Wer mit wem und wie viele?
Auch wenn jetzt schon viel über Koalitionen geredet wird – wer mit wem zusammenfindet, entscheidet zuvorderst die Arithmetik. Abgesehen von Bündnissen mit der AfD sind beinahe alle Optionen möglich. Selbst eine GroKo – diesmal geführt von der SPD. Sie würde dann zustande kommen, wenn alle anderen Bündnisse (wie 2017) nicht funktionieren. Aber diese Wahrscheinlichkeit ist geringer als 2017.
Weder wird sich die FDP am Ende einer Ampel verweigern – das hören wir aus der Parteispitze –, noch wird die Linke einer Koalition mit Rot-Grün Steine in den Weg legen. Und umgekehrt werden SPD und Grüne diese Option nicht fallen lassen, wenn es rechnerisch gut passt. Spannung könnten noch die Freien Wähler bringen. Sie sind eine von 40 Parteien mit Landeslisten, die für die Wahl zum Bundestag zugelassen sind. In jüngsten Umfragen kamen sie auf 3,5%. Der Sprung über die 5%-Hürde ist nicht unmöglich.
Fazit: Die Koalitionsverhandlungen werden sich erneut lange hinziehen. Denn es werden viele Optionen zu prüfen sein. Angela Merkel wird darum noch bis Jahresende formell Kanzlerin bleiben - oder sogar noch darüber hinaus.