Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
4028
Auswertung Vermögensstrategie & Portfolioqualität TOPS 2018

Beim Anlagevorschlag der UBS überzeugt nur das Protokoll

Die UBS hat auch in diesem Jahr im Beratungsgespräch eine gute Vorstellung geliefert. Und auch in diesem Jahr hält sie hartnäckig an ihrer unzureichenden Ausarbeitung des Anlagevorschlags fest. Will sie oder kann sie es nicht besser?

UBS Deutschland AG hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

"Insgesamt erlebten wir bei der UBS eine sehr gute Beratung. Die Berater gaben sich gleichermaßen seriös, kompetent und um Vertrauensbildung bemüht. Sie erläuterten sehr gut die Expertise, welche die UBS als globale Bank mit Schwerpunkt als Vermögensverwalter anbietet. Ehrlich gingen sie auch mit der Thematik um, dass die UBS in der Finanzkrise ins Schlingern geriet und Staatshilfe benötigte und nun die Konsequenzen daraus zog " mit dem Rückzug aus Geschäftsfeldern, die verantwortlich für die Krise waren. Die Abfrage unserer Wünsche und Vorstellungen erfolgte auch in guter Qualität, hätte stellenweise lediglich ein klein wenig mehr in die Tiefe gehen dürfen. Der Smalltalk zu Beginn, die ausführliche Aufnahme unseres Beratungswunsches, die Vorstellung der UBS und ihrer Vermögensverwaltung, das Eingehen auf unsere Fragen - alles hatte das richtige Maß. Es wurde weder zu viel Zeit vertrödelt, noch zu stringent und knapp durch das Gespräch geführt. Alles lief effizient und angenehm ab und als die avisierten zwei Stunden fast erreicht sind, fasst der Niederlassungsleiter nochmal kurz zusammen, ob alles richtig verstanden wurde. Top! Unterm Strich fühlen wir uns nach der Beratung sehr gut aufgehoben."

Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Damit hatte sich UBS Deutschland AG für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.

Die UBS startet im schriftlichen Teil gut und markttypisch. Wir erhalten ein persönlich gehaltenes Protokoll. Auf drei Seiten werden unsere Eckdaten präzise dokumentiert.

Im Protokoll wird deutlich, dass die Bank ganzheitlich berät. Aspekte wie die Begünstigten-Klausel in der Risikolebensversicherung werden angesprochen sowie das Netzwerk der UBS im Falle des Wegzugs aus Deutschland. Viel Individualität im Protokoll, die dann in den weiteren Unterlagen auf der Strecke bleibt.

Keine Lust auf mehr

"Portfolio Management Spezial" heißt der konkrete Vorschlag. Es ist ein 25 Seiten umfassendes Dokument bestehend aus vielen Zahlen und Grafiken. Ein roter Faden fehlt und es macht eigentlich keine Lust auf mehr.

So will die Bank anlegen: 2,78 % Liquidität, 56,86 % Anleihen, 40,36 % Aktien.

Und so wundern wir uns über die geringe Aktienquote. Wir selbst waren bei mehr als 2/3 in Aktien investiert. Warum der starke Schwenk in die Defensive? Wir können es aus dem Vorschlag nicht erkennen.

Die Währungsaufteilung passt soweit: 71,60 % USD, 18,76 % EUR, 2,11 % JPY, 2,89 % GBP, 2,10 % CHF, 1,39 % SEK, 1,14 % SGD.

Den Kunden nicht im Blick

Die Details des Vorschlags sind wenig lesefreundlich aufbereitet. Wir sehen, dass wir z. B. knapp 5 % in den "Multimanager Access II Sicav " Emerging Markets Debt BI-Eur-Hedged-Capitalisation" investieren sollen. Aha!

Wir sehen, dass überwiegend Schwellenländeranleihen aus unterschiedlichen Kreditsegmenten gemeint sind. Es folgen Tabellen mit Wertpapiertiteln. Einzelanleihen und Aktien sind dabei.

