Dollar baut 2024 seine Überbewertung ab
Gute Aussichten für den Euro ...
Während die Eurozone bereits im konjunkturellen Tal der Tränen angelangt ist, steht der US-Wirtschaft ein Rücksetzer vermutlich noch bevor. Die Federal Reserve wird darum ab der zweiten Jahreshälfte geldpolitische Lockerungen in Erwägung ziehen. Auch der US-Wahlkampf könnte auf den Greenback wirken. Zeichnet sich ein Sieg Donald Trumps ab, dürfte das den Dollar schwächen. Zu Beginn der ersten Amtszeit Trumps 2017 wertete der Euro jedenfalls deutlich auf.
EUR|USD steht zum Jahreswechsel 23/24 beinahe exakt an der selben Stelle des Vorjahres. Die Seitwärtsspanne verläuft von 1,04 bis 1,12. Im kommenden Jahr wird der Euro den Ausbruch nach oben versuchen und 1,15 anpeilen. Wir gewichten den Dollar unter.
... auch gegen Franken und Pfund
Eine starke Performance legte in diesem Jahr der Schweizer Franken hin. Um mehr als 4% legte er gegenüber dem Euro zu. Wir erwarten eine moderate Abwertung gegenüber dem Euro in Richtung der Parität. Als sicherer Hafen ist der Franken dennoch ein "must have" im Portfolio.
Auch das Britische Pfund verbuchte in diesem Jahr - aller Konjunkturschwäche und politischen Kapriolen zum Trotz - ein Plus gegenüber dem Euro. Wir halten die Lage auf der Insel politisch und wirtschaftlich für fragil und gehen von einer moderaten Aufwertung des Euros auf. Das Pfund ist allenfalls zur Risikostreuung im Devisen-Mix eine Option.
Aufwertungsperspektive für Yen und Yuan
Von einem schwächeren US-Dollar profitiert der japanische Yen. Zumal die Bank of Japan die Zinsen nach wie vor nicht angehoben hat. Hier steigt die Erwartung auf einen Schritt im kommenden Jahr. Das dürfte den Yen sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro stärken.
Ein weiterer Profiteur der Dollar-Schwäche dürfte der chinesische Yuan sein. Er gewinnt im Devisen-Mix international operierender Unternehmen an Bedeutung (FB vom 03.04.2023). Beide Währungen sollten ihren Platz im Depot finden.
Illiquide Währungen bauen Unterbewertung ab
Eine starke Wertentwicklung versprechen wir uns von den kleineren und etwas illiquiden Währungen. Die litten 2023 unter der Stärke des US-Dollars und sind inzwischen vielfach unterbewertet. Aussichtsreich sind der Australische, Kanadische und der Neuseeland-Dollar. In Europa gehören für uns die Norwegische und Schwedische Krone dazu. AUD und NOK sind davon unserer Ansicht nach die günstigsten Währungen.
Schwellenländer holen auf
Die osteuropäischen Währungen gewichten wir mit Blick auf das kommende Jahr gegenüber der Gemeinschaftswährung neutral. Die Notenbanken werden mit Zinssenkungen versuchen, die Konjunktur anzukurbeln. Die Währungen bieten sich zu Diversifikationszwecken für Unternehmen mit regionalem Bezug an.
Die Schwellenländer-Währungen außerhalb Europas sind Profiteure sich verändernder Lieferketten und eines schwächeren Dollars. Als Beimischungen sind sie aussichtsreich. In Asien sind die Indische Rupie, Indonesische Rupiah und der Singapur-Dollar aussichtsreich. In Südamerika sind es der Brasilianische Real und der Mexikanische Peso.
Fazit: Den Dollar gewichten wir geringer. Chancen sehen wir bei Währungen aus der zweiten Reihe und bei Schwellenländer-Währungen.
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