Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2729
FUCHS-Devisenprognose 4. Quartal 2023

Risikoleuchten für den US-Dollar

Dollar-Scheine. © 3alexd / Getty Images / iStock
Ein restriktives Zinsniveau und robuste Konjunkturdaten stärken den US-Dollar. FUCHS-Devisen sehen aber verschiedenartige Faktoren, die einer anhaltenden Dollar-Stärke widersprechen. Der Euro wird profitieren. Was FUCHS-Devisen zu dieser Einschätzung veranlasst und welche weiteren Währungsperspektiven wir sehen, zeigen wir in der FUCHS-Devisenprognose.

Die Datenlage zu Beginn des 4. Quartals zeichnet ein gemischtes Bild. Das stärkt kurzfristig noch den US-Dollar. In dieser Woche signalisieren überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten ein weiteres Mal, dass die Zinsen länger höher bleiben werden als erwartet. Die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen tendieren in Richtung 5%. Der Druck auf EUR|USD bleibt hoch – das Paar läuft auf 1,04 zu. Damit ist der Euro allerdings noch immer stärker, als er es vor einem Jahr war (vgl. Tabelle).

Konjunktur und Politik als Risiken für den US-Dollar

Gemischt ist das Bild deshalb, weil die USA eindeutige Risikosignale aussenden. Die werden dazu führen, dass der Greenback im vierten Quartal wieder schwächer tendiert. Konjunkturell gehen zwar immer Marktteilnehmer davon aus, dass die „sanfte Landung“ der US-Wirtschaft gelingen wird. An der „Konjunkturdelle“ kommen die USA aber nicht vorbei. Die Konsumstimmung wird abkühlen, der Wohnungsbau schwächelt und auch die Zeit hoher Lohnsteigerungen dürfte ein Ende finden. Das wird dann auch die Kapitalströme wieder verstärkt aus den USA wegziehen.

Dazu gesellen sich politische Risiken. Die Republikaner treiben die USA in einen neuen Isolationismus. Der kürzlich beschlossene Übergangshaushalt gilt nur bis Mitte November. Dann droht erneut der Shutdown. Wegen des Haushalts-Deals mit den Demokraten wurde Kevin McCarthy, der ehemalige republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, von seinen eigenen Leuten weggeputscht. Ohne den Sprecher, kann das Repräsentantenhaus aber keine Gesetze verabschieden. Allerdings brauchte schon McCarthy zum Jahresbeginn 14 Anläufe, um gewählt zu werden. Der Nachfolger wird vermutlich weiter rechts als McCarthy stehen. Das erschwert den Kompromiss.

Die Euro-Konjunktur stabilisiert sich

Für den Euro sind die mittelfristigen Aussichten damit gut. EUR|USD dürfte sich im Oktober seinem vorläufigen Tiefpunkt zwischen 1,03 und 1,04 nähern, um dann graduell aufzuwerten. Die EZB wird die Zinsen ebenso wie die Federal Reverse längere Zeit oben halten. Frühestens im dritten Quartal 2024 halten FUCHS-Devisen sanfte Lockerungen für denkbar. Unser Basisszenario geht von Ende 2024 aus. Die Euro-Konjunktur fängt sich indes, wenn auch auf niedrigem Niveau. Auch gegenüber Franken und Pfund erwarten wir moderate Gewinne für die Gemeinschaftswährung.

Wer gegen den Euro investieren möchte, kauft die stark gefallenen Nordlichter. Sowohl die Schwedische Krone als auch die Norwegische Krone tendieren zum Euro nur knapp oberhalb historischer Tiefpunkte. Ihre geringe Liquidität und die überraschend robuste US-Wirtschaft haben die Kronen in den zurückliegenden Monaten geschwächt. Aus unserer Sicht sind sie deutlich unterbewertet. Besonders attraktiv ist Norwegen, mit seiner robusten Wirtschaft und den guten Gewinnaussichten durch die steigenden Ölpreise.

Graduelle Aufwertung des Yen erwartet

Eine Aufwertungsperspektive sehen wir auch weiterhin für den Yen. Die beharrlich lockere Geldpolitik der Bank of Japan hat ihn zum US-Dollar wieder auf ein Niveau zurückgeschickt, das er bereits vor einem Jahr hatte. Noch stärker hat es den Yen zum Euro zurückgeworfen. 

Allerdings orchestriert die BoJ eine sehr vorsichtige Straffungsmelodie, weitet bereits ihre Zinskurvenkontrolle aus und deutet immer wieder eine restriktivere Geldpolitik an. Die Japan-Konjunktur läuft indes gut, wie die Daten des zu Wochenbeginn veröffentlichten Tankan-Index zeigen.

Chinas Erholung verläuft schleppend

Die Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte signalisieren indes, dass die Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf wackeligen Beinen steht. Der Caixin-Index fiel jüngst um 0,4 Punkte auf 50,6. Damit steht er über der Expansionsschwelle (50 Punkte) und deutet auf ein schwaches Wachstum hin – immerhin. 

Am nächsten Freitag (13.10.) werden die aktuellen Verbraucherpreise veröffentlicht, die zeigen werden, ob die Konjunktur wieder in Schwung kommt. Zuletzt lagen sie bei 0,10%. FUCHS-Devisen erwarten einen leichten Anstieg. In diesem Umfeld dürfte der Yuan zum US-Dollar an Stärke gewinnen und zum Euro eher schwächer tendieren.

Fazit: Es ist vor allem die US-Wirtschaft, die die Entwicklungen im Währungsgeschehen bestimmt. Ein schwächerer Dollar, ein stärkerer Euro und eine Aufwertungsperspektive für Yen – so lautet die FUCHS-Prognose für die großen Majors. Wenn die US-Konjunktur ihre Delle überwindet, was wir frühestens im 2. Quartal 2024 vermuten, wird EUR|USD wieder in die andere Richtung laufen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang