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Rohstoffausblick 2022

Die Hausse geht weiter

Fässer. (c) Simon Coste - Fotolia
Die Preisrally an den Rohstoffmärkten wird weitergehen. Denn bei vielen Rohstoffen sind die Relationen von Angebot und Nachfrage weiterhin gestört. Das Angebot bleibt vielfach dünn, die Nachfrage zieht an. Hinzu kommen bei einigen Rohstoffen noch Sondereffekte.

Rohstoff-Anleger hatten 2021 ein phantastisches Jahr - und das dürfte 2022 ähnlich werden. Seit dem Corona-Einbruch im Jahr 2020 legen die Preise für viele Rohstoffe kräftig zu. So kletterte der Zinnpreis um satte 89%, Raps verteuerte sich um 83% und Kaffee ist inzwischen 80% teurer als vor Jahresfrist. Wichtige Industriemetalle wie Kupfer, Nickel oder Zink stiegen im Preis immer noch um mehr als 20%. Lediglich die Edelmetalle (Gold, Silber, Platin und Palladium) hinken dieser Entwicklung hinterher. Während Gold auf Jahressicht rund 8% verlor, verbilligte sich Silber um etwa 16%. Platin und Palladium gaben 10 bzw. 22% nach. 

Die Hausse im Rohstoff-Sektor hat ihre Ursachen in der Corona-Pandemie - und die werden noch länger wirken. Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 wurden viele Förderstätten ganz oder teilweise geschlossen, neue Projekte auf Eis gelegt. Schließlich brach die Rohstoff-Nachfrage an den Weltmärkten deutlich ein. Nach den Lockdowns zog die Nachfrage global aber stark an - viel stärker, als das Angebot Schritt halten konnte.

Verzerrungen bei Angebot und Nachfrage

Diese Verzerrungen in der Angebots-Nachfrage-Relation sehen wir auch für das Jahr 2022 weiterhin. Denn die Nachfrage bleibt grundsätzlich hoch. Wenn auch noch die gestörten Lieferketten wieder in Schwung kommen, dann dürfte das die Nachfrage nochmal zusätzlich beflügeln. Schließlich halten sich einige Akteure derzeit mit Orders zurück, weil die Ware ohnehin nicht (oder nur ungewiss) geliefert werden kann. Hinzu kommt: Viele Förderstätten arbeiten weiterhin nicht mit voller Kapazität. 

Die Weltwirtschaft wird sich parallel zur globalen Entschärfung der Corona-Lage hin zu einer Epidemie weiter erholen. Die Industriemetalle Kupfer, Nickel und Zink profitieren überdurchschnittlich von der wachsenden Nachfrage nach Elektromobilität. Auch Aluminium wird dadurch beflügelt, weil das Leichtmetall die schärfer werdenden Gewichtsanforderungen von Fahrzeugen leichter erreichbar macht.

Edelmetalle hängen an der Inflation

Der Ölpreis wird immer wieder von Sorgen um eine pandemiebedingte Konjunkturabschwächung beeinträchtigt. Auf der anderen Seite bleibt die Förderpolitik der OPEC+ sowie der anderen ölfördernden Staaten verantwortlich für den generellen Preistrend. Sollte sich ein Ende der Pandemie abzeichnen und die Ölnachfrage wieder anziehen, hat der Ölpreis auf kurze Sicht erhebliches Kurspotential.

Die steigende Inflationsrate stützt Gold im Trend. Noch bessere Chancen sehen wir bei Silber, das zusätzlich von einer robusten Industrienachfrage, insbesondere aus dem Nachhaltigkeitssektor (z. B. PV-Anlagen, E-Autos) profitieren dürfte. Das gilt auch für Platin.

Fazit: Wir erwarten, dass die Rohstoff-Hausse in diesem Jahr weitergeht. Edelmetalle wie Gold und Silber bleiben als Absicherung ein wichtiger Baustein im Portfolio. Der Ölpreis dürfte schwankungsanfällig bleiben, hat aber mehr Luft auf der Oberseite als Risiken nach unten.

Hinweis: Wöchentliche Einschätzungen zu Rohstoffen lesen Sie in FUCHS-Devisen.

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