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Wie führende Banken Zinsen und Währungen einschätzen

Währungsausblick auf 3 und 12 Monate im Juli 2021

Das Vertrauen der Banken in die Zentralbanken ist international groß, riesengroß. Echte Inflationssorgen kommen nirgends auf bei den Bankvolkswirten. Währungen und Zinsen laufen von daher in recht ruhigen Bahnen. Auch wenn „Überraschungen“ auf der Inflationsseite niemand gänzlich ausschließen will …
Anfang Juli halten die Volkswirte in den Banken ihre Füße still. Das gilt insbesondere für LBBW, CIBC und Citibank. Hier präsentiert sich das Zahlentableau wie zu Beginn des Juni. Trotz der jüngsten – für die meisten überraschenden – Dollar-Stärke, passt nur Pictet den 3-Monats-Ausblick für Euro-Dollar von 1,20 auf 1,17 an.

Die Fed ist restriktiver

Auch zum Yen legen der Dollar wie der Euro bei Pictet auf Sicht von 3 Monaten leicht zu. Zentrale Begründung: „Die im Juni restriktiver eingestellte Fed könnte dem Euro gegenüber dem Dollar schaden. Zumal die EZB bei ihrer letzten Sitzung des Direktoriums eine zurückhaltende Haltung beibehielt.“ Grundsätzlich setzen alle Banken auf die Verlässlichkeit der Aussagen der Zentralbanker, denen zugetraut wird, dass sie geldpolitisch alles im Griff behalten.

Interessant ist, dass außer Pictet und Commerzbank das Gros der hier betrachteten Banken per September weiter eine Dollar-Abschwächung über 1,20 (Maximum 1,23, Berenberg) sieht. Grund: Europa holt konjunkturell auf, die USA lassen langsam nach.

Dollar mittelfristig über 1,20

Die Commerzbank zieht aber mittelfristig nach und bringt es so auf den Punkt: „Die Erwartungen einer raschen Fed-Zinserhöhung dürften sich rasch verflüchtigen. Und damit ist auch eine hohe Bewertung des Greenback gegenüber dem Euro nicht länger gerechtfertigt. Wir erwarten, dass EUR|USD sich im kommenden Jahr dauerhaft im Bereich über 1,20 etablieren kann.“ Änderungspotenzial für künftige Prognosen droht laut Berenberg bei den Inflationszahlen und den daraus resultierenden geldpolitischen Entscheidungen.

Zinsausblick: Nach unten angepasst

Deutlichere Veränderungen zeigen sich partiell beim Zinsausblick. So senkt Berenberg den Ausblick bei den US-Treasury (10 Jahre) – immerhin um 22% von 2,20% auf 1,80%. Auch auf Sicht von 12 Monaten nehmen die Hamburger den Ausblick herunter: von 2,70% auf 2,30%. Die Commerzbank erwartet leicht anziehende Zinsen auf 3 Monate im Euroraum.

Im Allgemeinen zeigen sich die volkswirtschaftlichen Abteilungen der Banken aber bezüglich der Inflationserwartungen beruhigt. Im Euroraum überschreiten sie demnach auch mittelfristig nicht die 2%-Marke (im Jahresdurchschnitt). Zentrale Begründung: Bei Energie und Lieferengpässen handele es sich nur um vorübergehende Preiseffekte. Eine Lohn-Preis-Spirale sieht derzeit niemand.

Fazit: Das Konformitätslevel auf Bankenseite und das Vertrauen in die Geldpolitik sind extrem hoch. Können die Zentralbanken ihre Versprechen nicht halten, rummst es gewaltig auf den Zins- und Währungsmärkten.

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