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AlpenBank | Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Gesamtbewertung TOPS 2019

Individuelle Strategie mit Fragezeichen bei der AlpenBank

Über alle Wertungskategorien hinweg liegt die AlpenBank im Bereich gut bis befriedigend. Zwar stehen Wünsche und Vorstellungen des Kunden im Mittelpunkt- Dennoch bleiben beim konkreten Portfoliovorschlag Fragen offen.
„Wir setzen auf Strategien, die Sinn machen und Mehrwert generieren", heißt es bei der AlpenBank. Tatsächlich macht einiges Sinn, was die AlpenBank unserem Testkunden in der Vermögensstrategie vorlegt; hier und da taucht allerdings ein Fragezeichen auf.

Die Alpen Bank AG hat im Beratungsgespräch  eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
„Vielfältig sind die Eindrücke, die wir bei der AlpenBank gewonnen haben. Gute Arbeit haben wir an einigen Stellen erlebt. An ein paar Stellen lässt die Bank diese Qualität vermissen. So bleibt unter dem Strich dennoch ein positiver Eindruck, der zumindest ausreicht, um die Qualifikationsrunde zu überstehen."

Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Die AlpenBank liefert ein ausführliches Protokoll, das sorgfältig erstellt ist, eine Vermögensbilanz enthält und auch das Ertragsziel des Kunden von 1 bis 2 % nach Kosten, Inflation und Steuern benennt. Der für den Kunden maximal erträgliche Verlust wird ebenfalls genannt: 15% minus will dieser höchstens akzeptieren.

Allerdings wird der augenfällige Konflikt der Ziele Rendite und Risiko nicht weiter behandelt. Daher sind wir auf den Anlagevorschlag gespannt; zudem der Kunde nachträglich korrigiert, dass er nur 10 % maximalen Verlust genannt hatte.

4,9% Zielrendite errechnet die AlpenBank

Im Vorschlag errechnet die Bank eine Zielrendite von 4,9% pro Jahr, welche sich aus 1% Steuern, 0,9% Gebühren, 1,5% Inflationserwartung und 1,5% Mehrertrag ergibt. Bereits hier kommt die Bank zu dem Schluss, dass der gewünschte Maximalverlust von -10% einem solchen Renditeziel im Wege stehen könnte und der Mehrertrag von 1% bis 2% im aktuellen Marktumfeld mit der genannten Verlusttoleranz nicht darstellbar sei.

Die Bank sieht also den Zielkonflikt und baut daher dieses Portfolio: Rund 60% der Anleihen werden in Euro investiert, wobei Fremdwährungsanleihen und Emerging Markets sowie High-Yields beigemischt werden sollen. Sicherheit geht also vor Performance! Die Laufzeiten der Anleihen sollen aktiv gesteuert werden und bei zwei bis fünf Jahren liegen.

AlpenBank erzeugt Skepsis bei der Erreichung der Zielrendite

Die Aktienquote wird überwiegend mit europäischen und nordamerikanischen Aktienfonds umgesetzt. Dabei werden aktiv gemanagte Produkte gewählt. Asien, Japan und Schwellenländer werden beigemischt. Einzeltitel werden nicht verwendet. Damit soll der Verlust eingehalten werden, der historisch betrachtet nur 7,7 % betragen hat.

Dennoch bleiben Zweifel bezüglich der Treffsicherheit des Vorschlags: Denn nicht überzeugend ist, dass beim aktuellen Zinsniveau tatsächlich unsere Zielrendite erreicht werden kann. Den Schwerpunkt bilden Anleihen, die mit Blick auf unsere Verlusttoleranz eher im Sicherheitsbereich als im Risikobereich positioniert sind. Die eigentliche Ertragskomponente, die Aktien, machen (nur) 25 % aus. Laut Berechnung der Bank sollen wir 4,4 % Rendite erwarten können – da Details fehlen, bleiben wir skeptisch.

AlpenBank verwendet nicht immer kundengerechte Fachtermini

Wir sehen eine Hochrechnung, wie sich unser Vermögen entwickeln könnte. Begriffe wie Sharpe Ratio und Volatilität sind wenig kundengerecht aufbereitet. Hier liefern Wettbewerber verständlichere und inhaltsreichere Darstellungen und Stresstests.

Gut: Gemäß unserem Wunsch, ab dem 66. Lebensjahr auf das Vermögen in noch unbekannter Höhe zuzugreifen, werden 3 Szenarioberechnungen durchgeführt, welche jeweils eine jährliche Auszahlung von 65.000 Euro, 45.000 Euro und 35.000 Euro ab dem 66. Lebensjahr vorsehen.
Die Kosten liegen All-In entweder bei 0,75% zzgl. 20% USt. oder All-In + Performancefee bei 0,6% zzgl. 20% USt. bei einer Performancefee von 10%. Allerdings finden wir keine Gesamtkostendarstellung, die hier besonders wegen des hohen Anteils an aktiv gemanagten Fonds wichtig wäre. Hier überzeugt die Bank im Marktvergleich nicht, denn ob ein echter Mehrwert entsteht, wird nicht deutlich.

Fazit Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Die AlpenBank zeigt durchaus Individualität. Wünsche und Vorstellungen des Kunden stehen im Mittelpunkt! Dies sehen wir auch bei den Szenarioberechnungen. Beim konkreten Portfoliovorschlag bleiben dennoch Fragen offen, ob das Renditeziel mit diesen Mitteln wirklich erreicht werden kann.

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WISSENSWERTES

AlpenBank Aktiengesellschaft
Kaiserjägerstraße 9
A-6020 Innsbruck
www.alpenbank.at 


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GESAMTFAZIT

Der Anbieter aus Innsbruck lebt seine Werte und bemüht sich um eine individuelle Kundenbetreuung. Über alle Wertungsbausteine hinweg liegt die AlpenBank im Bereich gut bis befriedigend gemessen am Wettbewerb im deutschsprachigen Raum. Sie erreicht 73% der Bestleistung – das ergibt auch in der Gesamtwertung ein Befriedigend.

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