Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2402
Wie Bankvolkswirte Dollar und Zinsen einschätzen

Die Währungsprognosen fürs nächste Quartal

Geldscheine bilden einen Hintergrund. © Markus Mainka / Fotolia
Die Notenbankenentscheidungen vom Jahresende haben die Währungsauguren in den Banken näher zusammengebracht. Dies aber hatte zum Teil heftige Korrekturen der vorherigen Einschätzungen zur Grundlage.

Das Meinungsbild zum Währungsgeschehen in den volkswirtschaftlichen Abteilungen der Banken festigt sich. Und damit auch die Position des US-Dollar. Die mittlere Annahme liegt bei 1,11, auf 12 Monate bei 1,14 EUR|USD. Auf Quartalssicht liegen die Annahmen nur noch 4 Cent auseinander – zwischen 1,10 (LBBW) und 1,14 (Berenberg) je Euro. Vor einem Monat waren es noch 7 Cent.

Auf 12 Monate ist die Differenz dann mit 9 Cent deutlich größer. Während die Commerzbank einen Euro-Dollar-Kurs von 1,08 vorhersieht – und damit einen gewaltigen Meinungssprung vollzieht, denn noch einen Monat zuvor notierten wir 1,20 als Zielkurs auf 12 Monate – rangiert Berenberg am oberen Ende bei 1,17. Begründung der heftigen Prognosekorrektur durch die Co-Bank: Die Fed dürfte als grundsätzlich falkenhafter erscheinen, als der Markt derzeit einpreist. Die von der Bank weiterhin erwartete Phase niedriger Inflation sei daher nicht länger als USD-negativ zu bewerten.

Euro-Optimisten backen kleinere Brötchen

Aber auch die Euro-Optimisten von Berenberg haben ihre Erwartungen für die Einheitswährung zurückgenommen. Begründung: Die sehr zögerliche Geldpolitik der EZB belastet den Eurokurs weiter. Die Citibank sieht deshalb auch eine höhere Schwankungsbreite der Kurse in der 2. Jahreshälfte voraus, wenn sich erneut Unsicherheit gegenüber dem Kurs der Europäischen Zentralbank einstelle. Die LBBW sieht durch die Omikron-Variante eine Verzögerung für die wirtschaftliche Erholung in Europa.

Von der Dollarseite her argumentiert Pictet. „Auf ihrer Dezember-Sitzung signalisierte die Fed eine Beschleunigung des Tempos des Konjunkturrückzugs und eine höhere Anzahl von Zinserhöhungen im Jahr 2022 als zuvor angekündigt“, heißt es da. Inzwischen signalisiere die EZB keine Zinserhöhung für 2022 (erste Zinserhöhung könnte frühestens Ende 2023 erfolgen). Das entzieht dem Euro in den nächsten Quartalen die Unterstützung.

Prognose-Annäherung auch im Zinsbereich

Wie der Euro muss auch der Yen Belastungen tragen. Dazu gehören laut Pictet eine restriktive Fed und ein gewisser Aufwärtsdruck auf die langfristigen US-Nominalzinsen. Die Abwärtsbewegung sei jedoch durch die wahrscheinliche Verbesserung der japanischen Handelsbilanz und die tiefe Unterbewertung der Währung begrenzt.

Im Zinsbereich fällt auf, dass Berenberg die 10-jährigen US-Anleihen auf Quartalssicht nur noch bei 1,70% sieht (vorher 1,80), während Commerzbank und LBBW nun auf 1,80 % taxen. Dennoch: Es herrscht im Kern Konsens. Mit Perspektive auf ein Jahr führt Berenberg weiterhin mit 2,20% Zinsannahme für die US-Treasuries den Zug an. Co-Bank und LBBW „einigen“ sich auf 1,90%.

Fazit: Im 4. Quartal hat der Euro viel Zuspruch verloren. Der erwartete Kursauftrieb bleibt aus. Das wird allerdings bei anziehender Konjunktur und straffen Energiepreisen die Inflationsraten weiter befeuern.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang