Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1871
FUCHS-DEVISEN Zins- und Wechselkursprognose September 2019

Im Bann der Rezession

Es geht abwärts mit der Konjunktur. Copyright: Pixabay
Da die Notenbanken glauben, die Konjunktur befeuern zu müssen, ändern sich zwangsläufig auch die Aussichten für Zinsen und Wechselkurse. Am meisten Möglichkeiten hat die US-amerikanische Notenbank Fed. Das schlägt auf unsere Wechselkurstabelle durch.

Europa muss den Euro-Dollar-Kurs bis auf Weiteres den Amerikanern überlassen. Die Fed hat noch etwas Pulver im Turm, und sie wird es für die Konjunktur einsetzen. Die EZB betätigt sich dagegen als Alchemist. Sie ist auf der Suche nach der Geheimformel, um aus Blei Gold zu machen. Den Euro stärkt das nicht.

Aber auch die „große Politik" wird auf 12 Monate die Devisenkurse deutlich mitbestimmen. Im Mittelpunkt unseres Szenarios steht – wie sollte es anders sein – Donald Trump. Der Mann hat nur ein Ziel: wiedergewählt zu werden. Dem wird er sein politisches Handeln anpassen und entsprechend taktieren.

Geschönte Konjunkturdaten

Da die US-Konjunktur inzwischen spürbar in den Sinkflug übergeht, muss Trump handeln. Die Konzilianz der Chinesen (Motto: Der Klügere gibt nach) öffnet ihm das Tor, im Handelsstreit wieder lockerer zu lassen.

Das US-Wachstum beträgt im 2. Quartal preisbereinigt 96,5 Mrd. Dollar. Die Wertzuschreibung allein für die IT innerhalb der Position Investitionen beträgt 105 Mrd. konstante Dollars oder anders ausgedrückt: Der Wert ist ordentlich aufgeblasen (nominal 418,8 laufende Dollars werden zu 523,8 Mrd. Dollars in konstanter Kaufkraft von 2012).

Die US-Wirtschaft ist rückläufig

Man kann bereits fragen: Gibt es tatsächlich noch reales oder nur noch statistisches Wachstum in den USA? Ein wichtiges Signal ist auch der unter 50 gerutscht PMI Manufacturing-Index – neben der inversen Zinsstruktur. Auch der Häusermarkt ist rückläufig. Die USA könnten tatsächlich bereits in die Rezession rutschen.

Hinzu kommt, dass der Staat – im Gegensatz zur Notenbank – sein Pulver verschossen hat. Trump hat in den laufenden Boom hinein die Steuern gesenkt und die Ausgaben erhöht. Und damit den zyklischen Schwung, der irgendwann nach unten führt, verstärkt. Jetzt, da der Stimulus tatsächlich gebraucht würde, um den Abschwung zu bremsen, fehlt der Spielraum. Im anstehenden US-Wahlkampf kann das für ihn zum Nachteil werden.

Europa taumelt bräsig Richtung Rezession

Europa dagegen ist im Japan-Modus angekommen. Das bedeutet: wirtschaftliche Stagnation. Hier und da wird sich das Wachstum mal aufbäumen, aber die fetten Jahre sind vorbei. Die nächsten drei Monate wird das Bild vom Konjunktureinbruch in Deutschland bestimmt.

Unsere Erwartung: Der Dollarkurs wird noch eine Weile stagnieren, bevor er dann im 4. Quartal dreht. Der Grund: Dann steuert die Fed auf einen Leitzins von 1,5% im Dezember zu, der Zinsvorsprung schmilzt.

Der Yen ist stark, weil die Anderen schwach sind

Der Yen bleibt bei seiner Rolle als Fluchthafen insbesondere für die Asiaten. Das untermauert seine Stärke und lässt den Kurs mindestens bis ins erste Quartal 2020 sowohl zum EUR als auch zum Dollar ansteigen.

Das Britische Pfund hat vorerst seinen Tiefpunkt ausgelotet. Ein harter Brexit steckt mindestens zum Teil im Wechselkurs. Sollte er sich tatsächlich manifestieren, wird das Pfund im 4. Quartal nochmals weiter absaufen. Danach setzt eine leichte Erholung ein.

fd190830_2_Fuchs-prognose

i

FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate

Kurs Vorjahr

Kurs aktuell

3. Quartal 2019

4. Quartal 2019

1. Quartal 2012

2. Quartal 2020

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

USD

1,16

1,10

1,10 – 1,15

1,08 - 1,12

1,10 – 1,15

1,10 – 1,15

CHF

1,13

1,09

1,09 – 1,12

1,08 – 1,12

1,08 – 1,12

1,07 – 1,11

GBP

0,90

0,91

0,90 – 0,92

0,92 – 0,97

0,90 – 0,95

0,90 – 0,95

JPY

130,00

118

115 -120

115 - 120

110 - 118

110 - 115

3-Monats Geld

-0,59

-0,72

-0,68 – - 0,75

-0,70 – -0,50

-0,60 – -0,40

-0,50 – -0,20

10-Jährige Bund

-0,35

-0,70

-0,75 – -0,60

-0,75 – -0,60

-0,70 – -0,50

-0,60 – -0,40

$

JPY

111,00

107

105 -110

100 - 107

105 - 110

110 - 120

3-Monats Geld

2,15

1,99

1,80 –2,10

1,70 – 2,05

1,75 – 2,00

1,75 – 2,20

10-Jährige Treasuries

2,10

1,51

1,30 – 1,60

1,20 – 1,50

1,40 – 1,70

1,50 – 2,00

Fazit: Die US-Konjunktur hat die Chance, sich bald wieder zu berappeln. Das wird schon ab dem 2. Quartal 2020 die Zinserwartungen bestimmen. Und den Dollar erneut anziehen lassen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang