Bank Schilling & Co.: Schwer nachgelassen
Bank Schilling & Co. AG hat im Beratungsgespräch eine sehr passable Vorstellung gegeben. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
„Die Bank Schilling & Co AG überzeugt uns im Beratungsgespräch. Die Beratung empfinden wir als sehr gut. Die Berater gehen auf uns ein. Mit zwei Beispielportfolios Anlageentscheidungen zu erklären, ist eine spannende Idee, die Beratung damit funktioniert gut. Die Anknüpfung an eine Anekdote zum Fußball wenige Tage nach dem Gespräch passt zur privaten Atmosphäre, die während des Anlagegesprächs herrschte. An dem Gesprächsprotokoll gibt es nichts auszusetzen. Damit hat sich die Bank Schilling für die professionelle Auswertung der Vermögensstrategie im Anlagevorschlag sowie der Portfolioqualität qualifiziert."
Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Wir erhalten ein Gesprächsprotokoll per Mail, in dem die wichtigsten Eckpunkte unserer Lebenssituation enthalten sind. Es fehlen aber die Risikobereitschaft und das Renditeziel des Kunden.
Der Anlagevorschlag überzeugt nicht. Hier lesen wir etwas von einer Verlustschwelle von 10%, die toleriert werde. Doch was meint das? Der Kunde hatte doch 15% maximalen Verlust im Gespräch genannt – ein wichtiger Wert, den das Protokoll unterschlägt. Zudem hat er laut Bank eine Risikobereitschaft für eine ausgewogene Anlagestrategie. Wie kommt die Bank darauf? Hier fehlt es an Klarheit und Transparenz in der Argumention – und wir haben auch große Zweifel, ob alles so für den Kunden treffsicher zusammengestellt wird.
Die Struktur wird zügig präsentiert: 10% Festverzinsliche Wertpapiere, 25% Aktien, 40% Fonds, 25% Liquidität.
Bank Schilling präsentiert Auszeichnungen und lässt es an Erläuterungen fehlen
Wir sehen auf der einen Seite eine Aufstellung an Aktien und Anleihen und auf einer zusätzlichen Seite die vielen Auszeichnungen, die die Bank für Ihre Leistungen erhalten hat. Das wundert uns schon, denn viele Marktstandards im Private Banking fehlen in der Präsentation. Etwa Erläuterungen, warum eine solche Anlageverteilung gewählt wurde.
Auffallend ist auch die hohe Europalastigkeit. Und da unter Fonds sowohl Rentenfonds als auch Mischfonds gelistet sind, können wir noch nicht einmal die genaue Aktienquote erkennen. Hier fehlt es an der Einhaltung von Marktstandards.
Viele Marktstandards hält die Bank Schilling nicht ein
Es mangelt zudem an der Darstellung von historischen Wertentwicklungen, Renditeprognosen, und Stresstests im Anlagevorschlag. Stattdessen werden Produktinformationsblätter und Factsheets mitgeliefert: Der Kunde muss sich alles selber erschließen.
Dafür sind Kosten für diese „Leistung" recht hoch: „All-in" soll die Gebühr 1,20% zzgl. Mehrwertsteuer pro Jahr betragen.
Immerhin: Weitere Beratungsimpulse werden in der Gesprächszusammenfassung kurz genannt. Darunter die Möglichkeit der Gründung einer Stiftung als Nachlassregelung.
Fazit zu Vermögensstraegie und Portfolioqualität
Im Marktvergleich ein unterdurchschnittlicher Vorschlag, der viele Standards im Private Banking nicht einhält. Mit dieser Leistung kann die Bank im Private Banking-Umfeld nicht überzeugen.
2018 (TOPS 2019) | Portfolioqualität | Schwer nachgelassen | im Shop |
2018 (TOPS 2019) | Qualifikation | Reden ist nicht alles | im Shop |
2020 | Qualifikation | Anlageziele unrealistisch – oder doch nicht? | im Shop |
WISSENSWERTES
Bank Schilling & Co. AG
Schumannstraße 34b
60325 Frankfurt am Main
Deutschland
www.bankschilling.de
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GESAMTWERTUNG
Gut gestartet mit einem überzeugenden Beratungsgespräch, doch dann verließ die Schilling Bank die Energie. Der Anlagevorschlag mit der Vermögensstrategie bleibt weit hinterm Marktdurchschnitt zurück, Transparenzangaben sind Fehlanzeige. In der Summe: unterdurchschnittlich.