Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1610
Börseneinschätzung vom 08. August 2019

Neue Trump-Turbulenzen

Im Zuge der Ankündigung neuer Strafzölle seitens der USA sausen die Börsenkurse nach unten. Die Anleger steigen hastig aus den Aktien aus. Dafür springt eine andere Assetklasse nun an. Der US-Präsident hat für sein Verhalten klar machtpolitische Motivationen.

Die Aktienmärkte werden kräftig durchgerüttelt. Auslöser war einmal mehr eine neue Zollankündigung durch den US-Präsidenten Donald Trump gegen China. Kaum hatten die US-Börsen ihre Enttäuschung darüber verarbeitet, dass Fed-Chef Jerome Powell keine weiteren Zinsschritte angedeutet hat, schickte Trump seinen Tweet ab und die Märkte damit auf Talfahrt.

Getrieben wird die Börse durch ein Ping-Pong-Spiel zwischen den USA und China. Die USA erhöhen die Zölle und machen vor der nächsten Zoll-Verhandlungsrunde im September Druck auf Peking. Das Reich der Mitte reagiert mit Währungsabwertungen. Diese federn die negativen Zollwirkungen ab.

Chinesen flüchten sich in den Bitcoin

Das wirkt sich auf die Börsen und den Bitcoin-Kurs aus. Die Yuan-Abwertung drückt die US-Börsen, weil die Zoll-Effekte geschmälert werden. Sobald China den Yuan stabilisiert, fängt sich auch der Dow Jones. Zugleich steigt der Bitcoin-Kurs steil an. Von 9.000 US-Dollar ist er parallel zur Börsenkorrektur wieder auf 11.800 US-Dollar hochgeschnellt. Dahinter steckt die große Beliebtheit der Kryptowährung in China und die Flucht etlicher Chinesen aus dem Yuan in den Bitcoin. Dieses Wechselspiel ist schon geraume Zeit zu beobachten.

US-Präsident Trumps macht dabei ein doppeltes Spiel. Einerseits hält er den Druck auf Peking im Zollstreit hoch. Hier ist Trump bereits im Wahlkampfmodus und sein Ziel ist, diesen Konflikt schwelen zu lassen. Wenn es Anfang 2020 „große Deals" mit China gibt, werden Wirtschaft und Börse aufatmen. Davon dürfte er bei den im November 2020 anstehenden Wahlen profitieren.

Die Fed gerät noch weiter unter Druck

Zugleich setzt Trump die US-Notenbank weiter massiv unter Druck. Schwächt sich die Konjunktur ab oder kommt die US-Börse unter die Räder, wird die Fed eingreifen. Weitere Zinssenkungen werden damit wahrscheinlicher. Gerade erst äußerte sich der Chef der wichtigen Chicago-Fed und erklärte, dass „die Notenbank reagieren werden, wenn sich die Konjunktur abschwächt." Die Wahrscheinlichkeit für eine Fed-Zinssenkung im September liegt bei 35%. Die Zinsphantasie bleibt somit bestehen. Werden die Zinsen gesenkt, wird das die Wirtschaft und die Börse befeuern.

Die aktuellen Trump-Turbulenzen waren schon heftig. Der Dow ist steil auf 25.000 Punkte zurückgefallen. Der DAX ist in Richtung 11.400 Zähler gepurzelt. Beide Indizes sind deutlicher gefallen, als wir erwartet hatten. Wir haben das Momentum unterschätzt.

Die langfristigen Aufwärtstrends sind angegriffen und wackeln. Einen Durchbruch nach unten erwarten wir aber nicht. Aus technischer Sicht ist der Markt momentan überverkauft und hat auf der Basis der langfristigen Trends aufgesetzt. Etliche Investoren werden das Sommergewitter abwarten, um dann in den alternativlosen Aktienmarkt einsteigen.

