Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2230
Taktgeber Konjunktur statt Inflation

Die EZB stellt sich an die Seitenlinie

Christine Lagarde. © European Central Bank 2023
Sie machts noch einmal: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,5% angehoben. Der Euro hat daran schwer zu knabbern und fällt. Wie geht es weiter bei EUR|USD?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins zum zehnten Mal in Folge angehoben. Genau das hatten FUCHS-Devisen in der vorigen Woche prognostiziert (FD vom 08.09.2023). Die ersten Marktreaktionen waren allerdings anders als erwartet: So sank EUR|USD von Kursen um 1,073 auf 1,066. Der DAX hingegen machte einen Satz nach oben von 15.600 auf nahezu 15.800 Punkte.

Die Märkte goutieren damit offenbar, dass diese Zinsentscheidung die vorerst Letzte gewesen sein dürfte. Die EZB wird sich das Geschehen vorerst von der Seitenlinie anschauen und wohl frühestens im kommenden Sommer an Zinssenkungen denken. Zwar betont EZB-Chefin Christine Lagarde, dass sich die EZB die Tür für weitere Zinserhöhungen offenhalte. Ob es dazu kommt, bleibt aber abzuwarten. 

US-Konjunktur erreicht erst noch die Talsohle

Vor diesem Hintergrund werden nun vor allem die Konjunkturdaten wieder zu den Taktgebern der Märkte. EUR|USD dürfte dabei hauptsächlich von den US-Daten getrieben werden. Denn auch die Federal Reserve wird in der kommenden Woche (20.09.) ihren Leitzins beibehalten. Das ist in den Kursen bereits eingepreist, wird also nicht zu größeren Ausschlägen in den Wechselkursen führen. Strukturell gerät der Dollar aber dadurch unter Druck.

Der Konjunkturausblick der USA sieht ebenso trüb aus wie der der Eurozone. Dass sich die US-Konjunktur bislang erstaunlich robust hält, ändert daran auch nichts. Der Unterschied zur Eurozone ist, dass die USA aus einem guten 1. Halbjahr kommend in das konjunkturelle Tal laufen, in dem sich Europa bereits befindet. Wir erwarten darum einen steigenden EUR|USD-Kurs. Mit Blick auf den Jahreswechsel sehen wir EUR|USD wieder über 1,10.

Suche nach Alternativen gewinnt an Bedeutung

Vor diesem Hintergrund raten wir Anlegern dazu auch ihre Aktienportfolios umzuschichten. Zwar ist es klar, dass europäische und US-amerikanische Aktien auch in Zukunft den größten Anteil an den Portfolios hiesiger Anleger haben werden. Dafür sprechen ihre Größe, der einfache Marktzugang und das Wissen um diese Märkte. 

Daneben wird es aber immer wichtiger, den regionalen Blick zu weiten. Das bedeutet einerseits, sich in sicheren Häfen (Schweiz, Norwegen, Australien, Kanada) umzusehen. Genauso werden aber auch Schwellenländer wichtiger. Mehr zu einer strategischen Markt-Allokation lesen Sie im kommenden FUCHS Geldanlagebuch 2024, dass Sie jetzt vorbestellen können. Mehr Informationen unter: www.fuchsbriefe.de/gab2024

Fazit: Die Geldpolitik tritt in den Hintergrund, stattdessen werden verstärkt wieder die Konjunkturdaten die Währungspaare beeinflussen. Wir erwarten, dass der Euro zum Dollar stärker tendieren wird.
Meist gelesene Artikel
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
  • Fuchs plus
  • Die versteckten Risiken für die Weltwirtschaft

Wachsenden Herausforderungen für Schwellenländer

Global nähert sich der Schuldenstand 2024 rapide den 325 Billionen US-Dollar an. Das ist ein Anstieg von 260 Billionen US-Dollar vor der Pandemie. Diese Zunahme wurde hauptsächlich durch die staatliche Kreditaufnahme getrieben. In den G7-Ländern übersteigt die Staatsverschuldung heute 130 % des BIP. Das ist die doppelte Schuldenquote aus dem Jahr 2000 (65 %). Probleme dürften vor allem Schwellenländer bekommen.
  • Sechs Großmeister, sieben Meister

Ratingtabelle Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25

Vom Unbedarften zum Großmeister - FUCHS|RICHTER-Rating Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25 © Verlag FUCHSBRIEFE, erstellt mit DALL*E
Die Ratingtabelle zu „Nachhaltigkeit im Private Banking“ umfasst inzwischen 38 Institute (Vorjahr 36). Die Anzahl der «Großmeister» hat sich von drei auf sechs verdoppelt. Die Anzahl der Meister ist dafür von 9 auf 7 zurückgegangen. Somit gibt es nur einen Aufrücker ins Top-Segment, das jetzt 13 Anbieter umfasst.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Öl (WTI): Preisrutsch trotz knapper werdendem Angebot

Einbrechende Ölpreise

Der Ölpreis steht massiv unter Druck und ist um etwa 11% gefallen. Vor dem Hintergrund eines knapper werdenden Angebots ist der Ölpreisrutsch erstaunlich.
  • Fuchs plus
  • Produktion von Kupfererzen rückläufig: Minenkonzerne in Sambia wollen gegensteuern

Stagnierende Kupferproduktion

Die Kupferproduktion aus Erzen ist in den vergangenen Monaten stärker gestiegen als die Produktion der Erze. In den folgenden Monaten dürfte das dazu führen, dass die Produktion von raffiniertem Kupfer nur verhalten vorankommt.
  • Fuchs plus
  • 132 Basispunkte Unterschied: Warum Bankkredite oft die bessere Wahl sind

Bankkredite sind günstiger als Anleihen – Privatinvestoren sollten das nutzen

Wer in Unternehmen investiert, sollte genau prüfen, ob diese vorrangig Kredite oder Anleihen nutzen. Unternehmen, die stark auf Anleihen setzen, sind anfälliger für Zinsschwankungen. Das könnte sich negativ auf das Wachstum und die Renditen der Anleger auswirken.
Zum Seitenanfang