zum Thema nachhaltige Geldanlagen kennenzulernen.
Der Prinz vor der Webcam
Highlight des Gipfels war die Präsentation der TOPS und die Verleihung der Private Banking Awards. Er ging wie schon im Vorjahr an das Bankhaus Carl Spängler aus Salzburg für die „nachhaltigste“ Leistung im Private Banking. Nummer eins der Gesamtwertung ist in diesem Jahr die LGT Bank aus Liechtenstein.
Zum Interview kamen jeweils die Spitzen beider Häuser vor der Webcam zusammen. Für die LGT Group Prinz Max von und zu Liechtenstein. Er zeichnet verantwortlich für die Nachhaltigkeitsstrategie der gesamten Gruppe, hat sie maßgeblich mitentwickelt. Er wird in Kürze den Staffelstab als Chairman der Gruppe von seinem Onkel Prinz Philipp übernehmen. Ihm zur Seite stand Roland Schubert als CEO der LGT Bank. Beide machten keinen Hehl aus ihrer Freude über den Erfolg: Jetzt wird gefeiert! Stolz zeigte sich auch Dr. Nils Kottke als Private Banking Vorstand des Bankhauses Carl Spängler über die Verteidigung des ersten Platzes in der Ewigen Bestenliste Private Banking. Spängler setzt auf Beratung als „Erlebnis“.