Fazit: Die Lage ist fragil, die Kursentwicklung bleibt volatil. Wir erwarten kurzfristig eine kräftige technische Bewegung nach oben. Darauf können Anleger taktisch mit ETF setzen (vgl. Fuchs-Depot). Fundamental bleiben Aktien erste Wahl. In den nächsten Wochen wird es noch Kaufgelegenheiten geben.

Meist gelesene Artikel
  • Immer eine Spur schlauer

Die FUCHSBRIEFE feiern 75. Geburtstag

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Am 23. September 1949 – genau heute vor 75 Jahren – erschien die erste Ausgabe der „Bonner Privat-Informationen“ – Ihnen besser bekannt als FUCHSBRIEFE. Der Verlag befand sich damals in der Kölner Straße 90 in Bonn. Wenig später zog Gründer Dr. Hans Fuchs in die Koblenzer Straße nach Bonn Bad Godesberg. Zu Ostern 1960 gab er den FUCHSBRIEFEN ihren heutigen Namen. Unser Brief ist also so alt wie die Republik. Ein Rückblick aus Anlass des Jubiläums „erdet“, findet Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Fuchs plus
  • Umgehung von Sanktionen weitet sich aus

Russland 2025: Steigende Ölpreise und sinkende Defizite

Russland steht 2025 vor einer bemerkenswerten Stabilisierung seiner öffentlichen Finanzen. Dank steigender Ölpreise und sinkender Haushaltsdefizite wird das Land voraussichtlich in der Lage sein, seine Fiskalausgaben auszugleichen. Eine Analyse des Instituts für internationale Finanzen (IIF) zeigt auf, dass Russland seine ökonomische Abhängigkeit vom Öl geschickt nutzt, um das Budget trotz anhaltender Sanktionen zu stabilisieren.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde UBS Europe SE

UBS Europe spielt in der obersten Liga

Den Ruhestand planen und sichern. Darum geht es im diesjährigen Markttest Private Banking der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz. © Mottobild entworfen und erstellt von Redaktion FUCHSBIREFE mit KI (DALL*E)
„Es reicht nicht, nur Ihr Portfolio zu verstehen. Die wahre Kunst besteht darin, Ihre Welt zu verstehen.“ Mit diesem wirklich treffenden Satz auf der Website von UBS in Deutschland und der Bemerkung „Banking ist unser Handwerk“ fühlt sich der potenzielle Kunde, der 1,75 Millionen Euro aus einer Lebensversicherung gut für seinen Ruhestand anlegen will, herzlich willkommen – und verstanden. Schön, wenn es so weitergeht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Der Immobilien-Superzyklus: Der Aufwärtstrend geht weltweit weiter

Immobilien trotzen der Krise: Warum der Markt weiter boomt

Der Markt für Wohnimmobilien zeigt sich widerstandsfähig gegenüber Krisen, Zinserhöhungen und Konjunkturschwankungen. Obwohl in einigen Ländern die Preise eingebrochen sind, erholt sich der Markt weltweit schnell. Langfristige Faktoren wie Demografie, Urbanisierung und Infrastruktur verstärken diesen Trend. Investoren sollten jetzt aufmerksam hinschauen, denn die Nachfrage nach Wohnraum wird in den kommenden Jahrzehnten weltweit weiter steigen. Doch es gibt auch Gegenanzeigen.
  • Fuchs plus
  • Ernte-Revisionen in Brasilien und Vietnam

Kaffee-Preis lockt zum Einstieg

Der Kaffeepreis zieht seit einem Jahr nach oben. Doch gerade wird die braune Bohne etwas günstiger. Ist der Aufwärtstrend nun vorbei? Wohl eher nicht: Es deutet einiges darauf hin, dass der Rücksetzer eine gute Kaufgelegenheit ist
  • Fuchs plus
  • Ölpreise reagieren auf Nahost-Spannungen

Öl: Unterschätzte Preis-Risiken

Die Ölpreise reagieren auf die wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Allerdings sind sich viele Marktexperten einig, dass es kein Potenzial für steigende Öl-Preise gibt. FUCHS-Devisen sehen das anders - aus gutem Grund.
Zum Seitenanfang