An Spängler kommt niemand vorbei
Das Bankhaus Carl Spängler bietet seinen Kunden das beste Vermögensmanagement im deutschsprachigen Raum. Das ist das Ergebnis des Markttests TOPS 2022 der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz. Über 60 Banken, Vermögensverwalter und Family Offices aus dem gesamten deutschsprachigen Raum wurden in diesem Jahr getestet. Insgesamt können sich acht Häuser über die Auszeichnung „Sehr gut“ freuen. Sechs Häuser ergattern ein „Gut“, ein Haus kann noch ein „Befriedigend“ erringen (siehe Tabelle).
Der Testfall
In diesem Jahr konfrontierte die Prüfinstanz die Banken und Vermögensverwalter mit einem besorgten Kunden. Die immer weiter steigende Staatsverschuldung, Konjunktur-Verwerfungen im Zuge von Corona, die anziehende Inflation, die Klimakrise und politische Risiken geben ihm zu Denken. Sein Vermögen beläuft sich auf 3,5 Mio. Euro und stammt aus einer Erbschaft. Das will er sicher angelegt wissen und sucht dafür nach einem geeigneten Finanzpartner.
Wie gehen die Häuser damit um? Können Sie den Kunden beruhigen? Welche Argumente, Anlagelösungen und Portfoliostrategien bieten sie dem Kunden an? Nehmen sie seine Sorgen überhaupt ernst? Und wie sieht es aus mit Gebühren und auch der immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeit? Diesen Fragen ist die Prüfinstanz nachgegangen. Bewertet wurden die Institute in den Kategorien: Beratungsgespräch, Anlagevorschlag, Investmentkompetenz, Transparenz und dem Beauty Contest – der mündlichen Vorstellung des Anlagekonzepts. Teilnahmevoraussetzung für diese „mündliche Prüfung“ war eine überzeugende Vorstellung im Beratungsgespräch.
Allgemeiner Optimismus
Der Kunde konfrontierte die Berater direkt mit seinen Sorgen. Das grundsätzliche Mantra der allermeisten Banken und Vermögensverwalter: „Alles halb so wild.“ Der Euro? Bleibt. Die Inflation? Gibt nur ein kurzes Gastspiel. Die Klimakrise? Spült reichlich Geld auf die Märkte und treibt diese an. Die Staatsschulden? Schon bedenklich, aber zu stemmen. Die Geldpolitik? Haben die Notenbanken im Griff. Die vom billigen Geld gepuschten Vermögenswerte? Bleiben auf unabsehbare Zeit alternativlos. Der Klimawandel? Wie alles eine „Herausforderung“, aber auch eine Chance.
Die Begründungen für diesen Optimismus waren in vielen Fällen ausgesprochen schmal. Es blieb der vorherrschende Eindruck einer Mischung aus Zweckoptimismus und solidem Halbwissen; eher kurzfristig ausgerichteter Argumente statt langfristiger, vorausschauender, durchdachter Szenarien.
Die Besten im Test
Die führenden Häuser in diesem Markttest ließen sich auf eine Krisendiskussion ein. Hier waren die Berater mit einem breiten Register an Kenntnissen, Erfahrungen und Argumenten ausgestattet. Sie waren in der Lage, den Raum der Furcht mit Wohlklang zu füllen, der Vertrauen erzeugt. Sie beherrschen ihr Instrument vom tiefen bis zum viergestrichenen C.
1. Platz: Bankhaus Carl Spängler
Am überzeugendsten ist in TOPS 2022 die Beratungsleistung des Bankhaus Carl Spängler aus Österreich. Im Beratungsgespräch, beim Anlagevorschlag und in der Transparenz ist das Haus eindeutig sehr gut. Herausragend ist die Leistung in der mündlichen Präsentation und Verteidigung des Anlagekonzepts (Beauty Contest). Hier begeistert Spängler die Jury mit einer erstklassigen, durchdachten Präsentation und makellosen Fragerunde, in der sich keine Schwächen offenbaren.
2. Platz Globalance Bank
Die Schweizer Globalance Bank verteidigt ihren zweiten Platz aus dem Vorjahr. Es ist ein ganz anderes Banking, was der Kunde hier erlebt, das zeigt, dass Private Banking ein eigenständiges Erlebnis bieten kann, wenn Fachlichkeit, Ganzheitlichkeit, Service und alle Prozesse auf Top-Leistung getrimmt und außerdem aufeinander abgestimmt sind.
3. Platz Bethmann Bank
Platz 3 der Gesamtwertung und Nummer 1 in Deutschland ist in diesem Markttest die Bethmann Bank. Sie hat sich Jahr für Jahr nach vorne gearbeitet und ein längerer Prozess der qualitativen Verbesserung ist in allen Prüfsegmenten gut erkennbar. Auch sie bietet dem anspruchsvollen Kunden ein herausragendes Beratungserlebnis.
Der Länderblick
Das Länderrennen macht in diesem Jahr eindeutig Österreich. Drei österreichische Banken unter den ersten fünf – das kann sich sehen lassen! 12 österreichische Finanzinstitute haben am diesjährigen Test teilgenommen, vier davon haben sich für den Beauty Contest (insgesamt 15 geprüfte Teilnehmer) qualifiziert.
Wo liegen die Stärken der Österreicher? Die Besten unter ihnen sind äußerst stark, wenn es um Präsentationen und Anlagevorschläge geht. Volkswirtschaftlich hält man sich nicht zurück, sondern weiß bereits im Beratungsgespräch zu punkten: Im Unterschied zu vielen Mitbewerbern sind die Österreicher auf die Inflationsängste des Kunden eingegangen und seiner Euro-Skepsis mit Hilfe von Fremdwährungen begegnet. Auch in der mündlichen Präsentation und bei den Transparenz-Angaben sind sie überdurchschnittlich.
