Rohstoffe mit differenziertem Ausblick und vielen Chancen
Bei den Rohstoffpreisen wird es auch 2023 heftig auf und ab gehen. Denn es wirken einige Sonderfaktoren auf diesen ohnehin schon sehr zyklischen Sektor. Die konjunkturelle Verlangsamung der Weltwirtschaft spricht eigentlich dafür, dass der Aufwärtsschwung aus den Rohstoffen weichen dürfte. Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind aber vor allem die Preise für Energierohstoffe in den Galopp übergegangen.
Vor allem die Preise der Energierohstoffe Öl und Gas zogen 2022 kräftig an. Der Preis für leichtes US-Öl verdoppelte sich binnen vier Monaten. Der Preis für Erdgas (Natural Gas) hat sich zwischenzeitlich fast verdreifacht. Auch die Preise für Weizen und Mais und diverse Industriemetalle schossen in die Höhe.
Gemischte Aussichten
Im Jahresverlauf schwächte sich dieser dynamische Preisanstieg dann sukzessive wegen der Konjunkturabkühlung ab. Es ist auch weiterhin absehbar, dass die Nachfrage 2023 zunächst geringer ausfallen dürfte. Allerdings rechnen FUCHSBRIEFE für 2023 mit einem Verhandlungsfrieden in der Ukraine. Der dürfte die Rohstoffnachfrage (Wiederaufbau) dann wieder erhöhen. Zudem hat sich China von der strikten Null-Covid-Politik verabschiedet. Die Konjunktur im Reich der Mitte dürfte daher absehbar wieder etwas mehr Fahrt aufnehmen. Auch das wird die Nachfrage nach Rohstoffen beflügeln.
Für 2023 sind die Aussichten im Rohstoffsektor daher gemischt. Der Ölpreis wird weiter von Rezessionssorgen gedrückt. Lockerungen in China dürften ihn im Laufe des Jahres dann aber stützen. Sollten zudem weitere Beschränkungen für russisches Öl eingeführt werden, dürfte dies das weltweite Ölangebot weiter einengen. Auch das könnte ein neuer Preistreiber werden.
Energiewende öffnet Chancen
Die Energiewende wird bei Rohstoffen viele neue Chancen eröffnen. Denn die strukturelle Nachfrage nach diversen Metallen und anderen Rohstoffen wird angekurbelt. Neben Eisenerz, Kupfer und Bauxit sind Seltene Erden, Germanium, Indium oder Kobalt gefragt.
Auch die Edelmetalle Gold und Silber tauchen wieder auf dem Radar auf. Sie dienen zur Absicherung des Vermögens. Erreichen die Zinsen ihren Höhepunkt, ist auch bei einer Inflation von 5% mit einer wachsenden Edelmetall-Nachfrage zu rechnen. Silber hat noch einen zusätzlichen Hebel, da es auch als Industriemetall genutzt wird (z.B. für E-Autos oder PV-Anlagen).