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Preisdruck steigt an

Inflation bekommt bald neuen Schub

Inflation. (c) Picture Alliance
In den kommenden drei Monaten werden so viele Unternehmen ihre Preise erhöhen, wie schon seit 1991 nicht. Ursachen sind die gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte. Die Inflationsprognose der Regierung und die Realität laufen weiter auseinander.

Die Inflationsrate in Deutschland erlebt gerade nur eine kurze Verschnaufpause. Angesichts der nur geringfügig gestiegenen Teuerung im Monatsvergleich (von 7,3% auf 7,4%) hofft so mancher Beobachter, dass der Inflationsdruck bereits wieder nachlässt. 

Inflationsschwung wird nicht schnell nachlassen

Die Hoffnung auf ein zügiges Auslaufen der hohen Preissteigerungen wird in den kommenden Monaten enttäuscht werden. Darauf deutet eine ifo-Umfrage unter Unternehmen hin. Der zufolge werden in den kommenden drei Monaten so viele Unternehmen ihre Preise erhöhen, wie seit 1991 nicht. Diese Preiserhöhungen stecken in der aktuell gemeldeten Inflationsrate natürlich noch nicht drin. Auch ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser ist sich gegenüber FUCHSBRIEFE sicher: "Die Inflation in Deutschland dürfte auch in den kommenden Monaten bei über 7% liegen.“

Bedenklich ist, dass die Unternehmen in vielen Fällen noch nicht einmal die vollen Preisanstiege weitergeben. Der Großhandel plant, durchschnittlich 57,7% der gestiegenen Kosten durch Preissteigerungen abzufedern. In der Industrie sind es 51,4%. Nur zwischen 23% und 35% der Mehrkosten werden im Einzelhandel, auf dem Bau und bei den Dienstleistern durch die Preiserhöhung gedeckt. 

Noch gezügelte Preisanpassungen

Die Unternehmen zögern aus Sorge um ihre Wettbewerbsfähigkeit, die Kostensteigerung in vollem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben. In UK sehen sich Supermärkte bereits gezwungen, ihre Preise sogar wieder zu senken – andernfalls bleiben die Kunden aus (FD vom 06.5.). Neue Lieferketten-Probleme oder schärfere Sanktionen gegen Russland bei Öl und Gas sind in diesem Szenario noch gar nicht enthalten. 

Trotz teils großer Preisanpassungen kommen die Margen der Unternehmen damit unter Druck. Das verringert langfristig den Spielraum der Unternehmen. Steigen die Preise der Vorprodukte weiter, könnten die Unternehmen schlicht gezwungen sein, diese Kosten weiterzureichen. Setzt sich parallel dazu eine allgemeine Inflationserwartung durch, entsteht das passende Umfeld für noch deutlichere Preissteigerungen. Zusätzlicher Druck kommt vom Arbeitsmarkt, der demographisch eng bleibt. Die gefühlte Inflationsrate liegt derzeit 14%. 

Fazit: Die führenden Wirtschaftsinstitute und die Regierung erwarten eine Inflationsrate von 6,1% für das Jahr 2022. Um das zu erreichen, müsste die Inflationsrate noch in diesem Jahr sinken. Für 2023 soll sie sogar wieder auf Plus 2,8% zurückgehen. Wir halten diese Erwartungen für Hoffnungswerte.

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