Nachholbedarf in Liechtenstein und insbesondere der Schweiz
Wie schon im vergangenen Jahr können die Liechtensteiner inhaltlich überzeugen, wenn es um eine nachhaltige Vermögensanlage geht. Ansonsten spielen die Banken im Fürstentum ihre Stärken im guten Kundenservice aus. Nachholbedarf haben sie in der mündlichen Präsentation und bei der Transparenz.
Von 14 teilnehmenden Schweizer Instituten haben es nur zwei auf Spitzenplätze geschafft. Woran liegt es? Jedenfalls nicht so sehr an den Beratungsgesprächen. Denn hier haben immerhin drei Finanzdienstleister „sehr gut“ und zwei mit „gut“ abgeschnitten. Enttäuschend war fast unisono das, was nach dem Erstgespräch kam bzw. was eben nicht kam: Gesprächsprotokolle Fehlanzeige! Und bei den Anlagevorschlägen handelt es sich fast ausschließlich um Standardvorschläge.
Nur wenige Adressen in Deutschland sind empfehlenswert
In Deutschland hat sich ggü. den Vorjahren kaum etwas verändert. Wenig Empfehlenswertes, ein generelles Versagen der Universalbanken und eine Handvoll Privatbanken, die durchaus Qualität im Private Banking liefern können. Bei den deutschen Großbanken scheint der Kunde immer noch nicht im Mittelpunkt zu stehen – mal ist es der WpHg-Bogen und dessen minutiöse, geradezu kreuzverhörartige Umsetzung, mal ist es die eigene Produktpalette bzw. der eigene Bauchladen, den man unabhängig von den Kundenwünschen zur Gänze präsentieren möchte, mal ist es schließlich die schlechte Stimmung und Unfreundlichkeit der Telefonistin, die eine abschreckende Wirkung auf den interessierten Kunden hat. Umgekehrt sind die Top 3 des deutschen Private Banking – die Bethmann Bank, die BW-Bank sowie Hauck & Aufhäuser – mehrfach bewährte und alles uneingeschränkt empfehlenswerte Häuser.
„Große Adressen“ weit abgeschlagen
Wer auf der Suche nach einer der „ganz großen“ Adressen ist, muss seinen Blick auf der Rangliste weit nach unten schweifen lassen. Die Commerzbank (Platz 29), UBS (33), oder Pictet (38) schaffen noch mehr schlecht als recht Plätze im Mittelfeld. Desaströs ist die Leistung der Deutschen Bank (57). Die Prüfinstanz sieht nur wenige Gründe, weshalb sich ein vermögender Privatkunde an diese Häuser wenden sollte.
Abgeschlagen sind aber auch etliche kleine Vermögensverwalter. FOCAM (39), SVA Vermögensverwaltung (43) oder die PEH Wertpapier AG (51), um nur drei exemplarisch zu nennen. Auch bei den kleineren Adressen wurde sich vielfach nicht Zeit genommen, um die Kundenanforderungen zu verstehen. Oft war auch die Darstellung des Anlagevorschlags katastrophal oder es wurde mit Standard-Portfolios gearbeitet, die nicht zu den Kundenwünschen passten. Das macht die Arbeit für kleine Anbieter in einen immer anspruchsvolleren Umfeld zwar einfach. Allerdings geht es maßgeblich zulasten der Beratungsqualität, der Individualität und der Kunde-Berater-Beziehung. Das wird perspektivisch zum Ausscheiden etlicher Anbieter aus dem Markt führen. Übrig bleiben werden Privat- und Großbanken. Nachrücken werden innovative und nachhaltige Fintechs.
Weitere Erkenntnisse:
- Das Thema Nachhaltigkeit erhält einen festen Platz. Doch nur selten ist es tief durchdrungen.
- Die Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Kunden hat sich verbessert. Insbesondere in der Schweiz bleibt man allerdings verliebt in Denglisch und Banker-Kauderwelsch.
- Digitale Kommunikation ist ein Standard in der Beratung. Hier hat die Pandemie Wunder bewirkt. Das spart Kunden (und Berater) Zeit und Geld. Interaktive Beratungs-Formate sucht man aber vergeblich.
- Der Trend zu Produktstandardisierungen setzt sich fort – nicht zuletzt getrieben durch Regulierungsvorgaben und Kostendruck.
- Die Banken versuchen, die Gebühren anzuheben. Echte Kostentransparenz bieten aber nur Wenige.
- Die Bereitschaft, Kundengespräche sorgfältig zu dokumentieren, sinkt.
- Erstklassige schriftliche Anlagekonzepte haben Seltenheitswert.
- Auf lange Sicht zurückgeblickt, scheint bereits erlerntes Beratungs-Knowhow nur schwer konservierbar. Jede Beratergeneration beginnt von vorn. Wenn auch nicht überall.
Fazit: Augen auf bei der Wahl des Vermögensberaters! Die Qualität am Markt geht weit auseinander.
Hinweis: Im Online-Shop der FUCHSBRIEFE finden Sie den detaillierten Report zum Test TOPS 2022. In diesem Jahr haben wir unser Report-Konzept für Sie umgestellt und weiter verbessert. Sie können wählen zwischen einer Basis-, Standard- und Profi-Version – damit lesen Sie so viel, wie Sie auch wirklich interessiert. Neben den Anbieterportraits gehen wir auch ausführlich auf Aspekte wie Nachhaltigkeit, Gebühren, dem Beratungsgespräch und vielen weiteren ein.