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Maßnahmen gegen die Rodung des Regenwaldes

Entwaldungsfreie Lieferketten werden zur Pflicht für Unternehmen

Maßnahmen gegen die Rodung des Regenwaldes. Copyright: Pexels
Die Abholzung des Regenwaldes ist eine der meistzitierten Umweltzerstörungen. Sie zerstört Ökosysteme, erhöht den CO2-Ausstoß und finanziert nicht selten mafiöse Strukturen. Der europäische Gesetzgeber nimmt sich nun der Sache an.

Die EU-Kommission erarbeitet ein Gesetz, durch das Unternehmen "entwaldungsfreie Lieferketten" sicherstellen sollen. Laut dem Bundesumweltministerium wird Brüssel zum Ende diesen Jahres einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. Damit werden Unternehmen neben dem deutschen Lieferkettengesetz auch noch vom europäischen Gesetzgeber unter Druck gesetzt. Das Gesetz wird sich höchstwahrscheinlich zuerst auf Agrarrohstoffe beziehen. Später kann es auf etwa Erze ausgeweitet werden. Bis zu Gültigkeit eines entsprechenden Gesetzes könnten angesichts von Verhandlungen und Übergangsfristen noch schätzungsweise drei Jahre vergehen.

Unternehmen aus EU und China für 40% der jährlichen Regenwaldzerstörung verantwortlich

Laut einer Studie des WWF sind europäische Unternehmen für 16% der jährlich gerodeten Regenwaldflächen verantwortlich. Noch mehr Tropenwälder zerstört nur der Rohstoffhunger Chinas (24%). Die Regenwaldfläche, die im vergangenen Jahr für die Versorgung von EU-Unternehmen gerodet wurde, ist vier mal so groß wie der Bodensee. 

Das Gesetz, das Klimaschützer frohlocken lässt, bedeutet für Unternehmen steigende Preise. Denn klar ist, dass nachhaltig angebaute bzw. geförderte Rohstoffe teurer sind als ihre konventionellen Pendants. Dass nur die wenigsten Kunden aber bereit sind, dafür auch tatsächlich tiefer in die Tasche zu greifen, ist hinlänglich bekannt (vgl. FB vom 29.04.2021). Auch die Inflation wird dadurch von "grüner" Seite weiter angefacht.

Ein Tool zur Überprüfung der Lieferketten

Die Global Nature Foundation und die Stiftung OroVerde erarbeiten ein Tool, mit dem Unternehmen ihre Lieferketten hinsichtlich "Entwaldung" überprüfen können. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesumweltministerium mit 465.000 Euro. Innerhalb von drei Jahren soll in dem Projekt "ELAN: Entwaldungsfreie Lieferketten" ein Online-Atlas entstehen. Durch diesen können Unternehmen kostenfrei einsehen, ob für importierte Agrarprodukte wie Palmöl, Soja, Kautschuk, Kaffee oder Kakao Regenwälder gerodet wurden.

Fazit: Das Lieferkettengesetz wird um weitere Facetten ausgestaltet. Das ist gut für den Regenwald, wird aber auch absehbar zum Preistreiber.

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