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Vorbild auch für andere Schwellenländer?

Spekulationen über drastische Zinssenkungen in Chile

Emblem der Banco Central de Chile. © Banco Central de Chile
In Chile klafft zwischen der Inflationsrate und dem Leitzinsniveau eine Differenz von fast 4 Prozentpunkten. Da sei genug Luft, um nun wieder die Zinsen zu senken, glauben immer mehr Marktteilnehmer. Daraus ergeben sich mannigfaltige Anlagechancen.
Die Chilenen spekulieren, dass ihre Notenbank heute (28.07.; 23:00 MESZ) den Leitzins senkt. Seit Oktober vorigen Jahres liegt der Leitzinssatz bei 11,25%. Damals lag die Inflationsrate noch bei 12,8%. Inzwischen sind es wieder 7,5%. Am Markt wird nun eine starke Zinssenkung um 75 Basispunkte auf 10,50% erwartet. Bis Dezember werden Raten von 7,75% erwartet, so eine Umfrage von Bloomberg.

Chiles Währung wertet ab

Dem Chilenischen Peso dürfte diese Aussicht nicht schmecken. Stand USD|CLP im Mai noch bei Kursen um 780, sind es inzwischen wieder 820. Im Oktober 2022 notierte die Devise bei 970 USD|CLP. In diese Richtung dürfte sich die Währung weiter bewegen.

Vor diesem Hintergrund werden wir bei Anleihen in CLP vorsichtiger. Aktuell dürfte für sie kein günstiger Kaufzeitpunkt sein. Wir raten darum dazu, Chile-Anleihen, die auf US-Dollar, Franken oder Euro lauten, zu favorisieren, um die Währungsrisiken zu minimieren bzw. auszuschließen. Lukrativ ist die Unternehmensanleihe des Energieversorgers Enel Chile (ISIN: US 292 78D AA3 7, Währung: USD). Die läuft noch bis Juni 2028 und rentiert auf dem aktuellen Niveau bei einem Kupon von 4,875% mit 5,875% p.a.

Chancen bei chilenischen Aktien

Eine sehr starke Performance zeigen angesichts der Zinssenkungserwartung chilenische Aktien. Chiles Aktienindex IPSA stieg innerhalb des zurückliegenden Monats um 11,7% (DAX: 2,6%). Vor allem Einzelhandelsaktien wie Plaza oder Falabella verzeichneten große Zuwächse. Sie profitieren von der Aussicht auf eine sich bessernde Stimmung der Konsumenten.

Unser Favorit an der Börse Santiago ist allerdings der Bergbaukonzern Sociedad Quimica y Minera de Chile (SQM) (FK vom 23.02.2023). ADRs des Energieversorgers Enel Chile (ISIN: US 292 78D 105 4) sind mit einer Dividendenrendite von 9,31% für einkommensorientierte Anleger interessant. Auch die ADRs des Getränkeherstellers Embotelladora Andina (ISIN: US 290 81P 303 8) sind mit einer Dividendenrendite von 6,6% einen Blick wert.

Chile als Vorreiter

Von Chile aus könnte auch ein Signal an andere Emerging Markets ausgehen. Die allermeisten Schwellenländer-Notenbanken halten derzeit ihre Zinssätze stabil, während gleichzeitig die Inflation sinkt (FD vom 23.06.2023). Die (Aktien-)Märkte sind in vielen dieser Länder noch günstig bewertet. Schwenken noch mehr EmMa-Notenbanken auf einen Zinssenkungspfad ein, dürften sie zu den großen Performance-Siegern 2023 und 2024 gehören.

Fazit: Chile dürfte bald die Zinsen senken. Gerade die Aktienmärkte dürften davon profitieren. Die Ausfallrisiken sinken.
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