Immerhin: Im zweiten Teil gibt es noch einige Erläuterungen. So lesen wir, dass das maximale Verlustrisiko des strategischen Portfolios minus 26,2 % betragen hat. Damit liegt das Depot innerhalb unserer Vorgaben. Allerdings erkennen wir nur diese Zahl. Ansprechende und verständliche Stresstests unterbleiben.

Dürftige Erläuterungen

Die Erläuterungen sind dürftig, mit Fachbegriffen bestückt. Die UBS liegt bezüglich Lesefreundlichkeit und Kundenorientierung weit hinter der Benchmark zurück.

Für ein konkretes Kostenangebot sehen wir die Markierungen in der Standard-Preisübersicht: 1,15 % netto = 1,369 % brutto. Kickbacks fallen nicht an, da nur institutionelle Tranchen eingesetzt werden.

Fazit

Vielleicht zu groß oder zu viele "ganz Reiche", um Kunden mit 4.000.000 Euro individuell und treffsicher zu beraten? Dieser Eindruck bleibt beim Blick in die Unterlagen – trotz gutem Start beim Protokoll.

2018 (TOPS 2019) Vermögensstrategie UBS Deutschland : Qualität nicht durchgehalten im Shop
2018 (TOPS 2019) Qualifikation Die UBS enttäuscht (erst) am Ende im Shop
2017 (TOPs 2018) Qualifikation UBS: Uns Berät (man) Super im Shop
2017 (TOPs 2018) Vermögensstrategie Beim Anlagevorschlag der UBS überzeugt nur das Protokoll im Shop
2016 (TOPs 2017) Vermögensstrategie UBS Deutschland AG: Ein kleines bisschen Exzellenz im Shop
2016 (TOPs 2017) Beratungsgespräch UBS Köln: Mehr als Zuhören im Shop
2015 (TOPs 2016) Beratungsgespräch Hier besticht vor allem das Ambiente im Shop

WISSENSWERTES

UBS Deutschland, Lautenschlagerstraße 23, 70173 Stuttgart, Deutschland, www.ubs.de


 Mehr aus Rating

Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!

Mehr erfahren zum Rating TOPs 2018

Gesamtfazit: Mit insgesamt 58,3 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die UBS Deutschland AG einen Platz im weiten Feld der Gesamtwertung.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BAG-Urteil zu Spät-Ehe und Mindestehe-Dauer bei Betriebsrenten

Missbräuchliche Gestaltung bei der Betriebsrente?

Außenaufnahme BAG © 2023 Das Bundesarbeitsgericht
Eine Betriebsrente sichert leitenden Angestellten und Vorständen und ihren Lebenspartnern ihren Lebensstandard im Alter. Deshalb sind entsprechende Verträge mit ihren Klauseln genau anzuschauen und zu prüfen. Das Bundesarbeitsgericht hat zur sogenannten „Spät-Ehe“ und zur „Mindestehe-Dauer“ geurteilt.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof hat zur Versteuerung von Earn-Out-Klauseln entschieden

Earn-Out-Klauseln: Steuer-Zeitpunkt geklärt

Bundesfinanzhof © dpa
Bei Betriebsveräußerungen werden immer öfter Earn-Out-Klauseln vereinbart. Bei denen hängt die Höhe des Kaufpreises von der Entwicklung des Unternehmens ab. Ungeklärt war bisher, welcher Zeitpunkt für die Besteuerung relevant ist. Der Bundesfinanzhof hat jetzt zwischen Verkaufszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt entschieden.
  • Neue Schulden für innere Sicherheit gefordert

SPD will Sondervermögen für Inneres

Geschäftsmann mit Diagramm © fotogestoeber / stock.adobe.com
Der Bericht zur Kriminalstatistik Deutschland war "erschütternd". Das hat die verantwortliche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) konstatiert. Nun fordert die SPD ein Sondervermögen für die Innere Sicherheit.
Zum Seitenanfang