Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2555
Gaswirtschaft eröffnet neue Perspektive

Rumänien hat einen guten Pfad eingeschlagen

Schild in Rumänien mit Flaggen der EU und Rumäniens, Verweis auf EU-gefördertes Infrastrukturprojekt. (c) Helmut Laschet
Der IWF prognostiziert Rumänien für 2022 ein BIP-Wachstum von fast 5%. Das liegt deutlich über den Werten der Eurozone. Für Kapitalanleger wird die Region damit lukrativer. FUCHS-Devisen sagen, wie sich das für die Geldanlage nutzen lässt und welche Risiken es zu beachten gilt.
Anleger finden derzeit in Rumänien einen interessanten Markt zur Diversifikation außerhalb des Euroraums. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert Rumänien für 2022 ein BIP-Wachstum von 4,83%. Die Eurozone soll lediglich 2,8% im Jahr 2022 schaffen, Deutschland sogar nur 2,1%. 

Gas-Produktion gefragter denn je

Für Rumäniens hohes Wachstum gibt es mehrere Ursachen. Einerseits erholt sich nach Corona der Dienstleistungssektor. Hier treibt vor allem der Schwarzmeer-Tourismus an. Zudem ist Rumänien eine Rohstoff-Nation, die kaum ein Anleger auf dem Radar hat. Das Land verfügt nach Norwegen und Großbritannien über die größten Erdgas-Vorkommen Europas. Mit dem Krieg in der Ukraine rückt nun auch die Neuerschließung von Gasfeldern im Schwarzen Meer in den Vordergrund. 

Ebenfalls bedeutsam für Rumänien ist die Holzproduktion. Hier dürften die Unternehmen vom "Ausfall" von Belarus und Russlands profitieren. Auch die chemische Industrie und die Zuliefererbranche für die Automobilindustrie hat sich gut entwickelt. Und nicht zuletzt ist Rumänien noch sehr landwirtschaftlich geprägt (Getreide, Kartoffeln, Rüben) - auch diese Branche gewinnt derzeit an Bedeutung.

EU-Gelder zur Sanierung der Infrastruktur geplant

Als ärmerer EU-Staat profitiert Rumänien von großzügigen EU-Fördergeldern. Für den Zeitraum 2021 bis 2027 stehen Rumänien rund 80 Mrd. Euro aus EU-Töpfen zur Verfügung. Insgesamt fließen 41% der Mittel in ökologische Investitionen, etwa in den Verkehr, Gebäudesanierungen, Abfall- und Abwassermanagement, in eine klimafreundliche Land- und Forstwirtschaft und in die Energieversorgung.

Rumäniens Notenbank war zusammen mit der polnischen Notenbank eine der ersten, die im Jahr 2021 die Zinsen anhob. Damit stemmte sie sich frühzeitig gegen die Inflation - anders als die EZB. Dass die Inflation derzeit trotzdem bei fast 10% liegt, hängt insbesondere mit den stark gestiegenen Energiepreisen zusammen. Durch die eigene Energiewirtschaft ist Rumänien aber insgesamt weniger abhängig von russischen Energieimporten als andere Länder Europas. Für die rumänische Bevölkerung wird das in diesem Jahr dennoch Kaufkraftverluste bedeuten. Die Löhne werden voraussichtlich um 6% steigen. Rumäniens Arbeitslosenquote liegt bei 5,6%.

96% der Rumänen halten Korruption für das größte Problem des Landes

Anleger sollten sich allerdings auch der Risiken rumänischer Kapitalanlagen bewusst sein. Nach wie vor behindert die Korruption der Verwaltungsbeamten den Aufbau einer modernen Infrastruktur. Das Gesundheitswesen zeigte sich vor allem in der Corona-Krise wiederholt marode und überlastet. Aufgrund mangelnder Jobperspektiven und Armut verlassen viele junge Rumänen das Land. Hier gibt es zwar Anzeichen der Besserung - vergleichbar mit der "Sicherheit" westlicher Kapitalmärkte ist ein Investment jedoch nicht.

Der Leu wertete zum Euro in den vergangenen Jahren fortlaufend ab. Notierte EUR|RON vor fünf Jahren noch bei 4,55, liegt das Paar aktuell bei 4,95. Hier hat sich ein kurstechnischer Deckel herausgebildet. Angesichts der strafferen Notenbank und des starken Wirtschaftswachstum könnte sich dieser Trend bald umkehren. Zudem hat der Leu anders als andere Währungen kaum negativ auf die Straffungs-Pläne der EZB reagiert. 

Anleihen und Aktien als spekulative Beimischung interessant

Rumänische Anleihen sind vor diesem Hintergrund interessant. Die Anleiherendite für 10-jährige Staatsanleihen liegt aktuell bei starken 8,045%. Moodys gibt Rumänien ein Baa3 Rating. Die Ausfallrisiken sind angesichts einer Staatsverschuldung von unter 55% im Verhältnis zum BIP moderat. 

Rumäniens Aktienindex ROTX weist für die vergangenen drei Monaten einen Verlust von -5,8% aus. Das ist zwar negativ, aber deutlich weniger als der DAX (3-Monate: -9,1%). Mit einem breiten rumänischen Aktienkorb hätten sich also Verluste im Vergleich zum DAX begrenzen lassen. Mit einem ETF können Anleger am rumänischen Aktienmarkt partizipieren (ISIN: BG ROB ET0 517 6). Als Einzelaktie ist der Gas-Lieferant Romgaz (ISIN: US 833 67U 205 0) aussichtsreich.

Fazit: Rumäniens Wirtschaft befindet sich auf einem guten Weg. Risikofreudige Anleger gehen hier spekulative Positionen ein.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang